Die Einwohner der Einheitsgemeinde Schkopau wählen in den nächsten Wochen ihren Bürgermeister. Er soll die Beschlüsse des Gemeinderates umsetzen und die nötige Verwaltungsarbeit organisieren. Der Bürgermeister Herr Ringling ist in allen Ortsteilen bekannt und hat guten Kontakt zu den Bürgern. Es ist ihm gelungen, junge Angestellte in das vorhandene Verwaltungskollektiv einzubauen. Die Kitas sind stabiler besetzt. Wir haben dennoch ausreichend Fragen für die zukünftige Arbeit an beide Kandidaten.
1. 2025 hat die Gemeinde keinen Haushalt, weil die Verwaltung seit Jahren nicht die Jahresabschlüsse schafft. Im Bauamt können die beschlossenen Projekte aus Mangel an Mitarbeitern kaum abgearbeitet werden, bei der IT ist eine für den Bürger spürbare Digitalisierung nur in Ansätzen erreicht, in der Servicestation fehlen Kräfte, um einen Qualitätssprung zu erreichen, die Pflege der Ortsteile und Friedhöfe lässt oft zu wünschen übrig, eine Analyse der Struktur der Arbeit verblieb ohne Änderungen. Wie sollen in den vier Bereichen Mitarbeiter gewonnen werden? Welche konkrete, sichtbare Qualität der Arbeit mit wie vielen Mitarbeitern stellt sich der zukünftige BM vor? Was soll durch Eigenverantwortung der Bürger, Stichwort Pflegepatenschaften, und privaten Fremdfirmen erledigt werden, um einen realistischen Stellenplan finanzieren zu können?
2. Im vergangenen Jahr wurden der Gemeinde die Rechte und Pflichten zur Bewirtschaftung der Tagebauseen übertragen. Die Gemeinderäte haben in Arbeitsgruppen konkrete Vorschläge erarbeitet. Ein neues Arbeitsfeld, welches verwaltungsseitig eine Mitarbeiterstruktur und eine Zielsetzung braucht. Beides ist „dünn gesät“ und deshalb sind sichtbare Veränderungen an diesen Aushängeschildern, den „blauen Augen der Gemeinde Schkopau“, wenig zu sehen. Welche konkreten Schritte sollen in den nächsten 3 Jahren erfolgen?
3. Was in den Dörfern der Einheitsgemeinde gerade wichtig ist, erreicht die ferne Verwaltung in Schkopau selten auf dem direkten Weg. Das Bindeglied sind die Ortsbürgermeister und Ortschaftsräte. Deren Ideen, deren Vorschläge und Fragen, in den Protokollen der Ortschaftsräte niedergeschrieben, werden oft übersehen, bleiben ohne Reaktion, Antwort oder Rückruf. Obwohl keiner der Ortschaftsräte goldene Türklinken will, soll deren Freiheit bei kleinsten Investitionen, Stichwort Investpauschale, wieder eingeschränkt werden, obwohl sich die Verwaltung kaum damit beschäftigen kann, da sie mit den großen Investitionen im Rückstand ist. Das wirkt demotivierend und ist ein falscher Plan. Wie stehen Sie dazu?
4. Ein Problem, das sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre zieht, ist die fast unmögliche telefonische Erreichbarkeit der Verwaltung für die Bürger. Es wird nicht ans Telefon gegangen, geschweige denn zurückgerufen. Konfrontiert man die Verwaltung mit dieser Problematik, wird meist sehr dünnhäutig reagiert. Ideen zur Problemlösung werden nicht gesucht. Welche Maßnahmen können Sie sich vorstellen, damit sich hier etwas verbessert?
5. Aufgrund der angespannten Haushaltslage wird meist nur versucht die Dinge zu erhalten, Ideen und Visionen lassen sich so nicht umsetzten. Eine Idee wäre die Senkung der Energiekosten für gemeindeeigene Liegenschaften (Kitas, Schulen, Sporthallen usw. ) durch Errichtung von Photovoltaikanlagen oder Photothermie. Das wären Investitionen in die Zukunft. Ist ihrer Meinung nach eine Kurskorrektur notwendig und möglich?
6. An Herrn Wanzek:“ Schkopau kann mehr“ klingt nach Schwung und Aufbruch. „Schkopau kanns besser“ schrieb die CDU in ihr Programm. Wie soll sich ihre Führungstätigkeit von der des amtierenden Bürgermeisters unterscheiden?
An Herrn Ringling: Sie haben für alle Probleme der Bürger ein offenes Ohr, können Ihre Versprechen aber zuweilen nicht halten und in Verwaltungshandeln umsetzen. Was muss sich ändern?
Wir hoffen auf ein gutes Miteinander in der neuen Wahlperiode.