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Saale-Elster-Luppe-Auen-Kurier
Ausgabe 2/2023
Ortsteil Luppenau
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Jahreshauptversammlung

Dr. Michael Gilluck beim Rechenschaftsbericht Foto: I. Bakkal

Nur 9 Monate waren seit der letzten Jahreshauptversammlung vergangen. Es galt wieder in den üblichen Rhythmus zu kommen. 9 Monate hatte der neue Vorstand Zeit, seine Lebensfähigkeit unter Normalbedingungen zu testen. Die langjährig erfahrenen Mitglieder, des nahezu vollständig abgelösten alten Vorstandes, hatten versprochen zu helfen, sich weiterhin einzubringen. Wie sehr das nötig war, bestätigte der Vorsitzende Dr. Michael Gilluck, nachdem er zu Tisch gebeten, alle vom Buffet der Schlossgaststätte gespeist, von den Vorräten des Vereins getrunken hatten und ihm durch den Versammlungsleiter, Dr. Wolfgang Vogel, das Wort erteilt worden war.

Den Rechenschaftsbericht begleitete eine Bilddokumentation. Das erste Foto zeigt den neuen Vorstand, die Revisionskommission und Mitglieder des alten Vorstandes, als Ausdruck des gehaltenen Versprechens. Der Umfang der Aufgaben, der bürokratische Aufwand und die notwendigen, bereits vorhandenen Netzwerke wurden vollumfänglich erst in der praktischen Arbeit erkannt. Da galt es auch in große Fußabdrücke zu treten, die allgemeine Vereinsarbeit betreffend und speziell auch diese Versammlung. Das Publikum hat Erwartungen. Der legendäre, temperamentvolle Rechenschaftsbericht Jörg Uhlmanns und der unnachahmliche Duktus Heinrich Schwammels, der jedem Finanzminister als Ausdruck von Akkuratesse und Respekt vor dem Geld der Anvertrauten zur Ehre gereicht hätte, bleiben in Erinnerung.

Der Vorsitzende ließ den Berichtszeitraum Revue passieren: Die Radtour nach Horburg mit eingeschmuggelten Bildern aus vergangenen Jahren, er flog mit uns um das Storchennest in Tragarth und wird 2023 zur Freude Marlies Horrmanns zurückkehren, lobte das gelungene Heimatfest als konzertierte Aktion aller beteiligten dörflichen Strukturen: Feuerwehr, Jugendclub, Förderverein, Ortschaftsrat und KKK. Im September rockte die Kirche zum Tag des offenen Denkmals. Einen Monat später fuhren wir bei schlechtem Essen und lieblos eingeschenktem Wein aber von bestem Wetter entschädigt, frohgemut mit Jörg Uhlmann auf der Elbe. Es gab eine kurzweilige Lesung in der Kirche, der Nachbarschaftstreff versammelte sich vierzehntägig. Unvermeidlich geht ein Jahr mit solch kultureller Dichte und Vielfalt schnell zu Ende und drängt seinem Höhepunkt entgegen, den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest mit Basteln, Baumaufstellen, Weihnachtsmarkt und Rentnerweihnachtsfeier. Über alles wurde ausführlich berichtet, alles können Sie im Kurier nachlesen und in den Bildern vom Zeitgeschehen nachschauen.

Das Vermögen des Vereins ist geringer geworden, berichtete die Verantwortliche für Finanzen im Bericht des Kassenwarts. Was Sibylle Kraft, als professionelle Bankerin und für Vereinszwecke frisch besohlt, hier vorzutragen hatte, war ihrem Vorgänger niemals über die Lippen gekommen. Er hatte angedeutet, dass es so kommen würde. Hier fehlten Einnahmen aus der Coronaflaute. Die Mitgliedsbeiträge sind seit Jahrzehnten unverändert. Man kann Zahlen mit Charme und Sexappeal vortragen und gleichzeitig absolut unbestechlich, und mathematisch korrekt und zuversichtlich wirken. Die erstgenannten Eigenschaften hat Sybille Kraft ihrem Vorgänger voraus, die Phonation von „Cent“ wird ihr nicht gelingen, nicht wie Heinrich!

