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Goethestadt Kurier - Mitteilungsblattt der Goethestadt Bad Lausick
Ausgabe 5/2023
Vereine und Verbände
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An der Nordseeküste .

Eisbärin Valeska

Basstölpel

Humboldtpinguine

Eine junge Kegelrobbe

Am Oststrand -Weiße Düne- der Insel Norderney

Ein Kreuzfahrtschiff in der Meyer-Werft Papenburg

Gruppenfoto - Vereinsmitglieder und Helfer in Bremerhaven

... waren wir vom 29.04. bis 01.05.2023 mit dem Reiseunternehmen Philipp aus Steigra. Am frühen Samstagmorgen ging es los. Die Fahrt führte uns durch den Harz, begleitet von dunklen Regenwolken. Die gab es auch noch nach der 1. Rast. Aber dann wurde es zumindest trocken und gegen Mittag Ankunft in Bremerhaven bei strahlendem Sonnenschein. Unser Ziel war der „Zoo am Meer“, ein Themenzoo mit Spezialisierung auf wasserlebende und nordische Tierarten.

Er liegt direkt am Deich der Unterweser und ist mit ca. 280 Tieren in 47 Arten der kleinste wissenschaftlich geleitete Zoo Europas.

Wie in fast allen Zoos und Tierparks geht auch hier der Trend in der Zoolandschaft zu großzügigen und naturnahen Biotop-Anlagen, in denen die Tiere möglichst artgerecht leben können. Der Zoo in Bremerhaven ist als begehbare Felsenlandschaft gestaltet, in der u.a. Pumas, Eisbären, Robben, Schneeeulen, Basstölpel, Kormorane, Humboldtpinguine, Keas und verschiedene Enten ihre Heimat gefunden haben. Nach dem Zoobesuch blieb noch Zeit für einen Bummel durch einen Teil der „Havenwelten“ und zum „Zuckerkutter“. Dann ging es in unser Hotel nach Aurich.

Am 2. Tag begann unsere Erlebnisreise gemeinsam mit einer Reiseführerin um 9.00 Uhr mit der Fahrt in die Seehundstation Norddeich. Kleine Seehunde, die sogenannten Heuler waren in der Station noch nicht zu sehen, da die Seehundweibchen erst ab Ende Mai ihre Jungen zur Welt bringen. Werden diese kleinen Seehunde durch Stürme oder andere Widrigkeiten von ihrer Mutter getrennt, rufen sie laut nach ihr, deswegen der Name „Heuler“. Kommt die Mutter nicht zurück und werden die verwaisten Seehunde von den Mitarbeitern der Seehundstation gefunden, können sie mit deren Hilfe überleben. Sie werden „aufgepäppelt“ und auf das Leben in der Nordsee vorbereitet. Wenn sie mindestens 25 kg wiegen und selbstständig fressen, werden sie ausgewildert.

Wir konnten einige junge Kegelrobben beobachten, diese kommen bereits im Dezember bis Ende Januar zur Welt.

Aber es gab in dem Nationalhaus Wattenmeer noch viel mehr zu sehen. So gibt es etliche bildlich dargestellte Informationen in Form einer Ausstellung zum Mitmachen, Anfassen und Staunen. Aktuelle Diskussionen über Interessenkonflikte zwischen Nutzung und Schutz wurden hier verständlich dargestellt, z.B. die Nutzung von Windkraftanlagen. Und für uns besonders interessant: die Vogelwelt im Wattenmeer. Das Wattenmeer ist eines der vogelreichsten Gebiete der Erde. Bis zu 12 Millionen Vögel kommen jedes Jahr hierher, um zu brüten, zu rasten oder das Gefieder zu wechseln. Der Reichtum an Nahrung und die davon angezogenen Vogelmassen waren wichtige Gründe für die Ausweisung des Wattenmeeres als Nationalpark sowie die Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe. Die fünf typischsten Vogelarten im Nationalpark sind:

Alpenstrandläufer, Austernfischer, Brandgans, Ringelgans und Silbermöwe. Mit der Silbermöwe hatten wir schon in Bremerhaven Bekanntschaft geschlossen.

