Es freut mich schon, dass meine Kolumne auf der Seite 2 unseres Amtsblattes ebenso wie meine regelmäßigen Wochenkommentare immer montags auf unserer Homepage und unserem Instagram- sowie Facebook-Account viel Aufmerksamkeit bekommen.
Es ist meine Sicht auf Dinge, die uns bewegen, im Kleinen wie im Großen. Großes haben wir vor. Da reden wir nun seit Jahren vom Strukturwandel. Die Zeit der damit verbundenen Ängste scheint überwunden, der große Arbeitsplatzverlust ist bisher ausgeblieben und das bleibt hoffentlich auch so. Hoffnung macht sich breit. Entwicklung wie nie scheint plötzlich möglich. Erinnerungen an die Zeit der 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts werden wach. Zuzug wird gebraucht. Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, kommen zurück, weil sie hier gute Arbeit finden.
Eine große Anstrengung ist das für alle, die mit ganzer Kraft daran arbeiten, dass der Wandel gelingt, für uns in Spremberg/Grodk und für die Lausitz. Ich zähle mich dazu. Eine starke Gemeinschaft sind wir. Wissenschaft, Wirtschaft, kommunale Unternehmen, Landes- und Bundespolitik streben gemeinsam ein Ziel an, einen gelungenen Wandel für unsere Lausitz. Geld gibt es auch, einigen ist das das Wichtigste. Ich hoffe aber, dass der Erfolg des Wandels nicht nur an der Summe der ausgezahlten Strukturmittel gemessen wird. Wandel ist viel mehr.
Was ich nie versprochen habe ist, dass es bleibt, wie es ist. Der Strukturwandel ist an die Energiewende, an den Kohleausstieg gekoppelt. Wir wissen es alle, der Ausbau der erneuerbaren Energien wird auch bei uns vorangetrieben. Für mich ist wichtig, dass dabei so viel wie möglich für alle Sprembergerinnen und Spremberger herausspringt und eben nicht der Gewinn, der sich damit erzielen lässt, mit Ausnahme der gesetzlich garantierten Zahlungen, in die Taschen Einzelner fließt. Genau aus diesem Grund habe ich dafür geworben, dass sich unsere Städtischen Werke am Windparkprojekt im Stadtwald beteiligen. Es gab viele kritische Anfragen zum Strompreis. Wie so oft wurde dabei nur der Augenblick bewertet. Die jahrzehntelange sichere und preisgünstige Stromversorgung spielte gar keine Rolle mehr. Aber die Zeiten sind vorbei, wo wir darauf vertrauen können, dass der Strommarkt funktioniert, wie wir es Jahrzehnte lang kannten. Wer keine eigene Stromproduktion hat, der hat einen riesigen Nachteil bei der Beschaffung von Strom. Warum eigentlich installieren sich so viele Eigenheimbesitzer eigene Solaranlagen auf dem Dach? Gleiches gilt für die Industrie.
Ich wurde ja in der letzten Stadtverordnetenversammlung gefragt, welche Beispiele ich denn meine, wenn ich von konkurrenzlos günstigen Stromangeboten schreibe. Die Antwort hat dann auch wieder nicht gefallen. Aber ich habe ja zugesichert, dass ich Beispiele liefern werde. Am 15. November findet um 18:00 Uhr in unserem Kino eine Veranstaltung zu der Thematik statt: „Energiewende – Chancen für Spremberg“. Im Kontakt bin ich dazu auch mit meinem geschätzten Kollegen Sascha Solbach, dem Bürgermeister von Bedburg, einer Kommune im Rheinischen Revier. Auch dort wird der Wandel vorangetrieben. Gemeinsam haben wir vor einem überstürzten Kohleausstieg gewarnt, waren oft gemeinsam mit den Kollegen aus allen Revieren bei der Bundesregierung und im Bundestag. Nun wenden wir uns der Aufgabe zu, unseren Kommunen einen echten Gewinn aus der Energieerzeugung zu ermöglichen. Und das ist keine Abkehr von unserer Position, Strukturwandel kann nur gemeinsam mit unserem Kohle- und Energieunternehmen, der LEAG, gelingen. Und auch die wandelt sich, rasant!
Der Vortrag von Herrn Marko Langer, dem technischen Leiter der Städtischen Werke Spremberg war hochinteressant, er hat die Zusammenhänge sehr gut erklärt. Schauen Sie es sich doch einmal an in unserer Mediathek (www.spremberg.de -> Rathaus -> Stadtpolitik -> Videothek) oder im Stadtkanal.
Sehr interessant war der Vortrag des Geschäftsführers der GeWoBa zu den Plänen der Gesellschaft in den nächsten Jahren. Erste Ergebnisse sind schon zu sehen. Ich freue mich sehr darüber. Die Mieter der GeWoBa haben endlich verlässliche Aussagen, wann, wo und wie auch in den Bestand investiert wird. Ja, einige Häuser müssen wir noch abreißen, aber es wird etwas Neues, Schönes entstehen. Ja, das ist schwer und tut auch weh. Aber anders geht es nicht. Aber auch diese Dynamik ist abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung. Es wird uns nichts geschenkt! Alles ist harte Arbeit!
Wir hatten Zeiten in Spremberg/Grodk, da haben wir uns öffentlich gefreut, wenn es überhaupt Hoffnung gab. Das ist noch nicht lange her. Die letzte Haushaltssicherung mussten wir 2015 beschließen. Ich erinnere mich gut, von der „Horrorliste“ der Bürgermeisterin war boshafterweise die Rede. Ich will das nicht nochmal erleben. Wir brauchen eine starke Wirtschaft, wir brauchen Menschen, die arbeiten können und wollen. Alleine schaffen wir das nicht, es sei denn, wir wollen den Rückschritt. Kann ich mir nicht vorstellen. Ich hoffe, so geht es vielen Sprembergerinnen und Sprembergern.
Bleiben Sie optimistisch, es lohnt sich!