Am Mittwoch, dem 28.06.2023, besuchte die Klasse 3b der Grundschule Schlieben gemeinsam mit unserer Klassenlehrerin und Frau Gotter die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers. Das Ziel dieser Exkursion war es, sich mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges auseinanderzusetzen und die Ereignisse hautnah zu erleben.
Die Expertin der Gedenkstätte, Frau Heinze, begleitete uns während des Rundgangs durch die Ausstellung und das ehemalige Lagergebiet des Konzentrationslagers. Kindgerecht für dieses Alter zugeschnitten und mit einer unendlichen Geduld erklärte sie uns alles mit bildhaften Worten. Eine gewisse Stille herrschte im Ausstellungsraum, die nur durch leise Fragen unterbrochen wurde. Es war eine sehr bewegende Erfahrung. Man kann sich einfach nicht vorstellen, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun konnten. Es hat uns tief berührt und zum Nachdenken angeregt. Im Vorfeld des Besuchs besprachen wir im Unterricht intensiv den Zweiten Weltkrieg. Wir schauten Filme und Zeitzeugenberichte an. So erfuhren wir, dass am 21. Juni 1944 die Errichtung eines Konzentrationslagers in Schlieben-Berga erfolgen sollte, um die Panzerfaust als Kriegsgerät herzustellen. Der Konzern erhielt uneingeschränkten Zugriff auf KZ-Häftlinge. 998 weibliche KZ-Häftlinge aus dem KZ-Ravensbrück wurden überstellt, die in der Pulverabfüllanlage arbeiten mussten. Am 15. August 1944 trafen 1387 jüdische KZ-Häftlinge aus Buchenwald ein. Um die Panzerfäuste (1 Million) monatlich fertigen zu können, arbeiteten die Häftlinge im Akkordsystem. Die Überlebenden bezeichneten die Zeit nach der Explosion bis zur Lagerauflösung als die “Hölle von Schlieben”.
Den Besuch im KZ erlebten wir als eine völlig neue Erfahrung. Wir waren uns einig, dass die Erinnerung an die Opfer erhalten bleiben muss.
Tief beeindruckt sind wir von Menschen wie Frau Heinze, die Stunden der Hingabe zur Aufrechterhaltung von Erinnerungen an die Geschichte aufbringt und für die nächste Generation Freizeit investiert. Danke dafür!