Aber wie das so ist, die Zeit saß uns im Nacken wir mussten pünktlich am Fähranleger sein, um auf die Insel Norderney zu gelangen. Nur gut, dass wir einen sportlichen Busfahrer hatten. Er musste vom Fähranleger auf einem Parkplatz auf der anderen Seite vom Hafenbecken parken und dann trotzdem noch die Fähre erreichen. Nun brachte uns die Inselfähre zuverlässig und sicher von Norddeich zu der ostfriesischen Insel Norderney. Wer wollte, konnte sich auf den Außendecks den Nordseewind um die Nase wehen lassen. Norderney ist mit einer Fläche von etwa 26 Quadratkilometern nach Borkum die zweitgrößte Insel der ostfriesischen Inselgruppe. Nach einer kurzen Einweisung durch unsere Reiseführerin hatten wir Gelegenheit zu einem kleinen Bummel in der Innenstadt einschließlich Fischbrötchenimbiss. Danach stand ein Bus für uns bereit zu einer Inselrundfahrt. Die Informationen zur Inselgeschichte gab es direkt auf die Ohren. Der Inselbus brachte uns zum Oststrand „Weiße Düne“.

Ein herrlicher weißer Sandstrand, soweit das Auge reicht. Einige gönnten sich einen kleinen Strandspaziergang bei herrlichem Sonnenschein und kräftigem Seewind. So fanden alle einen Platz zum Entspannen bei frischer Seeluft.

Am Tag 3 ging es wieder in Richtung Heimat mit einem Zwischenstopp in der Meyer-Werft Papenburg. Die Werft wurde am 28. Januar 1795 von Willm Rolf Meyer, dessen Nachfahren das Unternehmen heute in siebter Generation leiten, als Holzschiffswerft am Papenburger Hauptkanal gegründet. Seit Mitte der 1980er Jahre wurde der Fokus immer stärker auf den Bau von Kreuzfahrtschiffen gelegt. Im Jahr 1985 lief das erste Kreuzfahrtschiff der Werft vom Stapel. Auf der Meyer Werft in Papenburg werden seit den 90er Jahren nahezu ausschließlich Kreuzfahrtschiffe gebaut. Die Schiffswerft im Emsland hat große wirtschaftliche Bedeutung und gehört zu den wenigen Werften weltweit, die Kreuzfahrtschiffe bauen können. Die Unterwassersektionen werden in Rostock bei der Neptun Werft gebaut und anschließend als 120 Meter lange Schwimmteile nach Papenburg geschleppt.

Übrigens bei der Besichtigung der Schiffbauhallen entdeckten wir Maschinen vom VEB Kranbau Köthen und VEB Baumechanisierung Barleben. Im Jahr 2021 wurde erstmals eine Brennstoffzelle auf einem Kreuzfahrtschiff verbaut. So erfuhren wir viel auch über die Forschungsarbeit und neue Technologien im Schiffbau. Obwohl Kreuzfahrten ja nicht jedermanns Sache sind, waren wir von den Kolossen und den Ausführungen des Gästebetreuers doch beeindruckt.

Nach einem Stopp zum Abendessen in Bad Sachsa erreichten wir wohlbehalten den Heimathafen.

Wir danken dem Reisunternehmen Philipp für das vielseitige Programm und vor allem unserem Busfahrer Thomas für die hervorragende Betreuung. Obwohl es manchmal zeitlich ganz schön eng war, haben wir alles geschafft und werden wohl noch lange von den Eindrücken schwärmen.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Unsere jährliche Vogelschau soll am 28. und 29.10.2023 in der Schwarzeiche in Klobikau stattfinden. Wir sehen uns!

Ihr Ziergeflügel- und Exotenzüchter e.V. Bad Lauchstädt