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Saale-Elster-Luppe-Auen-Kurier
Ausgabe 3/2023
Gemeinde Schkopau
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Sehr geehrte Bürgerinnen

innerhalb unserer Einheitsgemeinde gibt es aktuell intensive Diskussionen zum Schulbusverkehr während der geplanten Sperrung der B 181 zwischen Wallendorf und Zöschen. Nachdem uns das zuständige Busunternehmen den geplanten „Baustellenfahrplan“ zugesandt hat, habe ich nach einer Abstimmung im letzten Hauptausschuss umgehend schriftlich Einspruch gegen die geplante Linienführung erhoben. Ich habe darin die Einrichtung einer Busverbindung über die Autobahn gefordert beziehungsweise die Prüfung anderer Lösungen verlangt. In meinen Brief heißt es dazu.

„Sollten diese Planungen tatsächlich so in der Praxis umgesetzt werden, ergeben sich für die Kinder und Jugendlichen aus den betroffenen Ortsteilen der Gemeinde Schkopau nicht hinnehmbare Fahrzeiten für den Weg zur und von der Zöschener Gemeinschaftsschule. Nach den von Ihnen vorgelegten Planungen würde der Schulweg z. B. aus dem Ortsteil Röglitz 06.00 Uhr beginnen und würde teilweise erst am späten Nachmittag gegen 15.45 Uhr mit der Ankunft in Röglitz enden. Dies wäre dann fast ein Zehnstundentag für die Schülerinnen und Schüler.“.Die Folgen der mangelhaften Vorplanung und fehlenden Kommunikation „würde sonst auf den Schultern der Jüngsten ausgetragen. Das darf nicht sein.“

Bis zum heutigen Beginn der Vollsperrung der B 181 gibt es noch keine offizielle Reaktion auf dieses Schreibens. Lediglich in einem Artikel der Mitteldeutschen Zeitung am 28.02.2023 wurde der Linienverkehr über die Autobahn als nicht durchführbar dargestellt.

Ein weiterer nachvollziehbarer Quell des Unmuts ist der schleppende und teilweise gänzlich zum Stillstand gekommene Glasfaserausbau zwischen Döllnitz und Rübsen. Nachdem den Ankündigungen des Regionalbeauftragten in der Dezembersitzung unseres Gemeinderats keine spürbarem Taten folgten, habe ich mich an die Firmenzentrale des Unternehmens gewandt. In dem Schreiben haben wir unmissverständlich auf die Nichteinhaltung unserer Kooperationsvereinbarung hingewiesen und seitens unserer Gemeinde auch mögliche Schadensersatzforderungen in Aussicht gestellt. Zwischenzeitlich gab es nun eine erste telefonische Reaktion. In diesem Gespräch habe ich deutlich gemacht, dass wir hier nun keine neuerlichen freundlichen Absichtserklärungen brauchen. Jetzt müssen konkrete Maßnahmen und Zeitpläne vereinbart und eingehalten werden. Über den Fortgang der Verhandlungen und Arbeiten werden wir Sie informieren.

Übrigens gibt es in Sachen Glasfaserausbau auch für weitere Ortsteile der Gemeinde positive Signale. Meine diesbezüglichen Bemühungen haben zu ersten aussichtsvollen Gesprächen mit der Firma Deutsche GigaNetz geführt. Aufgrund der vertrauenvollen Zusammenarbeit mit den beiden Ortsbürgermeisterinnen von Korbetha und Schkopau konnte ich kurzfristig eine erste Vorstellung des Vorhabens in den beiden kommenden Sitzungen der Ortschaftsräte in die Wege leiten. In den laufenden Gesprächen wollen wir auch die Ortsteile Knapendorf, Hohenweiden, Wallendorf und Luppenau in dieses Vorhaben unbedingt integrieren.

Unsere Gemeinde kann sich stets auf die Einsatzbereitschaft unserer Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehren verlassen. Allerdings waren die vergangenen Jahre durch Konflikte mit und innerhalb der Gemeindewehrleitung geprägt. Trotz des hohen individuellen Einsatzes der Mitglieder der Gemeindewehrleitung konnte sich kein verlässliches Miteinander innerhalb des Führungsgremiums unserer Gemeindefeuerwehr entwickeln. Aus ihrem ehrlichen Verantwortungsbewusstsein für die Feuerwehr heraus, haben sich nun alle Mitglieder der Gemeindewehrleitung für einen Rücktritt entschieden. Damit ermöglichen Sie unserer Gemeindewehrleitung einen notwendigen personellen Neuanfang zum Wohle der Gemeindefeuerwehr. Ich danke an dieser Stelle noch einmal Herrn Dannowski, Herrn Eichmann und Herrn Balzer für ihr jeweiliges hohes persönliches Engagement.

Wie im letzten Kurier berichtet, ist der Anbau an der Wallendorfer Grundschule eines der wichtigsten Projekte. Im vergangenen Gemeinderat haben wir nun eine weitere Etappe abgeschlossen. In der Sitzung am 21.02.2023 haben wir die notwendige Vergabeentscheidung getroffen und so den Weg für die Umsetzung des Projekts geebnet.

Zum Schluss möchte ich auf die Debatten über die mögliche Eröffnung einer Flüchtlingsunterkunft innerhalb unserer Gemeinde eingehen. Bereits seit mehreren Wochen gibt es dazu gerade auch in den sozialen Medien einen intensiven Austausch. Reale Grundlage dieser Debatte ist eine laufende Ausschreibung des Landkreises für eine neue Flüchtlingsunterkunft im Kreis. Im Verlauf der spekulativen Diskussionen innerhalb der sozialen Medien ist dabei ein konkreter Standort im Ortsteil Schkopau in den Fokus der Debatte gerückt. Entsprechend gab es nun auch am 28. Februar einen Bericht in der Mitteldeutschen Zeitung. Ich möchte hier noch einmal versichern, dass unsere Gemeinde zu keinem Zeitpunkt bisher offiziell in diesen Prozess der (Vergabe)entscheidung eingebunden war und ist. Dennoch dürfen Sie sich sicher sein, meinerseits verfolge ich diese Thematik intensiv und mit dem Wissen um die hohe politische Dimension dieses Themas. An Panikmache oder dem Schüren von Ängsten werde ich mich jedoch auch künftig nicht beteiligen. Vielmehr werde ich auch weiterhin die persönlichen Gespräche mit dem Ortschaftsrat Schkopau und den möglichen Anrainer in vertrauensvoller und sachlicher Form führen.

Ihr
T. Ringling
Bürgermeister