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Stolpner Anzeiger - Amtsblatt der Stadt Stolpen mit den Ortsteilen
Ausgabe 6/2023
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„Kenn‘ se den?“

Zu Gast bei Jens Opitz (l.) war Kai-Uwe Jahn aus Dresden.

Bereits zum dritten Mal lud Gastgeber Jens Opitz aus Stolpen, selbst ambitionierter Gitarrist, einen Musikerkollegen in die Burgstadt ein, um mit ihm zu plaudern, seine Musik vorzustellen und mit ihm ins Gespräch zu kommen. Nach Peter Lippert und Britta Sommer sowie Rainer Herbert Herzog war nun am 6. Mai Kay-Uwe Jahn aus Dresden zu Gast.

Mit der Veranstaltungsreihe hat Jens Opitz einen Volltreffer gelandet. Musiker zu ihrem Schaffen, sie über Leben, Liebe und Leidenschaften zu befragen, trifft offenbar den Geschmack des Publikums, dass an diesem Abend auch zahlreich ins „Alte Amtsgericht“ kam.

Kai-Uwe Jahn, der beruflich als Anwalt tätig ist, plauderte auf charmante Weise aus seinem Leben. „Mein Gast ist ein Gitarre-spielender Dresdner, der mit seinen Texten viel zu sagen hat.“ So stellte ihn Jens Opitz dem Publikum vor. Und davon konnte sich die Stolpener dann auch in den nächsten zweieinhalb Stunden überzeugen. Mit seinen Liedern traf er nicht zuletzt aufgrund ihrer Aktualität direkt die Herzen der Zuhörer.

Prägend für das Leben des Vollblutmusikers waren neben seine Eltern vor allem die Großmutter, von der er lernte, das Leben nicht so schwer zu nehmen und zu wissen, dass es immer weitergeht. In seinen Liedern verarbeitet er dann auch all da, was uns alle in der einen oder anderen Form betrifft: die aktuelle Politik genau so wie die Pubertät der eigenen Tochter. Es sind Lieder, die den Zuhörer berühren, weil sie das Leben selbst schreibt. Das Stück über „sein“ Dresden zeugt beispielsweise von einer innigen Beziehung zu seiner Heimat, den Menschen hier und beschreibt andererseits auch die Sorge um die Zukunft und die Zerrissenheit, die den gefühlvollen Musiker umtreibt.

„Ich verstehe mich nicht als ‚Musikpolizei‘ und lasse daher viele Einflüsse auf meine eigenen Stücke zu“, so Kai Uwe Jahn. Das merkt der aufmerksame Zuhörer seiner Musik dann auch an. So gehören neben Pension Volkmann, Rainhard Mey, Gerhard Schöne auch Gerhard Gundermann zu den Prägungen im Schaffen des Musikers. Seine Lieder zeugen von großer Authentizität, einer sehr lyrischen Weltsicht und sind gepaart mit musikalischer Meisterschaft.

Erst nach mehreren Zugaben ging ein langer, sehr poesievoller und informativer Abend zu Ende. Ja, jetzt kennen wir den Musiker Kai-Uwe Jahn ein wenig besser und freuen uns auf die nächste Ausgabe einer ambitionierten Stolpener Veranstaltungsreihe.

Matthias Stark