Familie Bose in Ermlitz
Familie Bose in Ermlitz und Oberthau, verknüpft mit 300 Jahren Geschichte in unserer Gemeinde
Im Oktober bekommt die nächste Straße ein Legendenschild durch unsere AG-Geschichte- Es ist die Hieronymus-von-Bose-Straße.
Die Familie von Bose entstammt dem Ammendorfer Ast des sächsischen Adelsgeschlecht von Bose.
Der Bischof von Merseburg, Johannes von Bose, belehnt den Berthold von Draschwitz mit einem Siedelhof in Ermlitz. Im Domarchiv Merseburg finden sich weitere Einträge über Georg von Bose den Älteren 1484 und einen Lehnbrief Georg von Bosen zu Ammendorf den Jüngeren über seine Güter in Ermlitz, Rebissen von 1515. Leider sind die Eintragungen dieser Zeit recht spärlich.
Im Landesarchiv Wernigerode liegen im Gutsarchiv Ermlitz die Lehnbriefe von 1563 bis 1766 und können lückenlos die Belehnung der Familie von Bose durch die Sächsischen Herzöge nachweisen.
Carl Hieronymus von Bose (d.Ä.) wurde 1718 in Ermlitz, sein zweitältester Sohn Carl Hieronymus 1759 in Oberthau geboren. Beide entschieden sich, wie viele Angehörige der Adelsfamilie von Bose, für eine Laufbahn in der sächsischen Armee. Die Rittergüter wurden verpachtet, es wurde aber auch in Ermlitz und Oberthau gewohnt. So wurden zahlreiche Kinder geboren und so manches Familienmitglied starb auch hier.
Auf Grund finanzieller Probleme wurde das Gut Ermlitz 1771 an den Leipziger Juristen, Ratsherrn und später auch Bürgermeister Dr. Heinrich Friedrich Innozenz Apel verkauft.
Das Gut Oberthau verblieb bis ca. 1777 in Familienbesitz.
Der Lehnbrief von 1742 liefert auch eine interessante Beschreibung des Oberthauer Gutes:
„Nämlich einen freien Sattelhof zu Oberthau der Wallhof genannt neben dem darum laufenden Wassergraben und den daran gelegenen Garten, die Erbgerichte über seine Untertanen, und derselbigen Höfen, auf dem Dorfe aber und in der Mühle, sowohl in der Schenke, hat er und der Besitzer des anderen Guts, der alte Hof genannt, dieselben zugleich, nämlich über Schuld und Gülde zu hälften, allgemeine kleine Wunden, braun und blau, blutrünstige Wunden und Schultworte“
So ist nun allen Oberthauern klar wo der Unter- oder Wallhof lag, wo aber der alte Hof sich befand bleibt wohl noch ein Geheimnis.