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Amtsblatt der Gemeinde Sohland a. d. Spree mit den Ortschaften Sohland, Taubenheim und Wehrsdorf
Ausgabe 1/2023
Nichtamtlicher Teil
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Heimatfreunde

Eine Flaschen-Rätsel-Post

Vor kurzem erreichte uns die Anfrage eines Flaschensammlers aus Bochum, ob es in Wehrsdorf eine Brauerei Augst gegeben haben könnte. Dies können wir mit ziemlicher Sicherheit ausschließen, da Wehrsdorf nur eine Brauerei hatte, die unter dem Namen "Große" firmierte und auch eigene geprägte Glasflaschen führte. Anlass der Anfrage ist die Existenz einer schlanken Weißglasflasche mit Prägung - "Hermann Augst Wehrsdorf i.S". Dass es in Wehrsdorf nicht einfacher wird, wenn man unter dem Namen "Augst" etwas erkunden will, verstehen die Wehrsdorfer (genau wie Richter und Böhme). Dennoch sollten wir uns als Wehrsdorfer der Aufgabe stellen. Der erste Denkansatz geht an die verzweigten und erfolgreich geschäftstüchtigen Augst-Familien im Oberdorf, die hauptsächlich im Textilgewerbe tätig waren. Jedoch kam in den 20er-Jahren dort ein massiver Einbruch der Branche und vielleicht könnte darin die Suche nach neuen Geschäftsfeldern liegen. So in etwa der Versuch mit "Hochprozentigem" oder Drogerieartikeln oder ähnlich gelagerten Aktivitäten. Es könnte sich zum Zweiten aber auch um einen Geschenkartikel oder ein Musterexemplar eines Glasherstellers handeln, wobei es schwer herauszufinden ist, welche Losgröße für so eine Prägung in der Glasfabrik kostengünstig möglich war. Uns ist eine altersmäßige Einschätzung dieser Flasche nicht möglich. In einem Adressbuch um ca. 1930 finden sich in unserem Ort drei Personen mit Namen Hermann Augst. Unter Nr. 18 (heute Alter Grenzweg 5; Kubasch) ein Krankenpfleger, unter Nr. 48 (heute Dresdener Straße 51; Geburtshaus August Matthes) ein Fabrikscherer und unter Nr. 154 (heute Mühlengasse 5; Augst) ein Fabrikarbeiter. Ebenfalls hieß der Gründer der Knopffabrik Augst & Lebelt, Hermann Paul Augst. Ganz toll wäre es natürlich, wenn so eine Flasche noch irgendwo vorhanden wäre und uns so zum Ziel helfen könnte. Da die bisherigen Nachforschungen der Heimatfreunde erfolglos geblieben sind, hoffen wir auf weiterführende Hinweise oder Denkanstöße diesbezüglich. (Tel. 30412)

Peter Pietsch