Pausenturnen der Werktätigen des VEB Messgerätewerk Beierfeld auf dem Schulturnplatz.
Villa (heute Pestalozzistraße 10) in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Kindergartengruppe vor dem Haupteingang.
Radrennen
Rollerrennen
Karrenrennen
Ansicht des Kinderhortes an der Frankstraße 29 im Jahr 19177/78.
Zu schulischen und politischen Ereignissen wurden in der DDR Fahnenappelle durchgeführt.
Teil 6
1949 entstand die erste Gruppe Junger Pioniere.
Zum Tag des Kindes am 1. Juni 1950 trat die Schule mit der Aufführung “Die Glücksuhr” vor die Öffentlichkeit. Das Spiel musste 5 Mal wiederholt werden.
1950 wurde unterhalb des Schulnebengebäudes im Rahmen des NAW (Nationales Aufbauwerk der DDR) durch Lehrer und Eltern und durch Materialbereitstellung der SDAG Wismut auch ein kleiner Turnplatz (40 x 60 m) mit Sprunggrube, zwei Toren und einem Klettergerüst angelegt.
Vorher fand das Turnen im Freien auf den beiden Pausenplätzen vor der Schule statt. Als Turnraum stand nur ein Raum im Keller zur Verfügung.
Am 1.11.1945 wurde der erste staatliche Kindergarten in eine Baracke am Sportplatz an der Waschleither Straße eingerichtet. Von 1947 bis 1951 wurde der Kindergarten im Ida-Heim an der Richterstraße 30 untergebracht.
Im Dezember 1951 öffnete dann im Ida –Heim das Jugendheim der Ortsgruppe der FDJ „Nikolaj Ostrowski“ seine Pforten. Der Saal erhielt eine Bühne und hatte eine Platzkapazität von 100 Plätzen. Insgesamt waren 200 Plätze in drei Räumen vorhanden. Viele Bergleute hatten in Beierfeld Wohnraum erhalten, so dass sich die Bevölkerung im Jahr 1951 fast verdoppelte. Das Jugendheim bestand bis 1959 ehe dann weitere Wohnungen eingerichtet wurden. 1961 wurde ein Jugendzimmer in einem Gebäude der ehemaligen „Hutzlerfabrik“ bezogen.
Ein neuer Kindergarten wurde 1950 im Gebäude an der Pestalozzistraße 10 eingerichtet. Nach der Enteignung der Firma Nier & Ehmer 1947 wurde das Gebäude volkseigen und dem VEB Mewa-Nirona-Feuerhandwerk Beierfeld zugeordnet und 1950 der Gemeinde übergeben. Im selben Jahr wurde im Gebäude an der Pestalozzistraße ein Kindergarten mit einer Kapazität von 80 Kindergartenplätzen geschaffen. Im Jahr 1951 hatte Beierfeld 11000 Einwohner, darunter 6429 ständige Wohnbevölkerung.
Im Schuljahr 1950/51 wurde die Schulfunkanlage umgebaut und ein Magnetophon beschafft. Am 10.09.1950 nahmen die Lehrerschaft und eine Delegation junger Pioniere anlässlich des Besuches der Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck an einer Kundgebung zur 800 Jahrfeier in Schwarzenberg teil. Vor den Weihnachtsferien wurde in einer Feierstunde in der neuen Aula im Schulnebengebäude der Geburtstag des Führers der Weltfriedens-Front, Generalissimus Stalin, gedacht.
Der Vorschlag des Kreisschulrates den Schulleiter Friedrich Michaelis aufgrund seiner Verdienste bei der Durchsetzung der Schulreform für die Auszeichnung „Verdienter Lehrer des Volkes“ vorzuschlagen, wurde anlässlich einer großen Elternversammlung am 20.02.1951 nach reger Diskussion einstimmig angenommen.
Der Schwerpunkt der Arbeit zwischen Ostern und den großen Ferien lag in der Propagierung der Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin.
