Mitglieder der Delegation aus der Goethestadt beim Besuch in Haan
Besichtigung der Firma Kronberg im Technologiepark Haan
Führung durch die Altstadt von Haan-Gruiten
Der neuerrichtete Neanderthal-Turm
Eröffnung der Haaner Kirmes 2023 durch Bürgermeisterin Frau Dr. Warnecke und Goethe alias Bürgermeister der Goethestadt Christian Runkel
Am 4. Wochenende im September machte sich eine kleine Delegation von Goethestädtern auf den Weg in unsere Partnerstadt Haan in Nordrhein-Westphalen.
Im vorigen Jahr hatte uns eine Delegation unserer Partnerstadt zur Eröffnung des Christkind´l-Marktes besucht. Am Ende des Besuches sprachen die Haaner begeistert die Einladung zum Gegenbesuch anlässlich der Eröffnung der Haaner Kirmes 2023 aus.
Also starteten am Freitagmorgen neun froh gelaunte Goethestädter unter Führung von Bürgermeister Christian Runkel in ein spannendes Wochenende.
Unsere Partnerstadt überraschte uns mit einem umfangreichen aber hoch interessanten und kurzweiligen Programm.
Nach der Ankunft am Freitagnachmittag und der Begrüßung durch die Haaner Bürgermeisterin Frau Dr. Warnecke folgte zunächst der Besuch vom „Technologiepark Haan“. Der „Technologiepark Haan“ ist das modernste Industriegebiet der Stadt Haan mit derzeit 50 ha. Es wurde in den letzten fünf Jahren durch die Kommune auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen den Ortsteilen Haan und Gruiten direkt an der Autobahn A46 selbst entwickelt. Zwischenzeitlich ist es vollständig belegt. Deshalb plant unsere Partnerstadt nun eine Erweiterung des Industriegebietes auf ca. 150 ha.
Wir hatten dort die Freude eines der größeren Unternehmen in Haan, die Firma Kronberg, kennenzulernen. Die Traditionsfirma aus Solingen ist nach Haan umgezogen, um dort ein großes neues Presswerk für Metallteile zu errichten.
Sie produziert in Haan für die deutsche Automobilindustrie und sind Weltmarktführer für Verbindungselemente im Fensterbau.
Haan selbst erzielt jährlich mit dem neuen Industriegebiet Gewerbesteuereinnahmen von 15 Mio Euro und insgesamt mit allen Ansiedlungen im Stadtgebiet 30 Mio Euro. Diese Tatsache hat uns natürlich beeindruckt und uns in unserer Absicht, an der A 38 den „goetH2e-businesspark“ zu entwickeln, weiter bestärkt.
Anschließend haben uns unsere Partnerstädter unweit des „Technologiepark“ durch die Altstadt des Ortsteils Haan-Gruiten geführt. Gruiten wurde bereits 1975 nach Haan eingemeindet. Auch hier handelte es sich nicht um eine „Liebeshochzeit“. Nach fast 50 Jahren betrachten sich die Gruitener nun doch als Haaner und sind mit der Entwicklung ihrer Einheitsgemeinde insgesamt sehr zufrieden. Die Altstadt „Gruiten-Dorf“ ist ein altes bergisches Bergbaudorf, welches in seiner Anlage noch fast vollständig erhalten ist.
Wir waren von den wunderbar erhaltenen und sanierten Gebäuden Kirche, Pfarrhaus, Rathaus, Gasthaus und zahlreichen Wohngebäuden sehr beeindruckt.
Anschließend haben wir, auf Grund der Haaner Kirmes, die Stadtführung durch Haan in digitaler Weise absolviert. Die Haaner Bürgermeisterin stellte uns die aktuellere Entwicklung der letzten Jahre vor. Überraschend fanden wir, trotz des nicht unerheblichen Größenunterschiedes - Haan hat 30.000 Einwohner - doch viele Gemeinsamkeiten. Beeindruckt hat uns natürlich der erst kürzlich erfolgte Neubau des städtischen Haaner Gymnasiums für 46 Millionen Euro und der geplante Neubau des neuen Haaner Rathauses für über 60 Millionen Euro.
Am Samstag entführten uns unsere Partnerstädter in das nah gelegene Neandertal. Hier besichtigten wir das neue Neanderthal-Museum und bestiegen den erst vor kurzem neu errichteten Neanderthal-Turm. Sowohl das Museum als auch die touristische Entwicklung im Umfeld des Museums haben uns ebenso überzeugt.
Um 14:00 Uhr eröffnete dann die Haaner Bürgermeisterin Frau Dr. Warnecke gemeinsam mit unserem Bürgermeister - im Goethekostüm - die Haaner Kirmes.
Unser Bürgermeister tat es mit Goethes Worten: „Willst Du glücklich sein im Leben, / Trage bei zu and'rer Glück, / Denn die Freude, die wir geben, / Kehrt ins eig'ne Herz zurück“. Die Haaner waren begeistert. Endlich können auch sie behaupten: „Goethe war hier!.“
Die Haaner Kirmes ist eines der größten Kirchweihefeste in Nordrhein-Westphalen. Über 50 Fahrgeschäfte und hunderte Händler säumen die Haaner Innenstadt und den Innenstadtring. Die Bundesstraße durch Haan ist für die Kirmes gesperrt. Gemeinsam mit den Haanern hatten wir Gelegenheit mehrere Fahrgeschäfte auszuprobieren und die Kirmes zu genießen.
Mit einem gemeinsamen Essen klang der Besuch in Haan am Samstagabend aus.
Bereits beim Abschied haben wir die Haaner wieder auf einen Gegenbesuch im kommenden Jahr eingeladen.
Gemeinsam wollen wir in den nächsten Monaten versuchen die beiden Gemeinschaftsschulen unserer Kommunen und die Vereine wieder zu gegenseitigen Besuchen zu ermuntern. Aus unserer Sicht tut es gut beidseits da und dort den Blickwinkel zu verändern und auch zu schärfen. Tatsächlich brauchen wir uns mit unserer Goethestadt Bad Lauchstädt nicht hinter unserer Partnerstadt zu verstecken. Selbstbewusst können wir das in den letzten Jahren erreichte stolz präsentieren und uns in den meisten Punkten als gleichwertig betrachten. Gegenseitig können wir von den Entwicklungen der Partnerstädte lernen und profitieren und uns gegenseitig Anregungen für Lösungen gleichartiger Probleme geben.
Die Goethestadt bedankt sich herzlichst für die Gastfreundschaft in Haan und freut sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.