Kurparkteich vom Schlamm befreit
Mittels eines Schwimmbaggers wird der Schlamm im Kurparkteich aufgenommen
In Kläranlagen und Systeme neben dem Kurparkteich wird der Schlamm entsprechend bearbeitet
Im Herbst des vergangenen Jahres wurde die umfangreiche Entschlammung des Kurparkteiches durchgeführt. Über mehrere Wochen konnten Interessierte die Arbeiten vor Ort verfolgen. Die Entschlammung wurde notwendig, da die Schlammschicht am Grunde des Teiches über einen halben Meter angestiegen war.
Ursprünglich sollten die Arbeiten bereits im Juni stattfinden. Doch aus einer Stellungnahme des Umweltamtes des Saalekreises ging hervor, dass im Teich Wechselkröten vermutet werden und deswegen die Arbeiten auf den Herbst verschoben werden müssen (MZ vom 23. Juni 2023 Artikel: Kröten stoppen Teichsanierung). Außerdem musste eine ökologische Baubegleitung durchgeführt werden, die sicherstellte, dass während der Arbeiten keine geschützten Tiere getötet werden. „Der Teich ist definitiv Lebensraum geschützter Arten. Die dürfen nicht getötet werden und ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten in der Fortpflanzungszeit auch nicht beschädigt werden“, erklärte die Leiterin des Umweltamtes Sabine Faulstich in diesem Artikel und „es gäbe für die Wechselkröte Nachweise „älteren Datums“. Aktuell wurden Wasser- und Seefrosch festgestellt. Statt im Juni könnten die Bagger erst im September anrücken“, ergänzte die Leiterin des Umweltamtes.
Der Geschäftsführer der Historischen Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH, Herr Renè Schmidt, bestellte die Bagger für Ende September.
Auch eine ökologisches Baubegleitung wurde durchgeführt und der Kurparkteich mittels Schwimmbagger und Filteranlagen vom Schlamm befreit. „Die Kosten für die Entschlammung des Kurparkteiches, inclusive der Kosten für Planung und ökologischer Baubegleitung beliefen sich auch 130.000 Euro“, bestätigte er gegenüber dem Super Sonntag. „Damit hat der Kurparkteich den Löwenanteil der 243.000 Euro Pflege- und Unterhaltungskosten im Jahr 2022 in Anspruch genommen.“
Für die Entschlammung des Kurparkteiches wurde die Firma Vebiro GmbH aus Köthen Bei der im Jahr 1992 gegründete Fachfirma liegen die Kernkompetenzen bei der Sanierung und Entschlammung von Gewässern jedweder Art. In diesem Bereich verfügt das Unternehmen über ein einzigartiges Know how und eine hochspezialisierte technische Ausrüstung. Ein wesentlicher Schwerpunkt ihrer Arbeit besteht darin, einen schonenden Umgang sowohl mit dem Gewässer als auch mit dem unmittelbaren Umfeld desselben zu gewährleisten. Hierfür stehen mobile Schlammentwässerungsanlagen, Kammerfilterpressen, Siebbandpressen und Zentrifugen zur Verfügung. Im Saalekreis hat das Unternehmen unter anderen auch den Brauhausteich in Schkopau entschlammt.
Mittels eines Saugrüssels eines Schwimmbaggers wurde die gut einen halben Meter hohe Schlammschicht aufgenommen und über eine dicke Leitung zu den Filter- und Kläranlagen am Rande des Kurparkteiches transportiert, wo verschiedene Reinigungsvorgänge durchgeführt wurden. Die im Nachgang angefallenen Bestandteile der Vorgänge wurden über Container zu entsprechenden Deponien abtransportiert. Um den Kurparkteich wieder aufzufüllen und die Wasserqualität zu erhöhen, leitet die Goethestadt als Übergangslösung in diesem Wasser aus der Heilquelle ein. „Das eigentliche Problem ist, dass der Teich vor einigen Jahren von der Laucha abgeschnitten wurde. Dadurch muss über Regen und Uferfiltrat der Wasserstand im Teich aufgefüllt werden, aber dieses Wasser reicht nicht aus. Wir suchen eine langfristige Lösung, um eine gute Wasserqualität kontinuierlich vorhalten zu können“, berichtete Rene Schmidt in einem Zeitungsinterview gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung am 15. Juni 2022, „aber dafür brauchen wir die Unterstützung auf verschiedenen Ebenen, um entsprechende Genehmigungen zu bekommen.“