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Saale-Elster-Luppe-Auen-Kurier
Ausgabe 1/2024
Gemeinde Schkopau
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Gemeinde Schkopau

Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr, das uns gegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung; und wollen sehen, daß wirs nehmen lernen, ohne allzuviel fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat, an die, die Notwendiges, Ernstes und Großes von ihm verlangen.

Rainer Maria Rilke, Brief an seine Frau Clara am 1. Januar 1907

Auch zu Beginn dieses Jahres sind die politischen Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung sehr schwierig. Sowohl die internationale als auch die nationale Politik ist in einer sehr schwierigen Situation. Wie immer, schlagen die Entwicklungen auch auf unsere kommunale Ebene durch. Dennoch wollen wir nicht verzagen und unsere eigenen noch vorhandenen Spielräume zu einer eigenständigen und positiven Entwicklung unserer Einheitsgemeinde nutzen.

Wie Sie dem veränderten Kopfteil unseres Kuriers entnehmen können, jährt sich im Jahr 2024 die Gründung unserer Einheitsgemeinde zum 20. Mal. Aus diesem Anlass wird es über das Jahr verteilt mehrere Veranstaltungen in unserer Einheitsgemeinde geben. So sind neben einem zentralen Festakt Veranstaltungen in allen zwölf Ortschaften geplant. Die Ortschaftsräte bekommen für je eine Veranstaltung dafür einen kleinen finanziellen Zuschuss aus dem Gemeindehaushalt. In den kommenden Wochen werden wir dazu einen Flyer verteilen, der über die unterschiedlichen Veranstaltungen in diesem Jahr informiert.

Auch wenn es nicht üblich ist alle Mitarbeiterwechsel hier zu thematisieren, möchte ich zu einer zentralen und öffenlichkeitswirksamen Veränderung in der Verwaltung informieren. Zum Ende des vergangenen Jahres hat Frau Albrecht ihre langjährige Arbeit für die Gemeinde beendet und den wohlverdienten Ruhestand angetreten. Sie war aufgrund ihrer Tätigkeit im Vorzimmer von drei Bürgermeistern seit vielen Jahren für Sie oft die erste Ansprechpartnerin und hat sich mit ihrem stets freundlichen Wesen auch über die interne Verwaltung hinaus hohes Ansehen und Wertschätzung erworben. Ich danke ihr an dieser Stelle noch einmal für die großartige und stets vertrauensvolle Zusammenarbeit. In den letzten Wochen hat Sie Ihre Nachfolgerin in die alltäglichen Abläufe und Geheimnisse kollegial eingearbeitet. Auch für diesen gleitenden Übergang danke ich Frau Albrecht und wünsche gleichzeitig meiner neuen Mitarbeiterin, Frau Stein, einen guten Start.

Das neue Jahr beginnt für viele junge Familien in unserer Einheitsgemeinde mit einer größeren finanziellen Belastung durch die Erhöhung der Gebühren für die Nutzung der Kindertagesstätten. Der zuständige Sozialausschuss, der Gemeinderat und der Gemeindeelternrat haben sich über mehrere Monate, in Anerkennung der realen Folgen für die Familien, mit dieser Problematik intensiv und verantwortungsvoll beschäftigt und nach nunmehr acht Jahren die Gebührensatzung überarbeitet. Auch danach trägt die Gemeinde den Löwenanteil der Kosten. Letztlich waren diese Erhöhungen notwendig, um das Betreuungs- und Bildungsangebot in unseren Einrichtungen auch weiterhin und in hoher Qualität zu realisieren. Gemeinsam mit der zuständigen Sachgebietsleiterin habe ich außerdem ein Gespräch mit dem neu gewählten Gemeindeelternrat geführt. Wir haben in dieser Beratung diese Entscheidung nochmals erklären und begründen können. Dabei wurde uns neben den Hinweisen auf die finanziellen Mehrbelastungen für die Familien grundsätzlich ein großes Verständnis für diese schwierige Entscheidung entgegengebracht. Positiv wurde außerdem die frühzeitige und offene Kommunikation gewürdigt, auch wenn diese nicht alle Familien gleichermaßen erreicht hat. Gern nehmen wir die zukünftige Arbeit den Hinweis auf, dass die Kostenkalkulation in einem regelmäßigen Abstand erfolgen sollte, um künftig notwendige Gebührenänderungen moderater zu gestalten. Übrigens ein Hinweis, der parallel in den politischen Gremien formuliert wurde.