Am 01.06.1951 fand ein Sportfest in Zusammenarbeit mit den Sportgemeinschaften und der FDJ statt. Am 08.06.1951 wurde ein gut gelungenes Kinderfest mit Roller- und Karrenrennen und Wettspielen durchgeführt.
Die ersten Ferienspiele in zwei Abteilungen fanden in den Sommerferien 1951 statt.
Zu Beginn des Schuljahres 1951/52 gab man neue Lehrbücher aus, die zu 40 % den Kindern unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurden. Um den Wissenstand zurückgebliebener Schüler zu heben, erfolgte eine Verstärkung des Förderunterrichtes.
Um die Arbeit der Schule der Öffentlichkeit näher zu bringen, wurde wie schon in den 30er Jahren eine Ausstellung von Schülerleistungen im Gemeindeamt durchgeführt.
Zahlreiche Feierstunden fanden zur Förderung der deutsch-sowjetischen, deutsch-polnischen und deutsch-chinesischen Freundschaft statt.
1951 erfolgte erstmalig nach dem Kriege wieder die Wahl von Elternbeiräten. Der Elternbeirat und die Elternaktive erwiesen sich als unentbehrliche Helfer bei der Lösung schulischer Aufgaben. 1951 beging man zum ersten Mal den Tag des Lehrers.
In den “Großen Ferien” 1952 wurden erstmalig Betriebsferienlager für die Kinder der Werktätigen der SDAG Wismut und der VEB Mewa-Nirona-Feuerhandwerke innerhalb der Aktion “Frohe Ferientage für alle Kinder” durchgeführt. Dazu gehörten auch Tagesfahrten in verschiedene Orte der Republik, so z.B. nach Halle, Dresden und Tharandt. Fast alle Lehrer beteiligen sich während der Großen Ferien am Bau des Sportplatzes an der Waschleither Straße im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW.)
Zu Beginn des Schuljahres 1952/53 wurde eine Sonderklasse für leistungsschwächere Schüler (Hilfsschulklasse) gebildet. Ab dem 02.11.1956 wurde diese an die 1956 neu gegründete Zentralhilfsschule in Schwarzenberg überführt.
Mit dem Beschluss der II. Parteikonferenz der SED über den planmäßigen Aufbau des Sozialismus in der DDR hatte die
Schule im Schuljahr 1952/53 nun die Aufgabe, die Jugend zu allseitig entwickelten Persönlichkeiten zu erziehen, die fähig und bereit sind, den Sozialismus aufzubauen und die Errungenschaften der Werktätigen bis zum äußersten zu verteidigen.
Der Grundsatz der Trennung zwischen Kirche und Staat wurde weiter vertieft. In den Jahren 1945 bis 1951 fand der Religionsunterricht noch in den Räumen der Schule statt. Ab 1952 wurde jedoch die Kirche ersucht, den Religionsunterricht in ihre Räumen (Pfarrhaus) zu verlegen. Den Religionsunterricht (Christenlehre und Konfirmandenunterricht) besuchten 1951 494 Kinder, das waren noch 75 % der Schulkinder überhaupt.
Sechs Klassen konnten in der Zeit vom 13.10 - 22.11.1952 einen Aufenthalt im Schullandheim Rittersgrün genießen.
Rasch wuchs die Zahl der Mütter, die am Arbeitsprozess teilnahmen. So erwies sich der Raum für die Hortarbeit im Schulnebengebäude bald als zu klein. Deshalb wurde am 08.03.1953 ein Kinderhort an der Frankstraße 29 eröffnet.
Nach der Enteignung der Firma Hermann Nier Feuerhandwerk wurde das Gebäude 1948 ebenfalls volkseigen und dem VEB Mewa-Nirona-Feuerhandwerk zu geordnet. Dieser Betrieb
vermietete das Anwesen von 1949 bis 1952 an die Sozialversicherung Sachsen als Kindererholungsheim. Aufgrund der Entwicklung des Betriebes machte sich die Errichtung eines Betriebskinderhortes erforderlich. Nach Rücksprache mit der ehemaligen VVB MEWA und der Hauptverwaltung Allg. Maschinenbau wurde im Jahre 1952 der Mietvertrag mit der Sozialversicherung gekündigt und wie schon erwähnt am 8. März 1953 der Kinderhort für die Schüler der Klassen 1 bis 4 eröffnet.
