Nichts ist beständiger als die Veränderung. MitarbeiterInnen ziehen lassen zu müssen, die für die eigene Aufgabenerfüllung nahezu unverzichtbar geworden sind und denen man blind vertraut, ist ein schweres Los. Leider hat uns unsere stellvertretende Bürgermeisterin, Tina Puschmann, zu Ende August 2024 verlassen.
Entgegen allen spöttischen Behauptungen nicht wegen verwaltungsinternen Konflikten oder einem geheimen Verhältnis mit dem Bürgermeister, stattdessen, um aus eigener Überzeugung einen komplett anderen beruflichen Neuanfang zu wagen, für den wir ihr alles erdenklich Gute wünschen.
Frau Puschmann war eine „Ausnahmemitarbeiterin“. Ihr ausgeprägter Leistungswille, ihr sehr hohes verwaltungs- und ordnungsrechtliches Fachwissen, ihre analytischen Fähigkeiten und kritische Selbstreflexion, gepaart mit einer hohen Allgemeinbildung, dem steten Denken im Voraus sowie im Rahmen des „Großen Ganzen“, ihre ausgeprägten Kompetenzen in moderner Menschenführung einerseits im Ordnungsamt sowie als stellvertretende Bürgermeisterin, ergänzt durch ihr enorm hohes persönliches Engagement - weit über das „Normalmaß“ hinaus -, dem überdurchschnittlich ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein und Pflichtgefühl den ihr übertragenen Aufgaben, vor allem aber den ihr anvertrauten bzw. von ihrer Aufgabenerfüllung abhängigen Menschen gegenüber, ihre aufopferungsvolle Lernbereitschaft und persönliche Präsenz, die weit über die gesichert planbare Dienstzeit hinausging, machten sie zu einer unverzichtbaren Mitarbeiterin.
Für mich als Bürgermeister und Mensch war sie jedoch weit mehr als nur eine „Stellvertreterin im Verhinderungsfall“. Seit knapp 20 Jahren hatte ich in unterschiedlichsten Führungsrollen immer Stellvertreter. Nie zuvor konnte ich mich in dieser Art und Weise auf jemanden verlassen. Niemand war je loyaler, kritischer, mutiger, konstruktiver, beruhigender, humorvoller, enthusiastischer, kämpferischer, aufbauender, herausfordernder, verlässlicher, treuer, kreativer, Angriffen von anderen gegenüber bissiger, vertrauenswürdiger und schlicht zusammengefasst - in meiner Abwesenheit zu 100 % die Bürgermeisterin!
Tina Puschmann war nicht nur meine wichtigste Rückenstütze, sondern moralischer Kompass und Quell meiner Motivation, Dinge anzugehen, von denen alle anderen sagen: das geht nicht! Sie war nicht einfach eine Stellvertreterin. Sie war der menschlichste Mensch, den ich kenne und als Vertreterin brauchte. Vor allem war sie für mich, was eine sehr gute Freundin ausmacht, mit der man die schweren Päckchen der Gemeindearbeit gemeinsam schultert. Ich wünsche ihr und ihrer Familie für die Zukunft alles erdenklich Gute! Die Rettungsleine für eine Rückkehr bleibt bei uns deponiert und jederzeit griffbereit …