Im Jahre 1359 wurde Zützen erstmals mit Sicherheit urkundlich erwähnt. Auch wenn der heutige (seit 2003) Ortsteil von Golßen bereits berechtigt 1000 Jahre Besiedlungsgeschichte feierte, ist die Identifizierung des bei Thietmar von Merseburg 1012, 1017,1018 genannten „Ciani“ bzw. „Cziczani“ mit Zützen fraglich. Sicher ist hingegen die überregionale Bedeutung des vorübergehend auch slawisch genutzten Ringwalls „Horstberg“ für die archäologische Forschung, die der Golßener Apotheker, Botaniker und Altertumsforscher Carl Rudolf Schumann (1804-1872) Mitte des 19. Jahrhunderts einleitete. Es gibt allerdings keine Siedlungskontinuität.
Zützen war ursprünglich ein Angerdorf. Es befindet sich 3,5 km südöstlich von Golßen. Die Torsaulnamen sind überliefert. Zützen schrieb sich 1359 Zchuczin, 1397 Czuzin, 1460 Czutzen und 1543 schließlich Zützen.
Im Mittelalter waren die Eberhart in Luckau im Besitz der Zinse des Dorfes, von 1439 bis 1652 die von Stutterheim, später bis 1749 die aus Westfalen stammenden Droste und danach bis 1945 die von Kleist, die 1840 in den preußischen Grafenstand erhoben wurden.
Zwischen 1708 und 1810 lassen sich 8 Bauern, 2 Halbbauern, 10 Kossäten und 3 Büdner nachweisen, die 15¾ Hufen bewirtschafteten. 1755 zählte man zusammen mit Gersdorf 364 Einwohner. 1818 gab es zwei Windmühlen, 1864 nur noch eine Windmühle sowie eine Ziegelei. 1818 wurden 307 Einwohner und 43 Feuerstellen gezählt. Im Jahre 1900 lebten 299 Menschen, 191 in der Gemeinde und 108 im Gut, in der Ortschaft. In diesem Jahr betrug der Flächeninhalt des Dorfes 399 ha und der des Gutes 680 ha. Seit 1929 sind Gemeinde und Gut vereinigt. Mit 323 Bewohnern im Jahre 1925 wurde der Höhepunkt vor dem II. Weltkrieg erreicht. Heute sind es über 400, da zahlreiche schlesische Flüchtlinge nach 1945 in Zützen eine neue Heimat fanden. Davon zeugt vor allem eine Neubauernsiedlung auf dem Spring. Die Dorfschule entwickelte sich in den 1950er-Jahren zu einer mehrklassigen Grundschule. Seit 1969 werden die Kinder in Golßen beschult.
Die Kirche ist spätmittelalterlichen Ursprungs, der spätbarocke Turm wurde erst 1769/70 errichtet. Das Gotteshaus steht auf einem ummauerten, von Osten her durch ein Backsteinportal zugänglichen alten Friedhof. Die Friedhofsmauer wird z.Z. saniert. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten, die mit kirchlichen Geldern, staatlichen Fördermitteln und tatkräftiger Unterstützung durch die Mitglieder der Gemeinde durchgeführt wurden, ließen die Kirche zu einem geistigen und kulturellen Mittelpunkt werden. Im Innern der Kirche ist das Denkmal für Karl Wilhelm von Kleist (+1766) und seiner Ehefrau (+1813) als sehr wertvoll eingestuft worden. In der Turmgruft sind zahlreiche Särge der Gutsbesitzer Kleist zu sehen. Ein neues Erbbegräbnis legten die Kleist im Wald in Richtung Sagritz an. Außen an der Kirche befinden sich weitere Grabdenkmäler aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, am Turm vier Grabsteine aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Ausstattung der Kirche ist geprägt von einem dreigeschossigen, frühbarocken Altaraufsatz, den 1710 Christian Zimmermann aus Luckau schuf. Den Aufbau zieren Gemälde von Abendmahl, Kreuzigung, Himmelfahrt und Auferstehung, also das übliche Bildprogramm dieser Zeit. Das Hauptfeld wird von gedrehten Doppelsäulen flankiert, in den dazwischenliegenden Nischen sind Figuren des Salvators und des Moses eingearbeitet worden. Auch die bis 2013 teilweise restaurierte Kanzel dürfte Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden sein. Überhaupt hat die Kanzel, wie die gesamte Kirche, einige Kuriosa aufzuweisen. Altar und Kanzelbilder scheinen aus der gleichen Malerwerkstatt zu stammen.
Die Kirchenbücher mit den eingepfarrten Orten Gersdorf und Sagritz beginnen 1689. Erhalten blieb auch die Visitationsakte der Niederlausitzer Stände von 1656.
Das Herrenhaus, ab 1749 von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorf (1699-1753) für seinen Freund Karl Wilhelm von Kleist entworfen und 1758 fertiggestellt, brannte 1945 ab. Die Ruine wurde in den 1970er Jahren einplaniert. Auf diesem herausragenden Platz, umgeben von einem Wassergraben und Park, von dem sich Reste erhalten haben, befindet sich eine überdachte Freilichtbühne. Zwischen dieser und der Kirche haben sich Gebäude des ehemaligen Guts, darunter eine Orangerie (Gärtnerei) erhalten. Auch die Auszugsvilla der Kleist steht noch auf diesem Gelände. Der Dorfteich wurde 2022 saniert.