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Amtsblatt der Gemeinde Sohland a. d. Spree mit den Ortschaften Sohland, Taubenheim und Wehrsdorf
Ausgabe 2/2024
Allgemeiner Teil
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Umweltstammtisch Sohland

Strombezug und Solarstromnutzung für einen Tag des Jahres am Beispiel Frühlingsbergschule

Bild: Umweltstammtisch in Aktion zur 800-Jahr-Feier, u.a. mit Stimmungsbarometer, Ideensammlung für unseren Ort, Lastenrad-Probefahren und vielem mehr.

Der Umweltstammtisch in unserer Gemeinde

Bereits im März 2020 trafen sich zum ersten Mal einige Interessierte zu einem Austausch über Umweltthemen in Sohland. Schnell entstand die Idee, einen Umweltstammtisch zu gründen, um gemeinsam Ideen dafür zu entwickeln, wie wir selbst aktiv den Klima- und Umweltschutz in unserer Gemeinde mitgestalten können. Nachdem Corona die anfängliche Euphorie erst einmal ausbremste, gibt es nun seit September 2021 regelmäßige monatliche Treffen des Umweltstammtisches. Das Ziel ist klar: Wir wünschen uns eine kinder- und enkeltaugliche Zukunft unserer Gemeinde und wollen Teil dieser Entwicklung sein.

Ein Klimaschutzmanager für unsere Gemeinde

Mit ersten Ideen sind die Mitglieder des Umweltstammtisches im Januar 2022 in den Gemeinderat gegangen. Einer unserer konkreten Vorschläge war die Anstellung eines Klimaschutzmanagers durch die Gemeindeverwaltung (100 % Stellenförderung für einen Zeitraum von zwei Jahren). Aufgabe des Klimaschutzmanagers in einer Kommune ist es, ein integriertes Klimaschutzkonzept zu erarbeiten, welches nicht nur das Thema erneuerbare Energien in den Blick nimmt, sondern auch Mobilität, Wärmeversorgung privater Haushalte, Straßenbeleuchtung und vieles mehr betrachtet. Das Konzept enthält einen Maßnahmenkatalog, der unter Beteiligung verschiedener Akteure unserer Gemeinde erarbeitet wird und einen Weg zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gemeinde Sohland aufzeigt. In der zweiten Phase soll der Klimaschutzmanager die Maßnahmen gemeinsam mit Verwaltung, Unternehmen und Bürgern sowie entsprechenden Fördermitteln umsetzen. Der Gemeinderat entschied sich jedoch dafür, keine Fördermittel für einen Klimaschutzmanager, sondern für einen Energiemanager zu beantragen. Ein Energiemanager hat andere Aufgaben als ein Klimaschutzmanager. Er betrachtet lediglich gezielt die kommunalen Liegenschaften unter energetischen Gesichtspunkten. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnte aber auch diese Stelle aus verschiedenen Gründen noch nicht angetreten werden.

Bürgerfinanzierte Photovoltaikanlagen auf kommunalen Bestandsgebäuden

Ein weiteres Anliegen der Mitglieder des Umweltstammtisches ist es, bestehende kommunale Dächer auf die Möglichkeit hin zu untersuchen, diese mit Photovoltaikanlagen nachzurüsten. Ein festes Team aus Vertretern des Umweltstammtisches nahm sich dieser Aufgabe an und untersuchte auf der Grundlage von durch die Kommune zur Verfügung gestellter Daten einzelne kommunale Gebäude. Die Ergebnisse wurden der Verwaltung zur Verfügung gestellt, gemeinsam mit der Idee, eine erste Photovoltaikanlage als bürgerfinanziertes Projekt auf dem Hort der Frühlingsbergschule umzusetzen. Dies hätte jedes Jahr Stromkosten in Höhe eines niedrigen vierstelligen Betrags für die Kommune eingespart. Bisher ist es leider nicht gelungen, dieses Vorhaben umzusetzen.

Private Dächer als gemeinschaftliches Photovoltaikprojekt

Dabei liegt gerade hier viel Potenzial. Mit der Beteiligung der Bürger vor Ort ist der Wandel, den es in den nächsten Jahren zu meistern gilt, leichter zu stemmen. Die Einbeziehung der Bürger und auch die direkte monetäre Beteiligung an solch einer Anlage (sowohl an den Kosten als auch an dem Gewinn), kann Identität stiften und für Akzeptanz und ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Dorfgemeinschaft sorgen. Den Mitgliedern des Umweltstammtisches ist es aber gelungen, einen privaten Unternehmer zu finden, der sein Scheunendach für ein solches bürgerfinanziertes Photovoltaikprojekt zur Verfügung stellt. Wir rechnen mit der Realisierung dieses Vorhabens in diesem Jahr. Sobald es dazu Neuigkeiten gibt, werden wir Sie informieren.

Weitere Aktivitäten des Umweltstammtisches

Auch wenn die großen Ziele unseres Umweltstammtisches bisher nicht realisiert werden konnten, so blicken wir doch auf viele kleine Erfolge zurück. Mitglieder des Umweltstammtisches beteiligten sich ganz aktiv an der Unterschriftensammlung für den Halt des Regionalexpresses am Bahnhof Sohland/Spree. Seit dem 10. Dezember 2023 können wir uns nun darüber freuen, dass dies in Zusammenarbeit vieler Akteure Wirklichkeit geworden ist. Gemeinsam mit dem ADFC setzen wir uns für die Verbindung des Radweges von Wehrsdorf nach Sohland ein und machen dies regional wie auch überregional deutlich. Eine Stellungnahme des Umweltstammtisches zum Bau eines REWE-Marktes in Sohland/Spree wurde im Dezember 2023 an die Gemeindeverwaltung versandt.

Mehrere Vertreter des Umweltstammtischs waren und sind im Gespräch mit dem Landrat und der Landkreisverwaltung, um für Energie- und Mobilitätsthemen des Oberlands zu sensibilisieren. Auch beim Bautzener Energieforum haben wir uns vorgestellt und beteiligt. Regionale und überregionale positive Rückmeldungen zu unseren Aktivitäten motivieren und bestärken uns.

Auch Informationsveranstaltungen bspw. zum Thema Nachhaltigkeit oder Umweltbildung konnten organisiert werden. Der Austausch mit Landwirten unserer Gemeinde zeigte uns, wie vielfältig die Anforderungen an die heutige Landwirtschaft sind und wie groß die Herausforderungen für uns alle. Besonders gefreut hat es uns, dass wir als Umweltstammtisch die Facharbeit eines Schülers der 12. Klasse am Beruflichen Gymnasium in Gaußig zum Thema „Bürgerbeteiligung im Rahmen der Energiewende“ begleiten konnten.

Sie sind herzlich eingeladen!

Die Mitglieder des Umweltstammtisches wollen sich auch weiter für die zukunftsfähige Entwicklung unserer Gemeinde einsetzen. Dazu braucht es Ideen und Unterstützer. Wir treffen uns das nächste Mal am Montag, den 11. März 2024 um 19 Uhr in der Scheune am See in Sohland, Zittauer Straße 26. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

umweltstammtisch-sohland@mailbox.org

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