Vom Bioabfall zur Blumenerde!
Nach Erhebung des Statistischen Bundesamts werden jedes Jahr pro Einwohner 78 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen.
Es lohnt sich also, das eigene Verhalten zum Thema Lebensmittelverschwendung einmal zu überdenken.
Ein gut geplanter Einkauf kann helfen, nur so viele Lebensmittel einzukaufen, wie man auch essen kann. Auch sind Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht automatisch verdorben. Ist kein Schimmel zu sehen, riecht und schmeckt es so wie es soll, dann kann das Produkt ohne Bedenken noch gegessen werden.
Trotz aller Sorgfalt kann es vorkommen, dass Lebensmittel verderben, ungenießbar oder nicht aufgebraucht werden. Bleibt nun die Frage, was aus den Lebensmitteln wird? Gartenbesitzer können ihren eigenen Kompost nutzen. Haben sie diese Möglichkeit nicht oder nutzen sie keine Biotonne, bleibt nur die Restmülltonne als Entsorgungsmöglichkeit.
Dabei können verdorbene oder nicht aufgebrauchte Lebensmittel, aber auch Gartenabfälle viel umweltgerechter in der Biotonne gesammelt und anschließend verwertet werden.
Im Erzgebirgskreis werden diese Bioabfälle in einer Trockenfermentationsanlage zu Elektroenergie, Wärme und Kompost verarbeitet.
Was bei der Kompostierung im Garten ein bis zwei Jahre dauert, wird bei den Prozessen einer gewerblichen Kompostieranlage durch eine künstliche Optimierung der Umweltbedingungen stark beschleunigt. Dadurch ist der Prozess der Kompostierung innerhalb eines Zeitraumes von 6 bis 8 Wochen abgeschlossen.
Das Ergebnis ist ein humoser und nährstoffreicher Dünger, der Kompost. Dieser Kompost kann im Garten, gemischt mit Gartenerde, gut für Gemüse, Obst und Blumen verwendet werden. Dabei ist er nicht nur eine Nährstoffquelle für die Pflanzen, er verbessert auch die Bodenqualität.
Die Qualität des Kompostes kann nur so gut sein, wie die Qualität des Ausgangsstoffes.
Dieser hochwertige Kompost soll frei von Fremdstoffen sein. Niemand möchte im Kompost Reste von Folientüten (auch biologisch abbaubaren Tüten), Glas, Metall, Kunststoffverpackungen, Tetra Paks oder Netze von Kartoffeln und Zwiebeln finden.
Befinden sich diese im Ausgangsmaterial, also in der Biotonne, wird trotz Sortierung und Aussiebung auch das Endprodukt damit verunreinigt sein. Man spricht dabei auch von Mikroplastik.
Hierzu mehr im nächsten Beitrag.
Informationen erhalten Sie auch bei den Abfallberatern des ZAS unter Tel. 037296 66 254 und 03735 608 5313.