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Amtsblatt für die Stadt Spremberg/Grodk – Spremberger Anzeiger
Ausgabe 11/2024
Seite 2
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Liebe Sprembergerinnen, liebe Spremberger,

heute schreibe ich Ihnen von zu Hause. Eine wirklich fiese Erkältung hat mich niedergestreckt, ich habe weder Stimme noch Gehör. Keine guten Voraussetzungen für einen anstrengenden Arbeitstag. Aber denken und schreiben geht – immerhin!

So muss also meine Kolumne auf der Seite 2 nicht ausfallen.

Am 22. September wurde gewählt in Brandenburg, dazu will ich Ihnen gerne meine Gedanken mitteilen. Wieder hat sich gezeigt, nur wer kämpft, wer sich den Themen, den wirklich großen Problemen stellt, der kann auch noch „was reißen“. Mein großer Respekt geht an unseren alten und neuen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke. Da können sich viele bei ihm bedanken. Julian Brüning ist nicht belohnt worden für die gute Arbeit der vergangenen 5 Jahre. Ich habe keine Erklärung dafür, freue mich aber auf die weitere Zusammenarbeit, denn er zieht ja wieder in den Landtag ein. Peter Wolf hat ein Ergebnis erreicht, das ihm viele nicht zugetraut haben, dafür ebenfalls meinen Respekt. Das BSW hat bei uns ja noch gar kein Gesicht, insofern nehme ich das Ergebnis erstaunt zur Kenntnis.

Nun warten Sie bestimmt schon darauf: Und die AfD? Die ist anhaltend stark im Süden von Brandenburg und besonders in Spremberg/Grodk. Das war auch nicht anders zu erwarten, denn die Themen, die von der AfD in den Vordergrund gestellt wurden, haben ganz offensichtlich den Nerv vieler Menschen getroffen.

Und unsere Themen, die wir im Sommer 2020 gemeinsam herausgearbeitet haben, was ist mit denen? Da müssen wir aufpassen, dass die nicht untergehen in der aufgeregten großen Tagespolitik. Vor kurzem hat sich das Team 2038 getroffen und wir haben eine Zwischenbilanz zu den Themen gezogen, die die Bürger mir 2020 mitgegeben haben. Bei der Bildungslandschaft und auch der medizinischen Versorgung sind wir gut vorangekommen. Kitas gebaut, BOS Neu- und Erweiterungsbau auf den Weg gebracht, der Campus gemeinsames lebenslanges Lernen wird in allen Details umgesetzt und bei der medizinischen Versorgung stehen wir im Vergleich gut da mit unserem Krankenhaus, dem neuen MVZ und dem Gesundheitslandhaus. Die Mobilität ist anhaltend mau, da gibt es nichts zu beschönigen. In der Sonderausgabe der sogenannten Stadtwerkezeitung haben die kommunalen Unternehmen und die Verwaltung mal einen ganzheitlichen Blick auf die anstehenden Entwicklungen geworfen. Wir werden das beibehalten. Ich bin mir ziemlich sicher, daran werden wir alle letztendlich gemessen, was erreichen wir für unsere Stadt.

Die Einwohnerversammlung zum Thema Windenergie im Stadtwald war ein Beispiel dafür, dass wir Fragen und Kritik auch Raum geben müssen. Ich habe mein Versprechen eingelöst und alle Fragen beantwortet, wobei mir natürlich bewusst ist, dass meine Antworten nicht unbedingt die sind, die erwartet wurden. Solche Veranstaltungen, aber auch der Bürgerhaushalt und auch das Programm „Demokratie Leben“ tragen dazu bei, dass man sich wirklich mit den Themen in unserer Stadt beschäftigt und gemeinsam nach Lösungen sucht. Dabei lernt man sich einfach besser kennen. Da muss auch mal neuer Schwung rein, in meine (sehr beliebte und immer ausgebuchte) Bürgersprechstunde und auch in die Ortsteilbereisungen. Frischer Wind ist gefragt und nicht alter Mief!

Fazit: Gut dass es freie Wahlen gibt!

Ihre Bürgermeisterin
Christine Herntier