Das Deckengemälde in der Kapelle vom Schloss Hubertusburg stellt die Hubertuslegende dar (von Johann Baptist Grone).
Am Montag, dem 3. November, ist St. Hubertustag
Wenn wir alte Schlösser und Burgen besuchen, finden wir in den ehrwürdigen Hallen und Gängen immer wieder Darstellungen vom ältesten „Beruf“ seit Menschengedenken. Es sind die vielfältigen bildlichen Jagdszenen. Ohne Zweifel, die Jagd war für die ersten Menschen für das Überleben notwendig. Später, als die Menschen in Dörfern und Städten wohnten und zu Bauern, Handwerker und Händlern wurden, war es vor allem die Obrigkeit, die Jagd ausüben durfte. Sie brauchte dazu natürlich viele Helfer, erfahrene Forstleute und andere Gefolgschaft, die ihnen das Wild vor die Flinte trieben.
All diese Jagdszenen können wir noch heute bewundern. Es gab wohl keinen Fürst oder König, dem nicht das Jagdfieber ergriffen hätte. Natürlich mussten diese jagdlichen Ereignisse bildlich festgehalten werden. Berühmte Maler fertigten großartige Bilder an. Gehen wir in Kirchen, dann fallen diese Jagddarstellungen eher spärlich aus. Mit einer Ausnahme: die Darstellung des Heiligen Hubertus. Ein Beispiel ist die Schlosskapelle von Wermsdorf, die Teil des größten Jagdschlosses Europas ist. Dort sehen wir ein überdimensional großes Deckengemälde mit der Hubertuslegende. Alle großen Maler haben sich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Fragen wir uns, warum wohl?
Gibt es da nicht viel schönere Motive von der Jagd? Lassen sich eine übermütige Jägerschaft, eine lebhafte Hundemeute, große Wildstrecken, die schönen Frauen der Jagdgesellschaft oder ein „sorgloses Leben in Saus und Braus“ nicht eindrucksvoller darstellen?
Bei Hubertus geschah das Unerwartete. Es war der Umkehrpunkt seines Lebens. Er bekam durch die Erscheinung des Hirsches mit dem Kreuz zwischen den Geweihstangen den entscheidendsten Hinweis für sein Leben.
Sein zielloses, rastloses Eilen durch die Zeit, seine wilde und zügellose Jagdleidenschaft legte er - der Legende nach - von Stund’ an ab.
Wie gleicht doch Hubertus uns Zeitgenossen! Wir hasten durch die Wochen des Jahres, unser Terminkalender ist immer randvoll. „Keine Zeit“ ist ein häufig gehörter kurzer Satz und schon ist wieder ein Jahr vorbei! Die verlockenden Angebote sind heute ja so unendlich groß! Soll das aber Alles sein? Brauchen wir nicht neben all der vielen Arbeit und Betriebsamkeit auch Ruhe, Entspannung und Geborgenheit? Können wir uns eigentlich noch richtig miteinander freuen? Wann halten wir inne, wann kehren wir um?
Die Ausübung der Jagd ist nach wie vor notwendig um einen gesunden Wildbestand zu erhalten und unseren Wald zu schützen. Leckeres Wildbret ist ein hochwertiges Nahrungsmittel, wer möchte da verzichten.
Da ist noch ein Begriff, er heißt Weidgerechtigkeit. Jagen mit Augenmaß, das Wild hegen, ihm in rauer Zeit zur Hilfe kommen. Nicht umsonst ist Hubertus der Schutzpatron der Jäger geworden. Seine wundersame Gesinnungswandlung möge uns auch heute noch ansprechen.
Am Sonntag, dem 26. Oktober, erklingt die Hubertusmesse in der Katholischen Kirche „Heilige Familie“ in Schwarzenberg zum Gottesdienst um 08:45 Uhr.
Am Sonntag, dem 2. November, 10:30 Uhr, findet im „Bergmannsdom St. Wolfgang“ zu Schneeberg ein Jägergottesdienst statt. Die Predigt hält Pfarrer Meinel aus Schneeberg.
Im Rahmen des Gottesdienstes wird die Hubertusmesse von den Grünhainer Jagdhornbläsern intoniert. Zur Begrüßung blasen die Hartensteiner Jagdhornbläser. Die Kirche wird für den besonderen Gottesdienst von der Jägerschaft Westerzgebirge e.V. und Herrn Andreas Heger festlich geschmückt. Die Aufführung der Hubertusmesse in Schneeberg jährt sich dieses Jahr zum 33. Mal.
Die Kirchgemeinde Schneeberg und deren Gäste, die Jägerinnen und Jäger, alle Naturfreunde und Liebhaber jagdlicher Musik sind hierzu herzlich eingeladen.
Am Montag, dem 3. November, erklingen in Grünhain im Klostergelände die Sätze der Hubertusmesse. Beginn ist 18:00 Uhr.
Die Grünhainer Jagdhornbläser übernehmen den musikalischen Part. Zusammen mit der hiesigen Jägerschaft, wird dieser Tag alljährlich in feierlicher Form beim Schein eines Holzfeuers begangen. Dieses Jahr zum 33. Mal.
Alle Jäger, die Einwohner und Gäste der Stadt Grünhain-Beierfeld und Umgebung sind herzlich eingeladen. Die Jäger, die Horn blasen, bringen bitte dieses mit. Wir blasen gemeinsam „Begrüßung“ und „Auf Wiedersehn“.
Weitere Termine www.jagdhornblaeser-gruenhain.de