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Stolpner Anzeiger - Amtsblatt der Stadt Stolpen mit den Ortsteilen
Ausgabe 7/2024
Allgemeine Informationen
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Sommerempfang 2024 der Stadt Stolpen

Bürgermeister Maik Hirdina

Staatsminister Armin Schuster

Robin und Carolin Schiffner

Elisabeth Löscher und Anne Pitzschel

Doreen Wenke und Thomas Beier

Zum diesjährigen Sommerempfang am 31. Mai 2024 begrüßte der Bürgermeister ca. 110 geladene Gäste in der Kornkammer der Burg Stolpen, darunter den Sächsischen Innenminister Armin Schuster, Stadträte und Ortsvorsteher, den Bürgermeister a. D. Uwe Steglich, die amtierende Basaltkönigin sowie Vertreter von Stolpener Unternehmen, Schulen, Kindereinrichtungen und Vereinen.

Zu Beginn seiner Ansprache (auszugsweise) verwies der Bürgermeister, dass der Sommerempfang unter dem Jahresmotto „Begegnungen“ steht und eine weitere Möglichkeit, heute miteinander ins Gespräch zu kommen.

„Das Miteinander-Sprechen, sich auszutauschen, kann aus meiner Sicht nie genug sein. Sich gegenseitig zuhören und zu verstehen, schafft Verständnis für die individuellen Anliegen und Bedürfnisse des Gegenübers. Sie wissen, sehr geehrte Damen und Herren, wie wichtig mir das Miteinander ist. Denn gemeinsam Herausforderungen anzugehen, sei es im kleinen oder großen Maßstab, gemeinsam zu analysieren, zu beraten und zu beschließen, das ist für mich Demokratie.

Am 23. Mai 2024 wurde unser Grundgesetz 75 Jahre alt. Es bildet das Fundament unseres Zusammenlebens in einem freien und demokratischen Rechtsstaat. Dieses Gesetz gewährt uns Rechte, die in vielen Teilen auf der Erde nicht selbstverständlich sind. Es erlaubt uns auch, unterschiedliche Meinungen zu haben und sie frei äußern zu dürfen. Wenn politische und wissenschaftliche Meinungen aufeinandertreffen, entsteht aus meiner Sicht eine besondere interessante Dynamik. Denn wer hat Recht? Wer setzt sich durch? Wo liegt die Wahrheit? Wo liegt eventuell die Mitte? Diese Fragen sollten wir ruhig stellen, und uns auch damit auseinandersetzen.

Das Finden eines gemeinsamen Standpunktes ist natürlich nicht immer einfach. Gerade die Vertreter in den Ortschaftsräten, im Stadtrat, in den Sportvereinen, in den unterschiedlichsten Vorständen in unserer Stadt Stolpen können dies bestätigen, dass es nicht immer leicht ist, die Mitte zu finden.

Ich möchte heute daher als erstes die Gelegenheit nutzen, um dem Stadtrat, den Ortschaftsräten, und allen Verantwortungsträgern zu danken. Danke für die Arbeit der vergangenen Monate, für die Fairness, für die Achtung und den Respekt, die in den Lösungsfindungsprozessen immer ganz oben standen. Bei den Beratungen war immer zu erkennen, dass wir alle nur das Beste für unsere Heimat erreichen wollten.

Das Finden der Mitte funktioniert in unserer Stadt Stolpen aus meiner Sicht gut und dazu tragen Sie alle bei.

Dass das Finden der Mitte nicht immer einfach ist und aus meiner Sicht mal besser und manchmal mal weniger gut funktioniert, sieht man bei den Ergebnissen von Gesprächen zur Legalisierung von Cannabis und bei den Gesprächen zum Ausstieg aus der Atomenergie zum damaligen Zeitpunkt. Wenn politische Meinungen nicht mit den überwiegenden wissenschaftlichen Meinungen konform sind, entstehen Entscheidungen, die das Wort des Jahres 2023 nicht besser beschreiben könnte.

Das Wort des Jahres 2023 ist: Krisenmodus. Die Menschen spüren intuitiv, dass etwas nicht stimmt. Die Menschen spüren, dass Deutschland sich nicht in die richtige Richtung entwickelt.

Beim Thema Atomausstieg hat sich meiner Meinung nach die Politik durchgesetzt. Dieser Ausstieg wurde zu der damaligen Zeit nicht objektiv anhand der vorhandenen IST-Situation entschieden. Die Energiepreise wurden durch diese Entscheidung zusätzlich angekurbelt und haben zu zahlreichen multiplen Problemen in allen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen geführt.

