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Amtsblatt für die Stadt Spremberg/Grodk – Spremberger Anzeiger
Ausgabe 4/2024
Seite 2
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Liebe Sprembergerinnen, liebe Spremberger,

Vertragsunterzeichnung mit Bürgermeister Roger Dalla Costa; Foto: Stadt Spremberg/Grodk

es liegt etwas in der Luft, eine gewisse Anspannung und Nervosität ist zu spüren. Liegt das nun am Frühling? Ich glaube nicht, obwohl der Frühling symbolisch dafür steht, dass etwas im Wachsen und Werden ist.

Die Unruhe erwächst meiner Meinung nach aus den vielen Themen, die in der Schwebe sind. Man weiß nicht, wie es weitergeht und auch nicht, wie es ausgeht. Die bevorstehenden Wahlen, am 9. Juni die Europa- und Kommunalwahlen und am 22. September die Landtagswahl, tragen natürlich dazu bei, dass jetzt Fragen gestellt werden, wer denn dazu beigetragen hat, Stadt und Land voranzubringen. Ich jedenfalls hoffe, dass das so ist. Für mich ist entscheidend, wer welchen Beitrag zur Entwicklung unserer Stadt geleistet, sich eingebracht, schwierige Sachverhalte diskutiert und dann die Weichen gestellt hat. Weichen stellt man übrigens dafür, dass es vorangeht. Der Zug, der auf der Schiene fährt, muss in die richtige Richtung fahren und es darf auch zu keinen Kollisionen kommen. Stehenzubleiben und rückwärtszufahren sind keine Optionen. Ich kann nachvollziehen, dass man sich sicher dabei fühlt, in der Gegenwart oder in der Vergangenheit zu verharren. Das kennt man ja, da hat man sich eingerichtet. Wenn wir so handeln, Stadtverwaltung und politischer Raum, dann bleiben wir nicht stehen, nein, dann fallen wir zurück und zwar ganz schnell, denn andere ziehen an uns vorbei.

Schauen Sie sich also an, wer sich mit welchen Ideen einbringt. Wer tritt für welches Mandat an und gibt es überhaupt ein Programm, welches der Stadt und ihren Bürgern nutzt?

Ich stehe nicht zur Wahl, bin aber noch immer sehr dankbar dafür, dass die Sprembergerinnen und Spremberger mir ihr Vertrauen für eine zweite Amtszeit gegeben haben. Meine Prioritäten sind bekannt: Nur mit einer starken Wirtschaft wird es uns gelingen, die Lebensqualität in unserer Stadt zu halten und zu verbessern. Deshalb strengen wir uns so sehr an, um dafür zu sorgen, dass sich neue, zukunftsfähige Branchen bei uns entwickeln können. Um das zu erreichen, scheuen wir auch nicht die Anstrengung, Vorreiter in Europa zu sein. Ja, wir, die Stadt Spremberg/Grodk und die Lausitz, wir wollen, nach Jahrzehnten des Stillstands und Niedergangs, ganz vorne sein. Das meine ich mit Weichen stellen.

Die große Politik auf Landes- und Bundesebene macht es uns nicht leicht. Die Krisen der vergangenen Jahre haben ihre Spuren hinterlassen, in so vieler Hinsicht. Flüchtlingskrise, Corona, Ukrainekrieg, Energiekrise, … - die Unruhe wächst. Auch in unserer Stadt stellen sich die Menschen um. Sie müssen auf gestiegene Preise reagieren und Unsicherheit trägt nicht dazu bei, Kaufentscheidungen zu treffen. Das ist beim Bürger nicht anders als bei Investitionsentscheidungen von Unternehmen und Gewerbetreibenden.

Wir in Spremberg/Grodk müssen schauen: Wie ist unser Plan? Vor allen Dingen dürfen wir nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen, immer wieder getroffene Verabredungen, in unserem Fall Mehrheitsentscheidungen, infrage zu stellen. Wir haben es selbst in der Hand, dafür sind nur wir verantwortlich. Unser INSEK, das INtegrierte StadtEntwicklungsKonzept, das ist unser Plan. Am 10. April soll es beschlossen werden. Dieses Konzept soll auch Hoffnung und Zuversicht verbreiten und uns allen Sicherheit geben, wo die Reise der Stadt Spremberg/Grodk hingeht, Weichen stellen eben. Nachlesen können Sie das INSEK, sobald es die Stadtverordnetenversammlung beschlossen hat auf unserer Internetseite www.spremberg.de.

Am 13. März haben wir eine neue Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Mars la Tour geschlossen. Nun beginnt eine Freundschaft. Da ist das offizielle Dokument, der Partnerschaftsvertrag. Aber viel wichtiger ist doch, dass wir den Vertrag mit Leben füllen. Das ging schon gut los mit dem Treffen der Schülerinnen und Schüler der Gymnasien. Auch die BOS wird sich beteiligen. Erste Kontakte zwischen den Feuerwehren wurden geknüpft und die Abgeordneten haben sich auch schon kennengelernt. Auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die Mitglieder des Georgenbergvereins, ohne deren ehrenamtliches Engagement es nicht möglich gewesen wäre, diese Partnerschaft ins Leben zu rufen. Geschehen ist das alles auf dem diesjährigen Jahresempfang der Stadt Spremberg/Grodk. Seit vielen Jahren lade ich schon dazu ein. Dieser Empfang war etwas Besonderes. So viel Positives war zu spüren, auch bei diesem Empfang lag etwas in der Luft: Freude, Erwartung, Freundschaft, Miteinander, Respekt, Zuversicht!

Nun ruft die Arbeit wieder, die Wochen sind angefüllt mit einer Fülle von Aufgaben, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe. Danke an mein Team, Danke an alle, die mitmachen dabei, dass es vorangeht in Spremberg/Grodk, damit die Unruhe zu freudiger Erwartung werden kann. Wir werden das schon machen in Spremberg/Grodk!

Ihre Bürgermeisterin
Christine Herntier