Der durch die Erhöhung der Arbeitsnormen ohne Lohnausgleich verursachte Aufstand der Arbeiterschaft am 17. Juni 1953 in mehreren Städten blieb an der Beierfelder Schule ohne Auswirkungen.
Im Schuljahr 1953/54 wurden die neuen Schulbücher den Kindern unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Am 17. und 18.01.1954 trat die Schule mit dem Theaterstück “Der Bergkristall” vor die Öffentlichkeit. Das Spiel musste drei Mal wiederholt werden. Am 1. Mai nahm die Oberstufe am Festzug und an der Demonstration auf dem Sportplatz (am Spiegelwald) teil. Der Tag der Befreiung (8. Mai) wurde bereits am 7. Mai in einer würdigen Feier begangen.
Die Ferienaktion in den “Großen Ferien” 1954 wurde durch starke Regenfälle und einsetzendes Hochwasser in Schwarzenberg stark behindert. Die Kinder der Ferienspiele konnten eine Woche die Zimmer nicht verlassen. Die Ferienwanderungen konnten nur in den seltensten Fällen durchgeführt werden und das Schwimmlager fiel ganz aus.
Durch die Verlegung des Turnplatzes konnte der obere Schulhof 1954 in eine Grünanlage mit Nadelbäumen und Rhododendren umgestaltet werden. Damit wurden günstigere Bedingungen für die Erholung in den Pausen und für die Durchführung von Appellen geschaffen.
Der Platz darunter wurde als weiterer Pausenhof eingerichtet. Auf einem Teil dieses Platzes entstand ein Schulgarten mit einem Frühbeet und einem Gewächshaus.
Das Schuljahr 1954/55 begann am 01.09. mit der Feier anlässlich des Weltfriedenstages. In den Herbstferien unterstützen Lehrer und Schuler die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft “Sepp Wenig” Beierfeld vom Typ III, welche am 30.06.1954 gegründet wurde, bei der Kartoffelernte.
Der November stand im Zeichen der deutsch-sowjetischen Freundschaft. Die “Große Sozialistische Oktoberrevolution” 1917 in Russland wurde am 6 November durch eine Feier geehrt.
Mit Beginn des Jahres 1955 wird der Schülerappell für die Mittelstufe eingeführt. Er fand zunächst auf dem Schulkorridor statt. Dabei wurden erstmalig die militärischen Grundformen wie z. B. “Stillgestanden” angewandt.
Erstmalig werden die Schulabgänger und die Eltern mit dem Gedanken der Jugendweihe vertraut gemacht. Die Jugendstunden finden aalmonatlich einmal statt. Am 17.04.1955 nahmen einige Beierfelder Schulabgänger erstmalig an der noch im Kreismaßstab stattfindenden Jugendweihe in einem Raum des VEB Elektromotorenwerk Grünhain teil. Sie gaben ihr feierliches Treuegelöbnis zum sozialistischen Staat DDR ab und wurden so in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.
Erstmalig beginnt die obligatorische Lehrerweiterbildung in Schwarzenberg. Viele Lehrer traten der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) bei und übten in einem Schießzirkel mit dem Luftgewehr. Zur Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft wird an der Schule eine Kampfgruppe gebildet, welcher zunächst fünf Lehrer angehören.
Erstmalig erfolgt der Schülerappell im Freien mit Flaggenhissung und Wochenspruch.
In den “Großen Ferien” 1955 wird der bisherige Werkraum in der
Schule als 2. Filmzimmer eingerichtet. Das Klöppelzimmer und das DFD-Zimmer im Schulnebengebäude werden 1955 in Werkräume umgewandelt.
Quellen:
Archivgut Schulfest 1951
Beierfelder Schulchronik Teil 2 1945 – 2003 bearbeitet von Thomas Brandenburg, bearbeitet von Sabine Blechschmidt
Thomas Brandenburg