auch weiterhin leben wir in Zeiten, in denen die schlechten Nachrichten und Entwicklungen nicht enden wollen. Der Angriff auf Israel ist ein weiterer Konfliktherd mit unabsehbaren Konsequenzen über den nahen Osten hinaus. All das hat Auswirkungen auch auf innenpolitische Entwicklungen. Es ist deshalb besonders wichtig und notwendig, auch die positiven Nachrichten in unserer Region wahrzunehmen. Deshalb möchte ich heute zwei Entwicklungen aus unserem Schkopauer Chemiepark vorstellen, die positive Signale für die künftige Entwicklung unseres Industriestandortes senden.
Mit der Eröffnung des M-Forum für Folienverpackungstechnik im Value Park stärkte die Firma Manupackaging am 14. September ihren Standort in Schkopau. Das M-Forum soll künftig den direkten Austausch zwischen den Anwendern von Stretchfolie für den Transport von Warenpaletten und den Fertigungsspezialisten von Manupacking ermöglichen. Das Unternehmen, das seit 1999 im Value Park ansässig ist, setzt auf Nachhaltigkeit und hat kürzlich ein Kreislaufsystem zur Wiedereinbringung von gebrauchter Kunststofffolie in den Markt vorgestellt. Das M-Forum verbindet drei wichtige Komponenten moderner Folienverpackungstechnik: die Wahl der passenden Materialzusammensetzung, die Sicherung der Ladung und die Nachhaltigkeit durch wiederverwertete Folien. Alle drei Aspekte gehören nach Ansicht von Massimo Moroni, Geschäftsführer von Manupackaging Deutschland, untrennbar zusammen. Das M-Forum ermöglicht es zudem Anwendern von Stretchfolie – ob Kunde von Manupackaging oder Interessent – zukünftig ihre verpackte Ware vor Ort auf Ladungssicherheit zu prüfen und verlässliche Kennwerte zu erhalten. Die Ware wird hierzu einem dynamischen Test nach EUMOS-Standard unterzogen. Dabei steht immer der Dreiklang zwischen Materialzusammensetzung, Nachhaltigkeit und Sicherheit im Vordergrund. „Unser Ziel ist es“, so M. Moroni, „stets einen Vorteil für den Interessenten zu finden: entweder eine bessere Ladungssicherung, ein nachhaltigeres Produkt ohne Kompromisse bei der Sicherheit oder weniger Materialeinsatz und damit Kosten. Am besten ist natürlich eine Mischung aus allen drei Faktoren." Eine Besonderheit des M-Forums: Es ist möglich, ein hybrides Testverfahren zu beauftragen. Das bedeutet, dass der Kunde online live die Tests seiner Verpackungslösung verfolgen kann, ohne dafür nach Schkopau zu Manupackaging reisen zu müssen.
Massimo Moroni 3. v.l, BM Ringling 3. v.r.
Bild: Michaela Wassenberg
Eine weitere positive Nachricht gab es in den vergangenen Wochen aus dem Fraunhofer Institut in unserem Chemiepark. Dort wurden ca. sieben Millionen Euro für einen Erweiterungsbau des Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung investiert. Inhaltlich geht es dabei um die Kreislaufwirtschaft und die Frage, wie man Polymere recycelt und gegebenenfalls wiederverwenden kann. Dies ist für die weitere Entwicklung des Chemiestandortes ein wichtiges Signal. Denn nur wenn die Forschung am Schkopauer Standort und insgesamt in unserer Region verbleibt, hat auch die produzierende (chemische) Industrie eine Zukunft.
Kommunalpolitisch ist die unzureichende Sauberkeit unserer (Haupt-) Straßen ein wichtiges Thema und derzeit Anlass für Ärger und Unzufriedenheit. In einem Jahr mit mehr Niederschlägen können wir das „Unkraut“ auf Fußwegen und an Straßenrändern nur bedingt beseitigen. Zusätzlich können wir nicht mehr auf den Einsatz von chemischen Mitteln zurückgreifen und dem unerwünschten Aufwuchs nur mechanisch begegnen. Leider ist uns eine jahrelang beauftragte Firma kurz vor Beginn der Hauptsaison ausgefallen und kann aufgrund eines irreparablen Schadens an ihrer Kehrmaschine nicht mehr für uns tätig werden. Das Ordnungsamt hat sich bemüht, hier schnellstmöglich eine Firma zu gewinnen, die die Aufgabe übernimmt. Leider ist in diesem Sektor der Markt sehr ausgedünnt und die bestehenden Firmen haben nur sehr wenige bis keine freie Kapazitäten. Uns ist es dann gelungen eine regionale Firma, welche bereits mehrere Ortsteile reinigt, vertraglich zu binden. Leider ist auch hier die Leistungsfähigkeit begrenzt. Die Firma kann aktuell maximal den Straßendreck entfernen, nicht aber das Unkraut, hierfür sind speziellere Aufbauten notwendig. Dies ist für uns alle kein akzeptabler Zustand. Wir bemühen uns deshalb um eine schnellstmögliche Verbesserung der Straßenreinigungsqualität. Dieses Thema wurde auch während der vergangenen Bürgermeisterberatung mit dem Landrat diskutiert. Die Bürgermeister waren sich dabei einig, dass die rein mechanische Unkrautbekämpfung immer häufiger zu unbefriedigenden Ergebnissen bei der Sauberkeit unserer Orte und Städte führt. Letztlich schadet der Unkrautaufwuchs sogar den Straßen und Wegen. Erste Erfahrungen mit einer thermischen Behandlung von Unkraut auf Straßen und Wegen konnten in benachbarten Kommunen nicht überzeugen.