Proklamation der neuen Gebietsweinkönigin von Saale-Unstrut Emma Meinhardt
Emma Meinhardt ist die neue Weinkönigin vom Anbaugebiet Saale-Unstrut
Umzug zum Winzerfest in Freyburg
Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr spielt ein Ständchen
Historische Laufgruppe aus der Goethestadt
Das Klobikauer-Clown-Mobil
Gruppenfoto der Lauchstädter Mitwirkenden am Festumzug zum Freyburger Winzerfest 2024
Schäden an den Weinstöcken nach der Frostnacht im April 2024
Unberührte Landschaften mit Weinbergen, Steilterrassen, jahrhundertealten Trockenmauern, romantischen Weinberghäuschen und malerischen Flusstälern prägen das rund 768 Hektar große Qualitätsweinanbaugebiet Saale-Unstrut.
Zudem geben mittelalterliche Burgen und mystische Stätten ein Ambiente, das zum Genießen eines edlen Weines bestens einlädt.
Seit über 90 Jahren feiert Freyburg an der Unstrut sein Winzerfest! Jedes
Jahr, am zweiten Septemberwochenende, verwandelt sich das Städtchen in eine Festmeile voller Weingenuss und Geselligkeit. Besucher genießen erlesene Weine, probieren frischen Federweißer und feiern mit Musik, Tanz und guter Laune.
Die gesamte Innenstadt der Weinhauptstadt Freyburg verwandelte sich vom 06. – 08. September 2024 wieder in ein großes Festgelände. Die Straßen säumten Marktstände, Händler und hiesige Weinerzeuger. Ausgeschenkt wurde Saale-Unstrut Wein und Sekt sowie der bekannte Rotkäppchen Sekt. Die Gäste konnten sich durch die große edle Sortenvielfalt probieren.
Zentraler Anlaufpunkt für die Gäste aus nah und fern war zum Winzerfest auf dem Freyburger Marktplatz das Saale-Unstrut-Weindorf. Auf der Hauptbühne des Marktplatzes warteten wieder einige Höhepunkte auf die stimmungsgeladenen Gäste.
Der absolute Höhepunkt des Winzerfestes stand Sonntagsvormittag auf dem Programm. Die amtierende Weinkönigin Lea Blumenthal hat um 11:00 Uhr auf dem Marktplatz ihr Jahr Revue passieren lassen. Im Anschluss fand die Proklamation der neuen Gebietsweinkönigin von Saale-Unstrut Emma Meinhardt statt. Die 24-Jährige aus dem thüringischen Bad Sulza wird fortan die Weinregion Saale-Unstrut vertreten.
Im Anschluss an die Proklamation durften die Besucher auf den traditionellen Festumzug gespannt sein. Der Umzug startete in den Marienbergen. Über 30 Bilder schlängelten sich in bunten Wagen, Kutschen und Laufgruppen durch die Straßen und Gassen der historischen Altstadt von Freyburg (Unstrut). Die Weinbauregion Saale-Unstrut präsentierte sich in ihrer einzigartigen Vielfalt von Landschaft, Kultur und Geschichte in ideen- und facettenreichen Bildern. Moderiert wurde der Umzug an den drei bekannten Stellen: am Kreuzungsbereich Oberstraße, am Abzweig Oberstraße zur Sektkellereistraße sowie auf der Rathaustreppe.
Eines dieser Bilder des Festumzuges wurde wieder durch die Goethestadt Bad Lauchstädt gestaltet. Angeführt vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr folgte eine Laufgruppe mit historischen Persönlichkeiten der Lauchstädter Geschichte. Bürgermeister Christian Runkel präsentierte sich als Johann Wolfgang von Goethe. Auf einem historischen Fahrzeug vom Typ DK 2004 / M21 vom ehemaligen VEB Fahrzeugwerk Waltershausen in den Jahren 1956-1964 gebaut, im Volksmund auch „Ameise“ genannt, wurde ein Modell des Lauchstädter Goethe-Theaters mitgeführt.
Lustig wurde das Bad Lauchstädter Bild beim Festumzug am Ende durch das „Klobikauer-Clown-Mobil“ der Familie Horst Köhler abgerundet, welche in ihren bunten Clownskostümen vor allem die Kinderherzen höherschlagen ließen.
Die Freunde des Mittelalters waren neben dem Marktplatz in der Breiten
Straße bestens aufgehoben.
Die Feststraße wurde ins mittelalterliche Gewand getaucht. Handwerkskunst, Vaganten, Taverne, mittelalterliche Attraktionen und allerlei Köstliches wurden hier feilgeboten. Mittelalterliche Musik erklang auf Drehleiter, Santur, Schalmei, Sackpfeife, Trommel, Flöte und Perkussionsinstrumenten.
Ein Trödelmarkt zog in den Eckstädter Gärten seine Fans in ihren Bann. Die kleinen und großen Festgäste erwartete weiterhin jede Menge Spaß und gute Laune auf dem Vergnügungspark mit Fahrgeschäften und Attraktionen auf dem Schützenplatz.
Doch alle Festtagsfreuden der Winzer der Region wurden rückblickend im April getrübt. Nach einem warmen untypischen Frühling war ein sehr zeitiger Austrieb der Blüte gegeben, der früheste Austrieb seit dem Jahr 1963.
Die Freude der Winzer über die milde Vegetation hielt jedoch nicht lange an.
Im April fielen die Temperaturen bereits auf sehr niedrige Werte. In der Nacht auf den 23. April 2024 dann der Schock: Die Temperaturen fielen am Abend bereits um 23:00 Uhr auf minus zwei Grad. Es handelte sich hier nicht um Bodenfrost, sondern um Luftfröste wie im Winter. Durch die kalten Winde kam es dann zu einem Temperatursturz von minus sechs Grad und das bis um 8:00 Uhr. Somit waren die jungen Triebe der Kälte über zehn Stunden lang ausgesetzt, was nichts Gutes bedeutete. Am Morgen sahen die Winzer dann die schockierenden Auswirkungen. Auf 90 Prozent der kompletten Anbaufläche in Saale-Unstrut waren die jungen Triebe erfroren. Der Ertrag der Weinlese wird in diesem Jahr sehr schlecht ausfallen. In manchen Weinbergen lohnt sich nicht einmal die Traubenernte.
Was die Mengen und Qualitäten des Jahrganges 2024 betrifft, lässt sich
gegenwärtig noch wenig sagen. Noch kann viel passieren. Doch eines ist
sicher: Auch in diesem Jahr wird es köstliche und hochwertige Weine aus
Saale-Unstrut geben, wenn auch nicht in den gewünschten Mengen.