Werte Leserschaft,
es ist die Zeit der sogenannten „stillen“ Feiertage wie Allerseelen oder Totensonntag, wo wir innehalten und an liebe Verstorbene denken. In Supermärkten und in den Medien werden wir pausenlos mit dem Thema Grusel und Gespenster konfrontiert. Da fällt mir ein Buch in die Hände, welches dieses Jahr im Februar von dem Dresdner Kriminalautor Frank Goldammer veröffentlicht wurde aber besonders jetzt die passende Lektüre zu sein scheint.
„Haus der Geister“ ist bereits der 2. Band, in dem uns Kriminalrat Gustav Heller zu einem Tatort in Dresden mitnimmt. Im heißen August 1881 werden Kriminalrat Gustav Heller und sein Assistent Schrumm in die alte Villa von Adele Blumfeld gerufen, um den plötzlichen Tod eines Teilnehmers der gerade stattgefundenen Séance aufzuklären. Im Gegensatz zu Schrumm glaubt Heller keine Sekunde an Geister oder die übersinnlichen Kräfte der exzentrischen Gastgeberin. Ein Fall der Gustav Heller an seinem Beruf verzweifeln lässt. Die restlichen Teilnehmer berichten über mysteriöse Vorgänge und sonderbare Erscheinungen. Heller, der nicht an solche Schauermärchen glaubt, ist misstrauisch im Gegensatz zu seinem Assistenten Schrumm. Als es zu weiteren Todesfällen kommt, glauben vielen an einen Fluch des Hauses. Heller schwebt zwischen Ermittlungen und sonderbaren Ereignissen auch an seinem Hof hin und her und kommt diesmal auch an seine mentalen Grenzen. Wer ermordet reihenweise Menschen in einem Haus oder stecken gar mehrere Täter hinter den Taten? Eine spannende Ermittlung beginnt.
Gewohnte Spannung, aufrichtige praktische Figuren und Dresden, das ist der Stoff, den Frank Goldammer verarbeitet. Gustav Heller, ist ein knurriger, ein etwas rechthaberischer Typ. Einer, der nicht aufgibt. Der Autor und seine Helden denken immer an die eher armen, die abgehängten Bewohner der Stadt, hier sind es die Waisen und die Mädchen und Frauen, die nur überleben, wenn sie sich verkaufen. Demgegenüber stehen die ach so biederen und anständigen Bürger, Adlige, Staatsbeamte, die, nach außen moralisch integer, im Inneren und Verborgenen Verbrecher ...
Für Gustav Heller ist die Zeitung das, was heute neben dem Fernsehen die sogenannten sozialen Medien sind: „´Leider bekommt dieses Medium, die Zeitung immer mehr Gewicht. Sie ist längst nicht mehr nur Verbreitungsmittel für Nachrichten und Informationen. Sie zeigt und bildet inzwischen Meinungen oder manipuliert sie.' - Das hatten Zeitungen schon immer getan, nur dass sie bisher meist die Meinungen der führenden Schichten und Klassen abbildeten, dachte Heller für sich:" (Seite 303)
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