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Mitteilungsblatt – Amtsblatt für das Amt Lieberose/Oberspreewald
Ausgabe 1/2024
Mitteilungen der Gemeinden/Stadt
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Gemeinde Alt Zauche-Wußwerk

Früher richteten sich viele Spreewälder nach dem Signal der Kleinbahn, die ab Pfingsten 1898 u.a. von Lübben über Burglehn, Straupitz, Burg nach Cottbus fuhr. Vor allem die Älteren können sich noch heute gut daran erinnern, dass es bei der Arbeit auf dem Lande selten Uhren gab. Wenn das Bimmeln der Bahn erklang, war es Zeit, „heeme“ zu gehen und die Kartoffeln anzusetzen … Diese und viele andere Geschichten weiß auch Peter Becker zu erzählen. Er brachte ein Buch über die Spreewaldbahnen heraus. Mit Wort und Bild erzählte er auf sehr unterhaltsam bei einer Lesung Mitte November im Alt Zaucher Hanschkow-Haus, was Spreewälder ihm über die „Bimmelguste“ zu berichten hatten. Die Gäste folgten hier seinen Ausführungen, stellten interessiert Fragen und plauderten von eigenen Erfahrungen bzw. von den Erinnerungen der Großeltern.

Im Alt Zaucher Ortsteil Burglehn gab es den Bahnhof, der für die Fahrt nach Lübben oder Cottbus von Einheimischen und Gästen von rund 60 Jahre lang genutzt wurde. Denn sie war auch für die „Sommerfrischler“ aus Berlin nun eine günstige Gelegenheit, von Lübben direkt in den Spreewald zu gelangen. Holzbänke, Fenster mit Lederriemen zum Öffnen, Kohleofen, durch das offene Klo sah man auf das Gleisbett … Bei der abenteuerlichen Fahrt trafen die Reisenden oft auf Spreewälderinnen in unterschiedlichen Trachten, denn man machte sich „fein“, wenn man in die Stadt fuhr. Das endgültige Aus für die Spreewaldbahn kam aber dann am 3. Januar 1970 (Goyatz-Cottbus), weil immer weniger Personen damit fuhren.

Die Interessengemeinschaft Spreewaldbahn e.V. brachte in den letzten Monaten Info-Tafeln entlang der ehemaligen Strecke an, um an die Geschichte der Schmalspurbahn zu erinnern, so auch im Zentrum von Burglehn.