Aktuell befindet sich Deutschland auf den hinteren Plätzen beim Wirtschaftswachstum in Europa. Darüber sollte man sprechen und wie man den Frieden in Europa sichert und den Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden könnte.

Die Bedeutung von Krieg und Verteidigung wird von der Politik wieder stärker betont. Die Berichterstattung über Kriegstechnik im Fernsehen nimmt zu und es wird offen über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht gesprochen.

Wir brauchen eine Deeskalation und keine Verschärfung der aktuellen Krise, die ganz Europa destabilisieren könnte. Ich sehe diese Entwicklung kritisch und spreche sie daher heute Abend auch an.

Und jetzt, schwenkt mein Grußwort und somit der Fokus auf unsere Stadt Stolpen mit ihren Ortsteilen.

An dieser Stelle möchte ich einen weiteren Dank aussprechen. Ein Dankeschön geht an den Landkreis SOE und den Freistaat Sachsen. Sie haben uns als Stadt Stolpen stets unterstützt und unsere Ideen mit Fördermitteln zum Erfolg geführt.

Dank der Unterstützung des Landkreises, des Freistaates Sachsen und ganz wichtig unserer Unternehmerschaft und insbesondere Ihnen, verehrte Damen und Herren, konnten wir trotz der steigenden Preise in diesen herausfordernden Zeiten einiges in unserer Stadt Stolpen und in den Ortsteilen erreichen.

In meinem Grußwort des vergangenen Jahres habe ich Ihnen gesagt, dass ich gemeinsam mit Ihnen, verehrte Damen und Herren, einen Anker für die Menschen in unserer Stadt Stolpen in unserem Stolpener Land spürbar und fühlbar zur Verfügung stellen möchte. Dieser Anker ist das intensive Miteinander, unsere Vereine, unsere Schulen, unsere Kitas, unsere Jugendclubs und auch - ganz wichtig - unsere hervorragenden Arbeitgeber in unserer Stadt Stolpen.

Dieser Anker, der aus vielen Säulen besteht, bekommt dieses Jahr eine weitere wichtige Säule hinzu. Aus meiner Sicht ist dies ein Meilenstein für die Bürgerinnen und Bürger in unserem Stolpener Land. Dieser Meilenstein ist die Gründung einer Bürgerstiftung für die Menschen im Stolpener Land. Die Bürgerstiftung „Stolpener Land - Gemeinsam geht es besser“ wird in den verschiedensten Bereichen Unterstützung anbieten können und ist so angelegt, dass diese Bürgerstiftung noch unseren Kindern und Enkeln zur Verfügung stehen wird.

Die Bürgerstiftung soll dem Gemeinwohl dienen, das Gemeinwesen nachhaltig stärken und soziale Projekte unterstützen und dabei besonders zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort beitragen.

Die Bürgerstiftung möchte die Bürgerinnen und Bürger sowie Wirtschaftsunternehmen aus der Region zur eigenen, aktiven Beteiligung und Mitverantwortung an gesellschaftlichen und sozialen Aufgaben ermutigen und inspirieren. Die Bürgerstiftung Stolpener Land führt Menschen zusammen, die sich aktiv als Stifter, Spender und Zeitstifter engagieren wollen. Die Arbeit der Bürgerstiftung soll nachhaltig wirksam sein.

Zum Schluss meines Grußwortes möchte ich Ihnen gern sagen, lassen Sie uns weiterhin positiv denken. Lassen Sie uns weiterhin erfolgreich unser Stolpener Land gestalten. Lassen Sie uns weiter im Wir denken.

Lassen Sie uns das Finden der Mitte in vielseitigen Begegnungen ermöglichen.“

Anschließend ging Herr Staatsminister Schuster in seinem Grußwort u. a. auf das aktuelle Zeitgeschehen und die damit verbundenen Probleme ein. Er lobte das ehrenamtliche Engagement in Stolpen, was einen großen Stellenwert im gesellschaftlichen Zusammenleben hat.

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Im Mittelpunkt des diesjährigen Sommerempfangs stand die Verleihung der Ehrenamtspreise und somit die Anerkennung und Würdigung der ehrenamtlichen Arbeit von unseren Bürgerinnen und Bürgern.

