Bericht des Ortsvorstehers von Schleife
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
dies ist nun der letzte Bericht, den ich als Ortsvorsteher von Schleife für sie verfasse.
10 Jahre konnte ich auf die Unterstützung der von ihnen gewählten Vertreterinnen und Vertreter für unseren Heimatort im Ortschaftsrat bauen. Auch die vielen Hinweise, Kritiken und Anregungen von den Besuchern unserer Zusammenkünfte waren uns, waren mir, eine hilfreiche Grundlage, um nach bestem Wissen und Gewissen die Entwicklung unseres Ortes voran zu bringen.
Wir haben uns dabei immer als unterstützendes Gremium für den Gemeinderat gesehen, das eben die Belange von Schleife und seiner Bürge in besonderem Maße berücksichtigen sollte.
Mit der ersten Erarbeitung des Dorfentwicklungskonzeptes wurden wichtige Projekte wie das Medizinische Versorgungszentrum angestoßen, damit auch künftig die Ärzte für unsere Bürger in Schleife praktizieren werden und niemand im Umland nach Hilfe suchen muss.
In der weiteren Entwicklung dieses Standortes an der „Lehnigk-Villa“ werden die hervorragende Erreichbarkeit und auch die Verknüpfung von Bus und Bahn in die verschiedensten Richtungen,
von Fachärzten, die wir gern als Tagesangebote für unsere Bürger hierher nach Schleife holen wollen, als wichtiger Standortvorteil für Schleife angesehen.
Und so ist die bereits fertiggestellte Verknüpfungsstelle vielleicht gerade das berühmte Zünglein an der Waage, wenn sich Mediziner entscheiden, in Schleife für unsere Menschen das ein zu wollen.
Ebenso wird dieses Angebot hier in Schleife natürlich auch für die rasante Entwicklung des Industrieparks in Schwarze Pumpe als Ausgangs- und Umsteigepunkt für Beschäftigte und Auszubildende aus unseren Dörfern eine wichtige Rolle spielen.
Deshalb möchte ich einen besonderen Dank an die Anwohner ringsum richten, die ja diese großen Veränderungen im gewohnten Umfeld auch erst einmal verkraften mussten. Mit ihrem Verständnis und letztlich ihren gestaltenden Hinweisen haben sie einen nicht unwesentlichen Beitrag für unser Gemeinwesen geleistet, herzlichen Dank dafür.
Auch die Entwicklung und der Erhalt von Angeboten für unsere Vereine im Ort war in den zurückliegenden Jahren ein Schwerpunkt unserer Arbeit.
Die Zuarbeit der Sportler, die das Gelände am Jahnring nutzen, ist eine ganz hervorragende Konzeption für den Ortschaftsrat, die es umzusetzen gilt.
Und wer das Saisonfinale der Fußballer erlebt hat, der konnte sich überzeugen, dass Aufwendungen jeglicher Art, ob Zeit oder Arbeit oder auch Geld, für die vielen Aktiven und noch mehr die vielen jungen Nachwuchsmitglieder so wichtig und bestens investiert sind.
Das Fest war, und die vorliegenden Konzeptionen für die kommenden Jahre sind, im wahrsten Sinne ein „Volltreffer“ wie an der Schusswand für das Kinderfest zu sehen.
Neben den vielen Gratulationsbesuchen für unsere Jubilare im Ort zeigt wohl auch der „Willkommensgruß“ für die in Schleife geborenen Kinder, dass bei allen Schwierigkeiten und auch nach den herben Einschnitten in den Zeiten von Corona, das Miteinander, das Gemeinschaftsleben in Schleife und auch dem Kirchspiel eine zentrale Rolle spielt.
Ebenso sollte die Wertschätzung ehrenamtlicher, gemeinnütziger Arbeit auch weiterhin in unser Bewusstsein gerückt werden. Ohne die vielen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich um unsere Älteren kümmern, die unsere Kinder betreuen, die unsere Kirchgemeinde am Laufen halten, die sich in verschiedensten Vereinen oder Organisationen um ein funktionierendes Gemeinwesen bemühen, gäbe es keine „Oktoberfeste“, keine Jule-Turniere, keine Sportwettkämpfe und keinen Ostereier- oder Weihnachtsmarkt.
Ganz zu schweigen vom Dienst, den all unserer Feuerwehrleute leisten, um uns allen, und besonders denen, die in Not geraten, Hilfe und Sicherheit zu geben.
Somit soll es am 04.08.2024 ab 14.oo Uhr auf dem Dorfanger zum Familienfest wieder heißen:
Bei Sonnenschein lädt Schleife ein und es werden Programmpunkte erwartet, die sicher für Freude und Gemütlichkeit sorgen werden.
Dort werden auch unsere kleinen „Neubürger“ wieder mit ihren Eltern vorgestellt, um ihre kleinen Willkommensgrüße in Empfang zu nehmen. Alle jungen Eltern, die unserer Dorfgemeinschaft gern diese Freude des Kennenlernens machen möchten, sind gebeten, sich in bewährter Weise in der Gärtnerei Struck, die wieder einen lebenden Gruß beisteuert, oder direkt im Gemeindeamt anzumelden.
Auch der dann bereits 10. Schleifer Ehrenpreis, den Thomas Schwarz wieder gestaltet, wird im Herbst im Vereinsgelände im „Alten Bauhof“ einem verdienstvollen Mitmenschen übergeben werden. Wer das eventuell sein könnte, wird bereits beim diesjährigen „Familienfest“ auf dem Dorfanger in der Nominierungsrunde bekannt gegeben werden.
