Totengedenken des Bundespräsidenten zum Volkstrauertag
Kranzniederlegung in der Neuen Wache in Berlin zum Volkstrauertag 2023
Pfarrer Andreas Börner bei seiner Andacht zum Volkstrauertag in Schafstädt
Zum Gedenken an die Opfer von Gewalt und Krieg zündet Pfarrer Börner drei Kerzen an
Bundespräsident Steinmeier hat am Sonntag, dem 19. November bei der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag das Totengedenken gesprochen. Thematisch widmete sich die diesjährige Gedenkstunde 70 Jahren Jugendarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. sowie der deutsch-schwedischen Geschichte. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde ebenfalls thematisiert. Kronprinzessin Victoria von Schweden hielt die diesjährige Gedenkrede in deutscher Sprache.
Vor der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag nahm der Bundespräsident gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Verfassungsorgane Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung und Bundesverfassungsgericht sowie mit Kronprinzessin Victoria von Schweden an der Kranzniederlegung in der Neuen Wache in Berlin teil, der Zentralen Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Bundespräsident Theodor Heuss führte 1952 das Sprechen des Totengedenkens durch den Bundespräsidenten bei der zentralen Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ein. Am Volkstrauertag wird in Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Er wurde in Deutschland 1919 als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs vorgeschlagen und am 5. März 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt.
Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Der Gedenktag wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen. Eine Zeremonie im Deutschen Bundestag erinnert seither an die Opfer von Gewalt und Krieg aller Nationen. An diesem Tag wird in Deutschland halbmast geflaggt.
Der Heimatverein Schafstädt e.V. hatte wieder zum Totengedenken anlässlich des Volkstrauertages am Sonntag, dem 19. November 2023 um 14:00 Uhr an das Kriegerdenkmal im Marianne-Blumenbecker-Park eingeladen.
Die über zwanzig Trauergäste wurden von der Vereinsvorsitzenden Karin Smerda begrüßt. In ihrer kurzen Einführungsrede erinnerte sie an die Verdienste des Volksbundes Deutscher Kriegsgräber e.V., auf dessen Vorschlag im Jahr 1919 dieser Gedenktag an die Toten des ersten Weltkrieges eingeführt wurde.
Anschließend übergab sie das Wort an Pfarrer Andreas Börner, welcher die Andacht zum diesjährigen Volkstrauertag hielt. Im Rahmen dieser erinnerte er an die zahlreichen Opfer, welche bei den beiden Weltkriegen ums Leben gekommen sind, aber auch an die vielen Opfer von Gewaltdaten in der ganzen Welt. Er mahnte in seiner Andacht zur Versöhnung, zum Gedenken und zur Trauer. „Krieg ist kein legales Mittel der Politik“, sagte Pfarrer Börner.
„In vielen Gegenden auf der Welt herrschen derzeit Kriege, ob in der Ukraine, im Nahen Osten oder in Afrika. Diese Kriege töten nicht nur Soldaten, sondern auch Kinder, Mütter, Väter, Eltern und Großeltern auf der ganzen Welt. Das muss ein baldiges Ende haben, damit die Menschen wieder in Frieden leben können.“
Zum Gedenken an die Opfer zündete er drei Kerzen an und stellte diese auf dem Sockel neben den abgelegten Kränzen vor dem Kriegerdenkmal ab. Eine für die Opfer des Ersten Weltkriegs, eine für die Opfer des Zweiten Weltkriegs und eine für die Opfer der derzeitigen Kriege auf der Welt. Zu Ehren der Toten sprach er zum Abschluss seiner Andacht noch ein Gebet. Anschließend gedachten die Anwesenden bei Trauermusik still in Gedenken den Toten.