Eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erlebten die Klassen 3b und 4 der Grundschule Schlieben am Nikolaustag. Wir hatten uns lehrreiche und spannende Ziele für unseren Wandertag ausgesucht. So begann die geplante Tour mit dem Raumflugplanetarium „Juri Gagarin“ in Cottbus. Eine Besonderheit ist die moderne digitale Ganzkuppel-Videoprojektionsanlage, welche eigene 360° Shows und Filme produzieren kann. Das konnten wir in der Geschichte vom Drachen TABALUGA, die durch alle drei Zeitzonen wanderte, mit eigenen Augen erleben. Der Wecker, der den kleinen grünen Drachen TABALUGA jeden Morgen weckte, fiel um und rührte sich nicht mehr. Bleibt die Zeit stehen??? Kann ich mir die Zeit neu kaufen??? Wir tauchten in eine spannende Geschichte ein, die in 3-D alle Wünsche erfüllten. Zum Beginn stand groß auf der Kuppel geschrieben: „Kann man Zeit kaufen?“ In vier Episoden begleitete uns TABALUGA und fand auf viele Fragen mit beeindruckenden Bilddarstellungen Antworten. „Alt wie ein Stein werden?“ Die Kinder gingen gedanklich mit Gesteinsdarstellungen auf Spurensuche. Die Zuhörer erkannten, dass die Erde ihre Geschichte speichern kann. Eine Eintagsfliege, die genau einen Tag lebt, begegnet in diesen 24 Stunden allen Höhen und Tiefen eines Lebens. Bei der nächsten Begegnung staunten alle. „Wir kaufen uns die Zeit!“ Der König der Tiere, der Löwe, gab uns eine klare Antwort. „Zeit ist Geld. Geh hinaus und die Zeit findet dich!“ In schnell bewegenden Bildern begleiteten wir TABALUGA in die große weite Welt, um die Zeit zu kaufen. Eine Uhr mit 13 Stunden beeindruckte ihn. „Mit ihr hätte ich ja 26 Stunden am Tag!“ Hier dachten alle, die Geschichte endet nun, aber der nachdenkliche Schluss warf noch mehr Fragen auf: „Alles im Leben hat seine Zeit?“, „Oft gibt es Zeitmangel?“, „Einfach mal verweilen und in Ruhe nachdenken?“ Und unsere Zeit ist vielfältig: Man kann sie nutzen, verschwenden, leihen, schenken. ... Wieder in der Gegenwart angekommen, kreisten unsere Gedanken während der Weiterfahrt nach Hornow zur Schokoladenfabrik noch bei TABALUGA. Dabei wurde uns bewusst, zur Weihnachtszeit gehören die Märchen genauso wie die Sonne zum Wachstum der Lebewesen dazu. Und so begann die reale Geschichte in der Schokoladenfabrik. „Es war einmal ein belgisches Paar, das auszog, um sein Lebensglück zu finden und ihre Leidenschaft für die Schokolade mit anderen zu teilen.“ So entstand in einem Lausitzer Dorf der wohl süßeste Ort in ganz Ostdeutschland. Wer möchte nicht gern seine eigene Schokoladenkreation herstellen und genau wissen, welches Geheimnis es um die so begehrte Nascherei gibt? In der Mitmach-Schauwerkstatt der Confiserie konnten wir das erfahren. Individuelle Schokoladenmalereien ließen unserer Fantasie freien Lauf. Die Vorstellung, unseren Liebsten zum Weihnachtsfest nicht einfach aus dem Laden gekaufte Ware zu schenken, sondern eigene Ideen, Wünsche und auch gemeine Botschaften in die Schokolade einzuarbeiten, ließen unsere Kinderherzen höherschlagen. Die Ergebnisse konnten sich wirklich sehen lassen. Der Gabentisch unterm Weihnachtsbaum wird mit dieser selbsthergestellten Kreation reichhaltiger werden, da viele individuelle Gedanken jedes einzelnen Kindes dahinterstehen. Das Team der Confiserie Felicitas hatte im Anschluss noch eine kleine Überraschung für uns bereitgehalten. Eine Stunde still auf einem Stuhl sitzen, den Anweisungen genau folgen und dann noch seine eigenen Ideen umsetzen, verlangte von uns Dritt- und Viertklässlern enorme Geduld, Ausdauer und Willenskraft. Die Schokoladenkreationen mussten trocknen und härten. Wie im Weihnachtskalender öffnete sich eine große Tür. Was erwartete uns dahinter: ein großer Spielplatz mit Klettermöglichkeiten, ein Streichelzoo mit Ziegen, Meerschweinchen und Kaninchen. Felicitas und August, zwei liebe Esel, beobachteten das Geschehen auf dem Kletterspielplatz. Beide waren sehr entspannt. Sie kennen wohl laut spielende Kinder, die immer auf der Suche nach neuen Wegen in der Kletterburg sind. Ausgetobt, mit Tieren gekuschelt und den Magen gefüllt, mussten jetzt die eigenständigen Schokoladenideen die Busfahrt von 90 Minuten überstehen, ohne den Schmelzpunkt zu erreichen. Wie sollte das möglich sein? Im Bus wollten wir nicht frieren, aber die Schokolade sollte auch nicht schmelzen. Was tun??? Der Busfahrer des ASB hatte die Lösung: Gepäck gehört in das Gepäckteil des Busses. Kühl, rutschfrei und beschriftet konnten die kostbaren Waren nach Schlieben transportiert werden. Gemeinsam mit doch leicht ermüdeten Kindern traten wir die Heimreise an. Mit vielen neuen Gedanken und Eindrücken beendeten wir diese Reise und möchten auf diesem Weg unseren Begleitpersonen sowie dem ASB danken, die sich für uns die Zeit nahmen und den Nikolaustag zu einem unvergesslichen Erlebnis gestalteten.