Einen herzlichen Glückwunsch möchte ich deshalb dem nicht nur als aktives und verdienstvolles Mitglied unseres Schützenvereines bekannten Senior-Chef vom Autohaus 1a, Willi Jarsetz, aussprechen, dem zu seinem 50-jährigen Jubiläum die besondere Ehre eines „Goldenen Meisterbriefes“ zu Teil wurde.
Besonders in den Anfängen war Willi Jarsetz eine wichtige Stütze beim Aufbau der Vereinsarbeit und ein rühriges Verbindungsglied zum Heimatverein und auch viele Jahre als Gemeinderat tätig.
In den vergangenen Beratungen wurde der OR nochmals gebeten, den bereits im vergangenen Herbst veröffentlichten Aufruf an alle Waldbesitzer unserer Gemarkung zu erneuern, mögliche Flächen für Aufforstung im Gemeindeamt anzuzeigen.
Das möchte ich hiermit gern tun und diese Bitte auch erweitern für Besitzer von Wiesenflächen oder brachliegendem Ackerland. Diese Flächen können unter bestimmten Voraussetzungen gleichfalls für die Wiederaufforstung mit hochwertigen Gehölzen genutzt werden. Ziel unserer Bemühungen ist es, möglichst alle Ersatzpflanzungen auf Flächen unserer Gemarkung stattfinden zu lassen, um für die kommenden Generationen einen widerstandsfähigen und hochwertigen Mischwald in unserer Region wachsen zu lassen.
Melden sie sich bitte im Gemeindeamt und lassen sich beraten, wie im Einzelfall für sie die wirtschaftlichste Variante als Waldeigentümer gefunden werden kann.
Beim Tag der offenen Tür der Neuen Feuerwache konnten wir in Augenschein nehmen, dass bei allen Sorgen und berechtigter Kritik in einzelnen Bauphasen der Bau in großen Schritten seiner Fertigstellung entgegen geht. Und mit dem Übungsturm verfügen unsere Feuerwehrleute über ein Alleinstellungsmerkmal, dass besonders auf den Nachwuchs eine magische Anziehungskraft auszuüben scheint. Deshalb gilt mein herzlicher Dank den Mitgliedern des Ortschaftsrates, die es immer unterstützt haben, allen Widerständen zum Trotz diesen Bau in der jetzigen Form und dem Umfang auf den Weg zu bringen.
Die Übergabe der Dorfmitte Mühlrose war ein emotionaler Endpunkt eines langen Weges, den unsere Ortschaftsräte ebenfalls mitgestaltet haben. Bis hin zur Menschenkette um den Altstandort,
der allen Außenstehenden eindrucksvoll gezeigt hat, dass unsere Menschen hier ihre Entscheidungen selbst getroffen haben und aus eigener Kraft und mit verlässlicher Hilfe der verantwortlichen Partner eine großartige Leistung vollbracht haben.
Eine Leistung, zu der wir ihnen allen wünschen, dass sie sie viele Jahre in friedlicher Gemeinschaft nutzen können.
Danke deshalb auch dafür an meine Kollegen vom Ortschaftsrat Schleife, dass sie von Beginn an die Verbindungen zum damaligen OR Mühlrose, die Einbeziehung in unsere Familienfeste und auch Ehrenpreisnominierungen als wichtiges Zeichen des Willkommens für alle Mühlroser in Schleife mitgetragen haben.
Liebe Mitbürger, wenn ich mich nun als Ortsvorsteher von ihnen verabschiede, bin ich doch zuversichtlich, dass viele Dinge, die wir mit Hilfe vieler Unterstützer haben anstoßen können, von unseren Nachfolgern für unsere Bürger weitergeführt werden können.
In den schon begonnenen, großen Veränderungen des Strukturwandels, denen wir uns nicht werden entziehen können und die wir deshalb mit Augenmaß, aber immer im Interesse aller Bürger, mitgestalten sollten, liegen nicht nur Bedrückung und Sorge, sondern auch Chancen.
Wenn es uns gelingt, notwendige Entscheidungen nicht von Ideologien oder Interessen einzelner Gruppierungen diktieren zu lassen, werden wir unserer Gemeinschaft das Geschaffene auch für künftige Generationen erhalten können.
Unterstützen sie bitte die künftigen Vertreter ihrer Gremien und bringen sie sich mit ihren Vorstellungen und Vorschlägen ein, damit Schleife für Unternehmungen und Arbeitsplätze ein „gutes Pflaster“ ist und somit für junge Menschen ein erstrebenswertes Zuhause bleibt.
Ich habe für mich erkannt: Wenn alles so bleibt, wie es ist, dann ist bald nichts mehr, wie es war.
Deshalb lassen sie notwendige Veränderungen zu, vertrauen und unterstützen sie die jungen, engagierten Vertreter mit ihren neuen Ideen, damit in unsere Gemeinschaft die guten Dinge bleiben können, wie sie waren.
Es war mir immer eine ehrenvolle Aufgabe, für sie alle und für Schleife tätig sein zu dürfen.
Danke für ein Jahrzehnt des Vertrauens und alle guten Gedanken für sie und ihre Familien,
Ihr
Wolfgang Goldstein