Ich erinnere mich an diese Zeit, als dem freien Denken Bleischuhe an die Füße gelegt wurde.
Von den bürgerlichen Fassaden bröckelte der Putz, in den Städten regierte die Farbe Grau.
Die Straßen waren bröcklig, aber konnten die wenigen Autos fassen.
Es war fast normal, dass es einen Teer-See gab, dass Schaum auf den undurchsichtigen Flüssen das einzige Helle war und die Luft das Atmen schwermachen konnte.
Die ersten jungen Menschen rannten weg, nur weg hier, weil eine andere Zukunft nicht erkennbar war. Dann das Aufbegehren, die Toleranz eines einzelnen sowjetischen Führers und das beherzte Zupacken des großen Mannes, Deutschland vereinen. Die erste Kommunalwahl und viele fühlten wie ich das Herz schlagen, die Gedanken klarer werdend und die Zeit für Mitmachen gekommen.
Das ist lange her. Die demokratischen Prozesse werden von einem Rechtsstaat begleitet, der Entscheidungen verlangsamt, sie aber auch auf breite Zustimmung stellt. Nicht ein einzelner Minister oder ein Bürgermeister entscheidet, fähige Verwaltungsmitarbeiter sind genauso beteiligt, wie vom Volk Gewählte. Eine Mehrheit entscheidet dann. So sollte es sein.
Dieser Prozess braucht Zeit. Tempo bekommt man nur durch entschiedenes Handeln der Volksvertreter und der Verwaltungen. Und die größten Probleme, wie wirtschaftliche Entwicklung, Wehrhaftigkeit und wirksamer Umweltschutz sind nur im Verbund mit unseren Nachbarstaaten zu lösen.
Jeder merkt, dass es daran im Moment fehlt. Aber wir können die Regierungen nach unseren Vorstellungen verändern und sind nicht auf das Wohlwollen eines Zaren angewiesen. Deshalb demokratisch wählen. Wir sollten das nicht geringschätzen.
In der Gemeinde Schkopau gibt es durch die Versäumnisse bei den Jahresabschlüssen erst spät einen genehmigten Haushalt 25. Aber die Verwaltung hat noch durchfinanzierte Projekte aus den Vorjahren abzuarbeiten und deshalb gibt es keinen Stillstand. Die Kita Ermlitz, das Feuerwehrgeräte-haus in Ermlitz und Lochau, die Wallendorfer Schule, viele Bauvorhaben erstrecken sich über mehrere Jahre. Zukünftige Projekte wie den KITA-Neubau in Lochau muss der Gemeinderat durchdenken und vorbereiten. Deswegen dringen wir darauf, dass dieses Jahr ein Planungsbüro mit eingebunden wird. Und auch die kleinen Vorhaben und Entscheidungen brauchen die aktive Mitarbeit der Gemeinderäte.