Diesen Eindruck teilte auch die Revisionskommission. Antje Markovits bestätigte die Richtigkeit aller Kassenbeläge. Übliche Standard-Bausteine eines Kassenprüfers - steht umgeknickt auf dem Kopf ihres Spickzettels - alles korrekt und formblattgetreu im Verein, befanden auch einstimmig die Mitglieder. Einige votierten für eine Erhöhung der Beiträge. Der Vorstand hatte diese Möglichkeit im Vorfeld diskutiert aber, unter anderem wegen bürokratischer Hürden, vorerst ausgesetzt. Jeder hat die Möglichkeit, seinem Beitrag eine Spende hinzuzufügen.

Den Arbeitsplan für 2023 könnte man mit - wir machen es noch einmal - zusammenfassen. Wir werden die Ertüchtigung des Sportplatzes unterstützen, auch wenn dieses Ziel, hoffentlich wildschweingesichert, noch eine weitere Vegetationsperiode benötigen wird. Der Verein möchte sich mit bisher internen Veranstaltungen öffnen. Das betrifft die Theaterfahrt und die herbstliche Ausfahrt. Der Kurier berichtete bereits. Als Reiseziel wurde per Abstimmung Magdeburg mit Wasserstraßenkreuz und Schleusen favorisiert. Das zugehörige Dokumentationsfoto (angekündigt und ohne Protest geduldet) zählt 20 Stimmen. Jarek ist eingenickt = 21, Personen im Rücken der Kamera = 25 + nicht mitstimmende Ehepartner und Kinder maximal 30. Gäste sind herzlich willkommen. Die lange Busfahrt war der häufigste Absagegrund im letzten Jahr. Dem kommt diese Entscheidung entgegen, auch der ausdrücklich gewünschten Werbung für junge Leute mit Kindern.

Das Heimatfest soll über drei Tage begangen und, bei einmal aufgebautem Zelt, um ein Sommerkino bereichert werden.

Ein außerordentlich wichtiger Tagesordnungspunkt war dem Frido gewidmet. Peter Zimmermann erklärte eindringlich und mit Herzblut dessen Bedeutung als Pilger- und Begegnungsstätte für Luppenau. Nach anfänglich euphorischer Zustimmung kam es über die Klärung des eigentlichen Betriebes fast zur Aufgabe des Planes. Inzwischen findet sich ein Betreiberteam zusammen. Es bedarf noch weiterer Klärung. Dazu brauchen wir Zeit, die wir auch haben, weil die gemeindeeigene Immobilie als Möbellager bis zum Sommer vermietet ist.

Wir sind mit unserer Arbeit zufrieden. Wir bemerken einige Kinder, die auf dem Schoß ihrer Eltern oder im Billardzimmer der Veranstaltung beiwohnten. So soll es sein. Michael Gilluck hat einen mitreißenden Vortrag gehalten, der fünf Minuten zu lang war. Das hätte eines väterlichen Hinweises nicht bedurft. Er hat das technische Niveau der Veranstaltung gehoben. Er war persönlich anwesend. Sie erinnern sich vielleicht an die missglückte Zuschaltung aus der Quarantäne bei Stromausfall im Schloss im April 22. Seinen Kampf mit leeren Batterien und Ersatzbatterien für Mikrofone und Fernbedienungen hat niemand mitgekommen. Rückkopplungsprobleme wurden durch körperliches Dazwischensetzen des Ortsbürgermeisters ausgeschaltet. Das war eine rundum gelungene Veranstaltung: Kulinarisch ausgewogen und abwechslungsreich, technisch fast perfekt, optimistisch zukunftsorientiert. Die Fotodokumentation und den Arbeits- bzw. Veranstaltungsplan finden Sie: www.luppenau.de.