Die Litfaßsäule mit Bücherregal am Markt in Bad Lauchstädt
Mitten auf dem Marktplatz von Bad Lauchstädt steht sie: eine Litfaßsäule,
die nicht nur als Werbeträger dient, sondern auch als offenes Bücherregal fungiert. Diese innovative Nutzung verbindet Tradition mit Moderne und bietet den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt einen besonderen Mehrwert.
Die Geschichte der Litfaßsäule reicht weit zurück. Die Erste ihrer Art wurde 1855 in Berlin von Ernst Litfaß aufgestellt. Ursprünglich diente sie dazu, Plakate und Ankündigungen geordnet und übersichtlich zu präsentieren, um das wilde Plakatieren an Hauswänden zu unterbinden. Schnell verbreitete sich die Idee in ganz Europa und wurde zum festen Bestandteil des urbanen Stadtbildes.
In Bad Lauchstädt hat man nun einen Schritt weitergedacht. Die Litfaßsäule am Marktplatz ist nicht nur ein Ort für Veranstaltungshinweise und lokale Werbung, sondern beherbergt auch ein offenes Bücherregal. Dieses Konzept des "offenen Bücherschranks" erfreut sich immer größerer Beliebtheit, da es den freien Austausch von Literatur fördert. Jeder kann hier Bücher entnehmen oder eigene Exemplare zur Verfügung stellen.
Besonders an Wochenenden zieht der Bücherschrank zahlreiche Menschen an, die neugierig auf neue Lektüre sind oder einfach nur stöbern möchten. Ein weiterer Vorteil dieser multifunktionalen Nutzung ist die Förderung der Nachhaltigkeit. Indem Bücher geteilt und weitergegeben werden, wird der Ressourcenverbrauch reduziert und ein bewusster Umgang mit Konsumgütern gefördert. Die Idee dahinter ist simpel, aber wirkungsvoll: Bücher, die sonst vielleicht im Regal verstauben würden, finden hier neue Leserinnen und Leser.