„1873 Schulumbau, Chronik wird angelegt“, heißt es im 2. Band der Schul- und Gemeindechronik des Dorfes Brandis Kreis Schweinitz, denn 1873 wurde durch Verfügung des königlich preußischen Kultusministers bestimmt, dass für jede Schule in Preußen eine Schulchronik vom betreffenden Lehrer zu führen sei.
Julius August Richter, Lehrer in Brandis seit 1869, forschte akribisch in den Kirchenbüchern und stellte an den Anfang des ersten Bandes eine ausführlichen Zeittafel seit 1380 zusammen.
Leider ist dieser 1. Band der Schulchronik durch die Wirrnisse des Kriegsgeschehens 1945 verloren gegangen und wir dürfen doppelt dankbar sein, dass der damalige Lehrer Hans Ahr 1930 eine Zusammenfassung der Dorfgeschichte im 2. Band niederschrieb. Er beginnt: „Bevor ich mit den Eintragungen aus der Gegenwart fortfahre, will ich einen Überblick über die Geschichte des Dorfes geben …“.
Bis zu ihrem 80. Geburtstag 2001 hütete Lieselotte Schumann unsere Schul-und Gemeindechronik, die sie noch als Lieselotte Rothbart mit ihrem Lehrer Herrn Remus bis 1949 schrieb. Die letzte Eintragung hieß: „Schulaufnahme am Ende des Schuljahres 1948/49 mit Herrn Lehrer Remus und 72 Schülern.“ Von ihr kann man Beiträge im Herzberger Heimatkalender oder in Kirchenblättern lesen.
Jana Kurzrock übersetzte die in Sütterlinschrift vorhandene Schul- und Gemeindechronik mit Hilfe ihrer Schwiegermutter Helga Kurzrock und schreibt und vervollständigt die Brandiser Ortschronik nun seit dem Jahr 2001. Es gibt nun auch Zusammenfassungen zur Kirche, zu den Pastoren, zu kirchlichen Trauungen, zur Entwicklung der LPG, über Raub und Totschlag, zur Feuerwehr, zu den Umsiedlern, zur Windmühle, zur Schule, zu den Bürgermeistern und zum Brandiser Carnevalclub.
Manche Themen fehlen noch gänzlich: NVA, Kindergarten oder Jagd. Sprechen Sie mich an!.
Zum 150. Jubiläum unserer Ortschronik gab es zum diesjährigen 27. Dorffest eine Ausstellung mit Titelbildern verschiedener Ortschroniken aus den vergangenen letzten Jahren.