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Goethestadt Kurier - Mitteilungsblatt der Goethestadt Bad Lauchstädt
Ausgabe 9/2024
Goethestadt Bad Lauchstädt
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Renovierung der Kolonnaden im Kurpark

Neugestaltete Kolonnaden im Kurpark in Bad Lauchstädt

Liebe Einwohner der Goethestadt Bad Lauchstädt, liebe Theaterfreunde,

die sogenannten Kolonnaden im Kurpark (eigentlich ein Arkadengang), ein Wandelgang nach römisch-antiken Vorbildern, entstanden erst nach der Vollendung der neuen Kuranlagen zwischen 1782 und 1787. Mit ihnen wurde das Kurbad Lauchstädt nach Plänen von Wilhelm Chyselius vollendet.

Die Kolonnaden boten den Kurgästen Schutz bei schlechtem Wetter und dienten den zahlreichen fliegenden Händlern als Ladenlokal.

Im Angebot waren Putzwaren, Delikatessen, Kosmetik, Schuhwerk und andere Dinge, die ein Kurgast während seines Aufenthaltes vor Ort gebrauchen konnte. Im Dachgeschoss waren einfache, mit einer Leiter zu erklimmende Bettstellen aufgestellt, die den Händlern für die Zeit ihres Aufenthaltes als Schlafstatt diensten.

Die Kolonnaden sind ein Holzbau. Ihre Fundamente sind zugleich die Ufermauern der Laucha, die unter den Kolonaden fließt.

Verschlossen waren die Kolonnaden bis zu ihrer Neugestaltung 1966-68 mit hölzernen Schlagläden. Fensterglas war im 18. Jahrhundert sehr teuer und konnte ausschließlich bei repräsentativen Bauten eingesetzt werden. Die Fenster wären den Händlern auch bei der Präsentation und dem Verkauf der Waren eher hinderlich gewesen.

Nach 55 Jahren müssen die Kolonnaden in ihrer Gesamtheit dringend renoviert werden. Dazu ist es erforderlich, alle seit 1966 aufgetragenen Farbschichten zu entfernen. Anschließend erhalten die Kolonnaden einen Anstrich mit Standölfarbe auf Leinölbasis. Diese Farbe entspricht den historischen Anstrichstoffen. Nach sehr langer Trockenzeit bildet die Farbe einen relativ elastischen Schutzfilm, der die Bewegungen des hölzernen Gebäudes toleriert und weniger zu Rissbildung neigt. Allerdings ist die verhältnismäßig weiche Oberfläche empfindlich gegen mechanische Beschädigung. Kratzer und Stöße müssen tunlichst vermieden werden. Die Fassade des Gebäudes erhält anschließend die aufwendige illusionistische Bemalung eines römischen Wandelganges in Natursteinoptik zurück. Diese hochwertige Malerei wird in reiner Handarbeit ausgeführt, denn obwohl die 40 Bögen gleich aussehen, sind sie alle unterschiedlich und auch die sich aus dem Flusslauf ergebende Krümmung des Gebäudes muss berücksichtigt werden, um die Fassade harmonisch wirken zu lassen.

Die aufwendige Bemalung hatte ursprünglich den Sinn, die Aussicht aus den Fenstern des Lauchstädter Schlosses zu verschönern und den Anblick der Hinterhöfe der Bürgerhäuser an der (heutigen) Parkstraße zu kaschieren.

Die 2024 erteilte denkmalrechtliche Erlaubnis des Landkreises Saalekreis in Verbindung mit dem Landesamt für Denkmalschutz und Archäologie des Landes Sachsen-Anhalt sieht vor, die Kolonnaden im ursprünglichen Zustand nach den erhaltenen Original-Plänen zu renovieren. Das bedeutet, dass die 1966 eingebauten Fenster ausgebaut und wieder durch die original nachgebauten Schlagläden ersetzt werden. Die hölzernen Läden schützen das Bauwerk im Winter besser als die Fenster und sie sind funktionaler, denn die Kiosknutzung, welche die Kolonnaden in den 70er und 80er Jahren einmal hatten, ist nicht mehr realistisch. Die Kolonnaden werden nur zweimal im Jahr im ursprünglichen Sinne zum Brunnenfest und zum Christkind`l-Markt genutzt.

Im November wird der erste Bauabschnitt von der Einmündung Promenade bis zur Lauchabrücke fertig gestellt sein. Aufgrund hoher Kosten kann die Renovierung nur in Abschnitten erfolgen. Im letzten Jahr haben wir als Freundeskreis mit unserem Förderbeitrag die Renovierung erstmals unterstützt. In diesem Jahr verfolgen wir in Abstimmung mit Herrn Schmidt ein weiteres Gestaltungselement der Kolonnaden zur Advents- und Weihnachtszeit. Auf Grund der empfindlichen Oberflächen werden zukünftig in der Adventszeit nicht mehr Lichterbögen an den Kolonnandenrundungen angebracht. Statt dessen wird in jedem Kolonnadenbogen das Licht eines „Herrnhuter Stern“ erstrahlen.

Dazu bitten wir höflich um Ihre Unterstützung mit einer Spende zur Finanzierung der Sterne. Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte den anhängenden Flyer, in dem schon ein Stern simuliert wurde.

Die Vorbereitung für die Installation der Sterne läuft bereits. Wir freuen uns auf Ihr Engagement!

Im Namen der Vorstände

Ihre Angelika Klinz
Vorsitzende
Freundeskreis Goethe-Theater Bad Lauchstädt e.V.

c/o Parkstraße 18

06246 Goethestadt Bad Lauchstädt

E-Mail:

freundeskreis@goethe-theater.com