wo ich auch hinkomme, in die Ortsteile, in Unternehmen, in soziale Einrichtungen, überall schallt mir ein Ruf entgegen: Frau Bürgermeisterin, uns fehlen die Leute, wir brauchen Fachkräfte!
Sie kennen mich, ich bin ein positiv denkender Mensch und so ist mein erster Gedanke (den ich nicht ausspreche): wie schnell sich die Zeiten geändert haben. Wir haben Vollbeschäftigung und das macht uns Druck, und zwar gewaltigen Druck, denn es handelt sich wirklich um eine Herkulesaufgabe, die wir zu bewältigen haben und das in sehr kurzer Zeit. Es geht ja nicht nur darum, die jungen Menschen hier zu halten, wir brauchen echten, spürbaren, gesteuerten, passenden und nachhaltigen Zuzug. Gut, dass wir uns schon seit 2017 intensiv um Rückkehrer bemühen, sie unterstützen, beraten und begleiten. Anfangs wurden wir belächelt und verspottet, es kommt doch sowieso niemand, hier gibt es nichts zu holen. Aber weil unsere verschworene Truppe immer von der Notwendigkeit überzeugt war, sind wir drangeblieben und wurden sogar beispielgebend für andere Initiativen. Schauen Sie doch mal rein bei www.heeme-fehlste.de bzw. www.facebook.com/heemefehlste/
Aber das reicht nicht mehr, getrieben vom demografischen Wandel in allen Unternehmen im ganzen Stadtgebiet und den Erfolgen bei der Ansiedlung neuer Unternehmen und wissenschaftlicher Einrichtungen im Industriepark Schwarze Pumpe, stehen wir vor der Aufgabe, tausende neue Arbeitsplätze zu besetzen. Und wir sind im Wettbewerb. Auch anderswo in der Lausitz zeigt sich das Hauptziel des Strukturwandels in der Lausitz, neue, gut bezahlte und nachhaltige Arbeitsplätze werden erreicht, sie entstehen auch in Cottbus, Guben und Schwarzheide.
Also muss unsere Strategie darauf ausgerichtet werden, genau dieses Thema an die erste Stelle zu setzen. So werden wir unser INSEK, das integrierte Stadtentwicklungskonzept, welches wir zurzeit aktualisieren, ausrichten auf die Stärkung der Wirtschaft, der Infrastruktur, der Bildung und Kultur und der medizinischen Versorgung. Sie kennen die Pläne für den Neu- und Erweiterungsbau der BOS, Sie kennen die Entwürfe für die Gestaltung des Stadtzentrums, Sie wissen die gute Arbeit der Kino- und Kultur GmbH zu schätzen, Sie wissen, wie wichtig es ist, dass unsere erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler auf Landes- und Bundesebene Botschafter unserer Stadt sind. Kitas werden gebaut, um den jungen Familien die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Die Vereine der Stadt erhalten Zuschüsse im 6stelligen Bereich. Unser Krankenhaus, es ist ein ganz wichtiger Standortfaktor, haben wir in einer beispiellosen Aktion nicht nur gerettet, sondern wir setzen alles daran, die medizinische Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Auch dafür brauchen wir Fachkräfte, Ärzte, Pfleger, Therapeuten, aber auch Personal im Dienstleistungsbereich.
Auch die Verwaltung stellt sich neu auf, die Digitalisierung schreitet voran, unsere Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger erbringen wir in immer besserer Qualität. Schauen Sie sich den Haushalt der Stadt Spremberg/Grodk an, was für eine Entwicklung! Alles das spricht für unser Spremberg/Grodk als lebens- und liebenswerter Ort.
Aber machen wir uns nichts vor, das alleine reicht nicht aus. Übrigens auch deshalb nicht, weil ich mir persönlich aber auch viele andere Bürgerinnen und Bürger, Unternehmer und Vereine noch so viel Mühe geben kann die Chancen dieser Stadt publik zu machen, die Miesepeter (Entschuldigung, aber bei manchen Überschriften, die ich so lese, fällt mir kein besseres Wort ein) bekommen immer die größere Aufmerksamkeit. Dabei geht es mir nicht um berechtigte Kritik und wertvolle Hinweise, sondern wirklich um diesen Drang, doch unbedingt immer etwas Negatives zu finden.
Also bleibt uns nur die harte Arbeit und das Vertrauen darauf, dass diese sich auszahlen wird. Ausbildung ist der Schlüssel für den Erfolg. Innovative Konzepte in einer gebauten Bildungslandschaft, verknüpft mit modernen Arbeitsmethoden für die Beschäftigten müssen uns interessant machen, müssen werben, sich das anzuschauen, was hier Neues entsteht. Seien Sie gespannt auf die Vorstellung der Chancen am Industriepark Schwarze Pumpe.
Und vor allen Dingen: machen Sie bitte mit, bringen Sie sich ein, machen Sie Vorschläge. Ich bin wirklich glücklich darüber, dass sich auch meine Bürgersprechstunde gewandelt hat. Denn genau das passiert zunehmend, wir diskutieren das Pro und Kontra. Lassen Sie sich keine Angst einjagen. Ich bitte Sie darum, vertrauen Sie darauf, dass die Verwaltung, die Abgeordneten und auch ich persönlich die Zukunft der Stadt Spremberg/Grodk nicht aufs Spiel setzen sondern das Beste für uns alle wollen. Wir sind nicht das Land und nicht der Bund, wir machen das für uns!
Dazu passt: Danke für 68 Vorschläge zum Bürgerhaushalt, das ist großartig!