Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ein Jahr geht zur Neige, dass uns allen oftmals viel abverlangt hat und vielleicht auch manchmal verzweifeln ließ, über Entwicklungen, die wir nicht sofort und auch nicht direkt beeinflussen können.
Umso wichtiger scheint es mir, dass wir uns all die Dinge bewusst machen, die trotz schwieriger Umstände im Rahmen unserer Möglichkeiten für unser Gemeinwesen erreicht werden konnten, auch wenn es manchmal nur Kleinigkeiten sind, damit wir alle immer wieder Hoffnung schöpfen können.
Die Struga wurde im Auftrag der LEAG von der Firma Nadebor beräumt und gesäubert, so dass ihr Lauf wieder gut sichtbar ist. Diese Anregung unserer Bürger (siehe Infoblatt vom November) konnte so rasch umgesetzt werden, weil alle Beteiligten sich engagiert zeigten und auch die Anliegen des Umweltamtes, einigen Bewuchs zu erhalten, fachlich gut von den Mitarbeitern von Nadebor umgesetzt wurde.
Weiterhin werden Mitarbeiter des Bauhofes nach Absprache mit dem Ortschaftsrat eine gewünschte Umsetzung von „Hundetoiletten“ vornehmen, um eine günstigere Verteilung dieser Behälter zu erreichen.
Hoffnungsvoll stimmt auch eine Informationsveranstaltung, die Professor Christian Stegman und Dr. Stefan Ohm an der Oberschule Schleife für die künftigen Abgangsklassen und am Abend auch für interessierte Bürger, Ortschaftsräte und Gemeinderäte gestaltete.
Die beiden Wissenschaftler stellten die Pläne für das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) vor, das den Standort-Wettbewerb für unsere Region gewinnen konnte und in Görlitz bereits zu arbeiten begonnen hat. Der Ansatz für die künftigen Mitarbeiter sieht vor, dass nicht Arbeitskräfte abgeworben werden sollen, sondern das in den nächsten Jahren mit den Hochschulen und Universitäten in Görlitz/Zittau, Freiberg und Dresden, aber auch in Polen, Tschechien und Russland Wissenschaftler und auch Fachpersonal künftiger Generationen ausgebildet werden soll. Dabei spielt die Notwendigkeit, für diese künftigen Mitarbeiter lukrative Lebensbedingungen und Wohnorte zu schaffen, eine zentrale Rolle, wie die beiden renommierten Wissenschaftler bekräftigten.
Und da könnten die Vorschläge des Ortschaftsrates, das Gelände der ehemaligen Schule als ersten Wohnstandort für junge Wissenschaftler und Mitarbeiter, aber auch für touristische Nutzung zu entwickeln, vielleicht eine für unsere Dorfentwicklung günstige Rolle spielen.
Ein Grundlagenforschungszentrum von Weltrang so nahe bei uns birgt Potenzial für die kommenden Generationen und scheint geeignet, viele unserer jungen Menschen in der Heimat zu halten und ihnen eine Perspektive zu bieten.
Die Tiny Häuser am Bärwalder See mit Saunatrackt und Becken (rechts) für 12 Personen
So könnte das Schul-Areal gestaltet aussehen mit den kleinen Häusern für künftige Einwohner von Schleife, die als Mitarbeiter in hoffentlich entstehenden Unternehmen rasch erst einmal einen Wohnsitz bräuchten, um sich von hier aus dann eine dauerhafte Lösung im Kirchspiel zu suchen.
Oder aber auch für ältere Bürger, die ebenerdig mit wenig zu pflegendem Raum ihre Selbständigkeit behalten möchten, oder auch für Touristen, die im „Brauwerk“ einen Bierbraukurs belegen, oder einen Kochkurs oder einfach nur unsere Region erkunden möchten. Und für unsere Bürger gäbe es auch wieder ein Saunaangebot am Ort mit kurzem Weg in die Gaststätte nebenan.
Klingt abenteuerlich? Mag sein, doch wenn wir es nicht einmal versuchen, neue Angebote für uns zu erschließen und unsere Orte weiter voran zu bringen, dann haben wir schon verloren.
Also sollten wir auch ganz neu klingende Möglichkeiten nicht von vornherein als unmöglich abtun, sondern all unsere Energie und unseren Ideenreichtum darauf verwenden, sie eben doch möglich werden zu lassen.
Geben Sie Acht auf sich und einander, und seien Sie gern einmal unsere Gäste im Ortschaftsrat Schleife.