Die Grubenlok wird auf das Gleis an der Pfännerhall gehoben
Die Mitteildeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) hat der Stadt Braunsbedra die ausrangierte Grubenlok „Industrielokomotive 4-1210/100 B 3“ des Typs EL2/24, Baujahr 1985, Fabriknummer 18637 überlassen.
Die Grubenlok soll als neues Ausstellungsobjekt die Angebote der Zentralwerkstatt Pfännerhall in Braunsbedra erweitern. Diese war zu Zeiten des Braunkohlebergbaus im Geiseltal eine Reparaturwerkstatt für Elektrolokomotiven, insbesondere dieses Typs. Nach der Wende wurde das historische Gebäude zu einem Besucher- und Ausstellungszentrum entwickelt und knüpft heute dabei an die Tradition des Geiseltals als Bergbauregion an.
Am 22. Februar 2022 wurde bei der MIBRAG eine entsprechende Überlassungsvereinbarung mit der Stadt Braunsbedra unterzeichnet. „Für uns war dies die einmalige Gelegenheit, ein Relikt der Bergbaugeschichte, wie es auch im Geiseltal zum Einsatz kam, zurück zu holen und mit einem stählernen Zeitzeugen unsere Geschichte zu erzählen. Schnell war auch der passende Ort gefunden, denn in der Zentralwerkstatt Pfännerhall war seiner Zeit nicht nur die zentrale E-Lok-Reparaturwerkstatt angesiedelt, sondern es waren dort im Außenbereich auch schon einige Waggons vorhanden“, sagte Bürgermeister Steffen Schmitz bei der Anlieferung der Grubenlok. Mit mehreren Schwertransporten wurde die kostbare, in mehrere Einzelteile zerlegte Fracht, in den Morgenstunden des 31. Mai 2023 von Profen zur Zentralwerkstadt Pfännerhall gebracht. Vor Ort wartete schon ein gigantischer Mobilkran der die Teile auf dem neuen Museumsgleis platzierte und zusammensetzte. Das passierte dann auch reibungslos und die Profis der MIBRAG und der Gala-Mibrag-Service-Gesellschaft waren mit den Arbeiten schneller fertig als gedacht.
Bevor jedoch die Grubenlok den Weg zu ihrem neuen Standort antreten konnte, waren noch einige Dinge zu erledigen. So musste die Aufarbeitung der Lok geklärt werden, um diese als Ausstellungsstück optisch aufzuwerten. Außerdem musste im Außenbereich der Zentralwerkstatt Pfännerhall ein Aufstellgleis mit ordentlichem Kiesbett hergerichtet werden, damit es die 100 Tonnen Gewicht der Grubenlok tragen kann. Und auch der Transport nach Braunsbedra musste geklärt werden. „Schnell war das eigentliche Geschenk mit Aufgaben im Wert von etwa 100.000 Euro verbunden“, erinnert sich Steffen Schmitz. „Unser Landrat sagte sofort seine Unterstützung zu und überzeugte den Kreistag von einer Beteiligung an unserem Projekt. Auch die Saalesparkasse war mit an Bord. Der Stadtrat unserer Stadt stellte ebenfalls Mittel zur Verfügung, so dass es gelang, die Eigenmittel für eine Förderung von Lotto Sachsen-Anhalt darzustellen. Die Fördermittel wurden letztendlich bewilligt und damit stand der Umsetzung des Vorhabens nichts mehr im Weg“, erinnert sich der Braunsbedras Bürgermeister.
„Ich freue mich, dass wir mit dieser großzügigen Spende der MIBRAG und den genannten Geldgebern ein Stück Bergbautradition ins Geiseltal zurückholen und an authentischer Stelle für die Nachwelt erhalten können. Ich danke besonders meinem Vorgänger Frank Gebhardt, der sprichwörtlich die Lok ins Rollen gebracht hat“, so der Bürgermeister der Stadt Braunsbedra Steffen Schmitz bei der Unterzeichnung der Überlassungsvereinbarung. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der MIBRAG Dr. Armin Eichholz betonte: „Die MIBRAG ist der Region sehr verbunden und wir freuen uns, dass die Lok ein zweites Mal zum Leben erweckt wird, indem sie der Nachwelt als Symbol unserer Bergbautradition erhalten bleibt.“
„Ich danke allen Beteiligten besonders der MIBRAG, dem Organisationsteam, allen beteiligten Unternehmen und unseren Geldgebern für die Realisierung dieses tollen Projektes. Herzlich willkommen EL2/24 Nr. 1210 in deiner neuen Heimat an der Zentralwerkstatt Pfännerhall im Geiseltal“, sagte ein strahlender Bürgermeister Steffen Schmitz zum Abschluss der Aufstellungsarbeiten der Grubenlok.