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Goethestadt Kurier - Mitteilungsblatt der Goethestadt Bad Lauchstädt
Ausgabe 7/2025
Goethestadt Bad Lauchstädt
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Traditionelles Schottereyer Treffen zum Start des Brunnenfestes

Das Kriegerdenkmal in Schotterey

Vereins- und Vorstandsmitglieder beim Schottereyer Treffen 2025

Am Freitag, den 15. August 2025 trafen sich um 15:00 Uhr bei schönem sommerlichem Wetter auf dem Außengelände der Schottereyer Kirche über 40 Personen zum traditionellen Schottereyer Treffen kurz vor dem Start des diesjährigen Brunnenfestes. Bei Kaffee und Kuchen kamen die Besucherinnen und Besucher ins Gespräch und erinnerten sich an die Anfänge dieser Veranstaltung. „Seit Anfang der 1990er-Jahre findet das Treffen immer am Freitag vor dem Start des Brunnenfestes statt. Kurt Jacob und Heinz Mittelbachsen haben das Treffen damals ins Leben gerufen und bis auf wenige Ausnahmen während der Corona-Zeit fand es seither auch regelmäßig statt“ erzählt Marlis Röder.

Ziel des Treffens war es, die Verbundenheit mit ihrer Heimat Schotterey durch dort lebende und ehemalige Schottereyer Bürgerinnen und Bürger zu pflegen, in Erinnerungen zu schweifen und Ideen für die weitere Entwicklung des Ortes aufzuzeigen. In den ersten Jahren traf man sich im Gartenlokal „Erholung“ in der Schottereyer Gartenanlage. „Da kam es schon einmal vor, dass die Räumlichkeiten fast bis auf den letzten Platz besetzt waren, weil mehr als 80 Gäste dem Treffen beiwohnen wollten“, erinnert sich Marlis Röder. Viele ehemalige Schottereyer kamen aus allen Himmelsrichtungen, um ihre alte Heimat zu besuchen, mit den heute dort Lebenden ins Gespräch zu kommen und um anschließend natürlich auch dem Lauchstädter Brunnenfest einen Besuch abzustatten.

Auf einem dieser Treffen entstand die Idee, ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 2. Weltkrieges aus Schotterey zu errichten. Die Idee wurde aufgegriffen und später in die Tat umgesetzt. Nach den Ideen von Hannelore Heise, Dozentin an der Burg Giebichenstein in Halle (Saale), wurde das Denkmal gestaltet und anschließend neben dem Friedhof errichtet. Auf dem Denkmal wurde folgende Inschrift dargestellt: „1939 1945 / In Gedenken an die Gefallenen der Gemeinde Schotterey und im Gedenken an die Schottereyer Kriegs- und Nachkriegsopfer des 2. Weltkrieges / Gespendet von Angehörigen und Freunden“.

Für Hannelore Heise war es damals eine Ehrensache sich der Gestaltung dieses Denkmals anzunehmen. Als Umsiedlerin war sie nach dem Krieg mit ihrer Familie nach Schotterey gekommen, hat viele Jahre hier gelebt und hat ihre neue Heimat auch nach dem erfolgten Wegzug nie vergessen und hat immer eine Verbindung aufrechterhalten.

Seit dem Jahr 2016 findet das jährliche Treffen nun, nach einer Anregung

durch Bürgermeister Christian Runkel, auf dem Außengelände des Schottereyer Friedhofes statt. Zuvor hatte sich im Jahr 2012 der „Förderverein zur Rettung der Kirche Schotterey e.V.“ gegründet, welcher sich zum Ziel gesetzt hatte, die baufällige und in die Jahre gekommene Kirche in Schotterey zu retten und ihr neues Leben einzuhauchen. In den vergangenen Jahren kam der Verein diesem Ziel näher, denn heute befindet sich die Kirche in einem sanierten Zustand und ist wieder zum Mittelpunkt des Schottereyer Dorflebens geworden. Zu den alljährlich stattfindenden Veranstaltungen kommen immer wieder zahlreiche Gäste, um mitzufeiern, aber auch ein Bild vom Baufortschritt zu machen. Viel wurde in den vergangenen Jahren geleistet, um die Kirche in ihren nun guten Bauzustand zu versetzen, aber es wartet in den nächsten Jahren auch noch viel Arbeit auf die Mitglieder des Fördervereins.

Um diese und alle weiteren anfallenden Aufgaben des Vereins in Zukunft

bewerkstelligen zu können, wurde am 16. Mai 2025 die Vereinsführung in

jüngere Hände abgegeben. Im neuen Vorstand arbeiten nun drei alte erfahrene und drei neugewählte Mitglieder zusammen. Zum neuen Vereinsvorsitzender wurde Thomas Richter gewählt. „Wir wissen, dass wir in große Fußstapfen treten müssen, welche der alte Vorstand um Dieter und Marlis Röder und ihre Mitstreiter hinterlassen haben, aber wir wollen die gute Arbeit der letzten Jahre verantwortungsvoll fortführen, neue Ideen in die Vereinsarbeit einbringen und die Kirche als unseren Schottereyer Mittelpunkt auch in Zukunft mit Leben auszufüllen“, sagte der Vorsitzende während des Treffens und bedankte sich nochmals bei den ehemaligen Vorstandmitgliedern und den vielen engagierten Schotteryern für ihre geleistete Arbeit.

Die Zeit verging wieder schnell und nach rund zwei Stunden verließen nach und nach die Besucher das diesjährige Treffen. Auch Bürgermeister Christian Runkel hatte das eine oder andere Anliegen zur Kenntnis genommen und versprochen, auch weiterhin den Verein auf seinen Weg zu unterstützen.