Die Finanzen der Gemeinde werden in den ersten Wochen des neuen Jahres die Diskussion in den politischen Gremien generell bestimmen. Unsere Beratungen zum Haushalt 2024 sind noch nicht abgeschlossen, wie Sie auch anderen Beiträgen in diesem Kurier entnehmen können. Auf zwei in dieser Ausgabe angesprochenen Themen der Fraktion SPD / FDP / EB Pomian möchte ich hier kurz eingehen. Zweifelsfrei liegt uns die Ordnung und Sauberkeit in den zwölf Ortsteilen der Einheitsgemeinde gemeinsam am Herzen. Die Überlegung bezüglich der Anschaffung einer eigenen Kehrmaschine muss allerdings genau überdacht werden, sind bei dieser Entscheidung doch viele Aspekte zu berücksichtigen, denn mit den einmaligen Anschaffungskosten ist es nicht getan. Neben organisatorischen Fragen sind die möglichen Folgekosten und Auswirkungen auf den Stellenplan zu beachten. Der bereits früher gestellte Antrag der Fraktion der CDU / KFFS zur Prüfung der Sinnhaftigkeit einer möglichen Anschaffung einer Kehrmaschine ist der richtige Ansatz. Zur Notwendigkeit einer Organisationsuntersuchung möchte ich Folgendes anmerken. Es ist keine Marotte von mir, dass ich mich für eine solche Untersuchung seit mehreren Jahren einsetze. Ebenso ist es den vier Amtsleitungen unserer Verwaltung ein wichtiges Anliegen. Denn unabhängig von dem der Verwaltung vorstehenden Wahlbeamten wird die Gemeindeverwaltung kontinuierlich vor neue Aufgaben gestellt. Wir benötigen hier nach vielen Jahren wieder einen externen Gesamtblick auf die Verwaltung und interne Prozessabläufe und können uns nicht weiterhin mit der Lösung von Teilaspekten begnügen. Die Gewährleistung der Leistungsfähigkeit unserer Verwaltung darf nicht von der Terminierung von Wahlterminen abhängig sein.

Zwischen den Feiertagen haben Mitglieder der Wasserwehr, der zuständige Amtsleiter und ich die Entwicklung der Wasserpegel von Saale und Weißer Elster sehr genau beobachtet und kontrolliert. Gerade zu den Weihnachtsfeiertagen galt dies besonders für die Situation in Hohenweiden, Kollenbey und Döllnitz. An den Feiertagen habe ich mich selbst vor Ort informiert und mit einigen Anwohnern persönlich sprechen können. Es bestand zum Glück aber nie eine ernsthafte Gefahr und auch aktuell gibt es eher beruhigende Prognosen für die Entwicklung der Wasserpegel. Sie dürfen sicher sein, dass wir die Entwicklung intensiv begleiten und gegebenenfalls frühzeitig informieren. Mein Dank gilt an dieser Stelle den Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Raßnitz, die im Hochwassergebiet an der Helme bei Oberröblingen, in ihrer Funktion als Fachdienst, geholfen haben. Wir wissen alle, was ein starkes Hochwasser an materiellen Schäden und menschlichem Leid bedeuten kann und dass es ohne überregionalen Gemeinschaftssinn nicht geht.

In diesem Sinn gehen wir die Herausforderungen des neuen Jahres gemeinsam an! Ich wünsche Ihnen hierzu vor allem Gesundheit und Glück. Ich freue mich auf neue Begegnungen und den Austausch mit Ihnen, so wie bei den Neujahrsfeuern am ersten Wochenende dieses Jahres in Bündorf und in Wallendorf.

Ihr Torsten Ringling
Bürgermeister