Wenn das frische Heu seinen betörenden Duft verströmt, werden vor allem bei den Älteren viele Erinnerungen wach. Wie mühevoll und schweißtreibend war es, für den Winter das Heu für die Tiere zu sichern. So einen „Schober“ zu errichten, sieht einfach aus, muss aber gekonnt sein. Das Schobern hautnah zu erleben, war Ende Juli am Alt Zaucher Hafen möglich. Der Fremdenverkehrsverein zeigte mit zahlreichen Helfern aus der Gemeinde, wie es früher gemacht wurde. Mit original alten Gerätschaften wie Holzharke, Gabeln und Tragestangen wurde das Heu zum Holzgestell gebracht. Die Frauen waren in Arbeitstrachten dabei, die Männer mit blauen Hosen, Hemd und Strohhut bekleidet, als mit glatten Holzstangen das Heu herangetragen, dann mit Gabeln auf das Holzgestell geworfen und festgestampft wurde. Meter für Meter wuchs der Schober, der zum Schluss einen Kronenkranz bekam. In einer „Kiepe“ (leichter, geflochtener Holzkorb) wurde für die Brotzeit die Stärkung gereicht: Leberwurstbrote und Gewürzgurken, Schmalzstullen und Getränke fehlten nicht, so wie es auch früher war. Zahlreiche Gäste versammelten sich am Hafen, um sich die Tradition hautnah anzuschauen, denn Erinnerungen wie an das Schoberfest sollen bei Jung und Alt nicht verloren gehen.
Zur zünftigen Blasmusik der „Spreewälder Buben“ schwangen viele Gäste und Einheimische das Tanzbein. Am Rande gab es auch Alttechnik zu bewundern, das Knattern der fast 100 Jahre alten Traktoren begeistern nach wie vor Groß und Klein. Der Nachbarverein Nowa Niwa (Neu Zauche) zeigte anschaulich, wie früher Flachs ver- und bearbeitet wurde. Das emsige Team der Hafenschänke und der Alt Zaucher Traditionsverein sorgten für das leibliche Wohl. Auch die Kinder hatten ihren Spaß auf der Hüpfburg und am Basteltisch. Wer wollte, konnte sein Glück auf der Bierrutsche versuchen. Also rundweg ein toller Nachmittag mit wunderbarer Stimmung. Der Abend klang mit Unterhaltungsmusik aus, dann kamen aber auch kleine Schauer vom Himmel. Zum Glück begleitete das Schobern herrlichster Sonnenschein, sodass das Heu im Trockenen blieb.