Am 28. April 2024 veranstaltete der Freundeskreis Waldpädagogisch-Forsthistorisches Zentrum der Oberlausitz e.V. im Rahmen der landesweiten Aktion einen Frühlingsspaziergang zum Flächennaturdenkmal Hohe Tannen im Friedersdorfer Wald („Sauers Busch“) am Herrenweg an der Wilhelmshöhe bei Friedersdorf. Die Führung übernahm Vorstandsmitglied und Besitzer des Waldes Herr Michael Hörenz aus Sohland. Teilgenommen haben 17 interessierte Bürger, Berufskollegen und Waldbesitzer. Herr Hörenz stellte die Ergebnisse der Bewirtschaftung seines Waldes nach Sturmschaden und Borkenkäferbefall dar und zeigte die prachtvolle Verjüngung aus Buche, Weißtanne und Fichte. Er betonte, alle Arbeiten ohne Förderung mit Unterstützung der Familie vorgenommen zu haben, aus Liebe zum Wald und zur Natur. Besonders beeindruckt haben die mächtigen Alttannen, eine Seltenheit in der Oberlausitz. Herr Hörenz dokumentiert diese Baumart im Bergland bereits seit vielen Jahren und pflegt und schützt die Verjüngung auch in Absprache mit den Waldbesitzern.
Der Name „Sauers Busch“ resultiert von einem Vorbesitzer, Georg Rudolf Sauer (geb. am 4. August 1908 in Wilthen, gest. am 16. Dezember 1987). Vor dem 2. Weltkrieg wirkte er in verschiedenen Privatforstverwaltungen. Anfang der 1930iger Jahre war er u.a. Forstgehilfe und Privatsekretär des Bernhard von Nostitz-Wallwitz, Sohland. Nach Absolvierung der Revierförsterprüfung 1935 bei der Landesbauernschaft Dresden, wurde er ab 1.4.1936 bei der von Oppelschen Forstverwaltung in Friedersdorf angestellt. Während der Bodenreform wurde der Friedersdorfer Wald aufgeteilt. Rudolf Sauer erhielt bei der Verteilung ebenfalls Wald. In der entstandenen Waldgemeinschaft der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe fungierte er als Forstberater, Bauernförster, später 1953 bis 1958 als Sachbearbeiter im Kreisforstamt und ab 1. Juli 1958 als Revierförster für Privatwald im Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Löbau. 1954 bis 1959 durchlief er ein Fachschulstudium in Tharandt zum Forstingenieur (Angaben von Hubertus Sauer).