Am 16. November begehen wir in Deutschland den Volkstrauertag. Es ist ein stiller Tag im Kalender – einer, an dem wir innehalten und die Gedanken besonders den Menschen gelten, die durch Krieg, Gewalt und Terror ihr Leben verloren haben. Der Volkstrauertag ist ein Zeichen der Erinnerung und zugleich ein Appell an die Gegenwart: Frieden ist keine Selbstverständlichkeit.
Entstanden ist dieser Gedenktag vor rund 100 Jahren, nach dem Ersten Weltkrieg. Die nationale Trauer war groß, doch die damals politisch motivierte Ausrichtung verhinderte ein übergreifendes, gemeinschaftliches Gedenken. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Volkstrauertag seine heutige Bedeutung: Er erinnert nicht mehr nur an gefallene Soldaten, sondern an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – unabhängig von Nationalität, Herkunft oder Religion.
Heute lädt der Volkstrauertag dazu ein, Verantwortung zu übernehmen: für ein friedliches Miteinander, für Menschlichkeit, für ein Europa, das aus seiner Geschichte gelernt hat. Gedenken bedeutet nicht, in der Vergangenheit zu verweilen – es bedeutet, sie ernst zu nehmen, um die Zukunft zu schützen.