Die 21. Ausstellung „40 Jahre DDR – 40 Themen“ geht es mal sommerlich locker an. Die beliebteste Publikation des Ostens war „DAS MAGAZIN“. Weit über 100 Ausgaben kann der Besucher durchblättern, auch ausleihen und unproblematisch mit nach Hause nehmen. Erinnerungen oder eine interessante Sicht auf die damalige Zeit leicht gemacht.
Bereits in den 50er Jahren erschien in der DDR „DAS MAGAZIN“ ein buntes Heft, welches sich von dem Zeitschrifteneinheitsbrei abhob. Für eine DDR-Mark avancierte es bald zur „Bücherware“ am Kiosk. Frivol, gedanklich ungewohnt freizügig, kulturell aufgeschlossener als andere, bewegte sich der Inhalt immer auf einem schmalen Grat im systemmachbaren. In einem Land wo Pornografie und all ihre Facetten streng unter Strafe standen, war das Heft auch unter einem bestimmten Grund all monatlich „heiß“ erwartet und begehrt. Der Grund: jede der monatlichen Ausgaben beinhaltet ein „sozialistisch kulturell wertvolles“ Aktfoto. Aber auch die außergewöhnlich freien Kurzgeschichten, Porträts übernationaler Künstler und vor allem Fotos über alternativ eingerichtete Wohnungen schätzte die treue Leserschaft.
Ob „Deutsche Mark“ dann „Mark der Deutschen Notenbank DDR“ oder zum Schluss „Mark der DDR“, der Preis blieb bis zum Aus des Magazins 1,-. Der quietschbunte Kapitalismus bedeutete trotz toller „Nachwendeausgabe“ das Ende für das Magazin. Aus dem Leseland wurde ein Konsumtempel, wo es alles gibt. Da ist es auch mit Qualität schwer, sich zu behaupten. Man muss erkennen und anscheinend akzeptieren – es geht auch ohne?!