Den Ehrenamtspreis des Jahres 2024 der Stadt Stolpen erhielten:

Team „Basaltlauf Stolpen“

Kategorie: Kinder-, Jugend- und Sportarbeit

Die AG „Basalt-Lauf" des Vereins „Gemeinsam unterwegs e. V." besteht seit 2019. Hervorgegangen ist sie aus einer kleinen Gruppe von Stolpenern, die im Rahmen von „Stolpen800" den ersten Basalt-Lauf 2018 organisierten. Seit dem Wechsel der Trägerschaft zum Verein in 2019 wurde jährlich der Stolpener Basalt-Lauf geplant, organisiert und durchgeführt. In diesem Jahr findet er am 22.09. bereits zum siebenten Mal statt. Ursprünglich als einmalige lokale Veranstaltung angedacht, sind jetzt mehrere hundert Teilnehmer aus ganz Sachsen, anderen Bundesländern und sogar dem Ausland am Start. Hervorzuheben ist der stetige Anstieg von Kindern und Jugendlichen, die daran teilnehmen. Der Lauftag ist ein Fest für Jung und Alt, auch ohne selbst am Start zu sein. Dafür sorgen das Rahmenprogramm, Musik und Moderation und die kulinarischen Angebote. Die AG „Basalt-Lauf" ist für das Leben im Stolpener Land eine Bereicherung, nicht nur am Basalt-Lauf-Wochenende im September, sondern auch durch ihre vielfältigen Aktionen darüber hinaus. Bel der Aktion „Verein des Jahres" 2023 der Ostsächsischen Sparkasse wurde die AG unter die besten fünf Vereine im Bereich „Sport“ gewählt.

Tino Wehner

Kategorie: Kultur-, Heimat- und Brauchtumspflege

Er hat vor einigen Jahren den Märzenbecherrundweg ins Leben gerufen. Dafür wurden von ihm und seiner Familie Schilder entlang des Rundwanderweges hergestellt und angebracht.

Jedes Jahr kümmert er sich darum, defekte Schilder neu herzustellen und auszutauschen. Auch in diesem Jahr, als entlang des Wanderweges viele Bäume umzustürzen drohten, kümmerte er sich mit den Mitarbeitern des Bauhofes Hohnstein und Stolpen darum, dass der Weg beräumt wurde, sodass er nicht gesperrt werden musste. Tino Wehner errichtet auch in jedem Jahr die Absperrung des Wanderparkplatzes zur Märzenbecherblüte und betreut diesen. Weiterhin kümmert er sich als Mitglied des Sportvereins um den Erhalt und die Pflege des Sportplatzes und des Vereinsheimes. Wenn im Winter der erste Schnee fällt, spurt er mit seinem Quad die Loipen für die begeisterten Skilangläufer der Umgebung. Auch eine selbst gebaute Bank steht am Loipeneingang bereit. Das Projekt Blumenwiese hat Tino Wehner betreut und koordiniert.

Bernd Zenker

Kategorie: Soziales und kommunalpolitisches Engagement

Er unterstützt mit seiner Firma Containerdienst Zenker alle Vereine in der Gemeinde bei der Gestaltung von Festen, sei es mit Sachleistungen oder finanziell. Der Zeitraum dieser Unterstützungen für die Ortsteile und die entsprechenden Vereine beläuft sich bereits über mehr als zwanzig Jahre. Für Langenwolmsdorf hat er vor einiger Zeit den Betrieb der Schulküche übernommen. Diese wäre ohne sein persönliches finanzielles Engagement geschlossen worden. Der Weiterbetrieb der Schulküche war nicht von einer Gewinnerzielungsabsicht geleitet, sondern von dem Wunsch, innerhalb des Dorfes Strukturen zu erhalten, welche ein gemeinsames dörfliches Leben erst ermöglichen und lebenswert machen. Weiterhin erfolgte eine Unterstützung der Kommune beim Umbau des Stadtbades (Beachvolleyballplatz/Spielplatz). Das Handeln von Herrn Zenker ist von dem Ziel geleitet, die Gemeinde voranzubringen. Dafür stellt er sowohl Firmen- als auch privates Equipment zur Verfügung. Es handelt sich hier um einen Philanthropen im besten Sinne. Er hilft, ohne etwas dafür zu verlangen, einfach, weil er etwas bewegen will.

Im Anschluss gab der Bürgermeister die für den Ehrenamtspreis Nominierten bekannt und bedankte sich ebenfalls für das Engagement.

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Kulturell wurde der Abend durch die Musikschule Sächsische Schweiz e. V. unter der Leitung von Frau Knebel sowie das Theatre Libre e. V. gestaltet. Vielen Dank für die abwechslungsreichen Darbietungen.

Ein Dank geht an den Burgverwaltung Stolpen sowie an das Unternehmen „Gaumenfreuden“ für die Unterstützung und kulinarische Versorgung.

Der Abend klang mit regen Gesprächen aus.

Ines Rosner
Büro Bürgermeister