Liebe Bürgerinnen und Bürger,
verehrte Vertreter unserer Vereine, Gewerbetreibenden, Ehrenamtlichen, der Feuerwehren sowie aller Mitarbeitenden in Verwaltung und Bauhof,
ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, das uns – wie so viele Menschen im ganzen Land – vor manche Herausforderung gestellt hat. Politische und gesellschaftliche Entwicklungen wirken oft überhitzt, ideologiegetrieben oder nur schwer nachvollziehbar. Umso wichtiger ist es, im Kleinen wie im Großen zur Besonnenheit zurückzufinden. Meine persönliche Hoffnung gilt dabei weltweit dem Frieden: Mögen Diplomatie, Gespräche und Verständnis wieder stärker zählen als Lautstärke und Konfrontation. Auch wenn wir vor Ort nicht über die großen Konflikte entscheiden, können wir doch Haltung zeigen – und immer wieder daran erinnern, dass Frieden nie im Streit, sondern nur im Dialog entsteht.
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Was wir vor Ort geschafft haben
Trotz aller äußeren Unsicherheiten und der nicht einfachen finanziellen Rahmenbedingungen haben wir als Stadt im vergangenen Jahr viel erreicht. Dass wir unsere Infrastruktur pflegen, Erhaltung ermöglichen und manches sogar neu schaffen konnten, ist dem Engagement vieler Menschen zu verdanken. Ich danke von Herzen den Stadträten und Ortschaftsräten, den Vereinen und Ehrenamtlichen, unseren Feuerwehren, den Mitarbeitenden im Rathaus und im Bauhof sowie den Gewerbetreibenden unserer Stadt. Ohne Sie alle wäre diese positive Entwicklung nicht möglich gewesen.
Besonders sichtbar wurden Fortschritte an vielen Stellen:
In Grünhain konnten Wege und Treppen auf dem Friedhof erneuert sowie die Wasserentnahmestelle modernisiert werden. Eine einsturzgefährdete Mauer wurde entfernt und im Zuge des Breitbandausbaus werden Gehwege und Bordsteine umfassend instandgesetzt – dank enger Abstimmung mit einer örtlichen Firma, die dieses Zusammenspiel verlässlich ermöglicht.
In Waschleithe erhielt das Haus der Vereine einen neuen, barrierefreien Eingang; das Dach wird mit Eigenmitteln erneuert und schafft künftig noch bessere Bedingungen für kulturelles und gemeinschaftliches Leben.
Auch unser Tierpark hat dank vieler helfender Hände sowie der Initiative des Fördervereins erneut spürbare Verbesserungen erfahren – vom neuen Fahrzeug bis zu zahlreichen gestalterischen Maßnahmen, die man bei einem Besuch deutlich spürt.
Und in Beierfeld wurde im Unterdorf ein neuer Spielplatz geschaffen, der den Familien und Kindern viel Freude bereitet.
Nicht zuletzt hat unser Bauhof durch moderne Technik neue Leistungsfähigkeit gewonnen, und umfangreiche Maßnahmen zur Verkehrssicherung – insbesondere Baum- und Kronenpflege – tragen zu mehr Sicherheit im gesamten Stadtgebiet bei.
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Immobilien: verantwortungsvoll und sozial handeln
Ein großes Thema im vergangenen Jahr war der Umgang mit städtischen Immobilien. Wir haben uns sehr intensiv damit beschäftigt, welche Gebäude welche Zukunft haben können und wie wir den besten Nutzen für unsere Stadt sicherstellen. Für uns gilt dabei ein klarer Grundsatz: Wir verkaufen Immobilien nicht aus purer Not, nicht an Spekulanten und nicht ohne Sinn und Verstand – sondern ausschließlich dann, wenn ein echter Mehrwert für unsere Stadt entsteht.
Dabei war es für uns ebenso wichtig, dass alle bisherigen Nutzerinnen und Nutzer geeignete, ja sogar bessere Alternativen erhalten. Umso erfreulicher ist es, dass diese Alternativen mit großer Zustimmung angenommen wurden. Der Seniorenclub wird künftig im MVZ ein neues, modernes Domizil finden, und das Deutsche Rote Kreuz verlegt seine Blutspendenaktion in die Cafeteria unserer Schule – einen hellen, gut zugänglichen und einladenden Ort. Damit nutzen wir unsere vorhandenen Gebäude sinnvoller, reduzieren gleichzeitig den Pflege- und Investitionsaufwand und verbessern die Bedingungen für die Menschen, die diese Räume benötigen.
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Gemeinschaft als Fundament
Wann immer sich Menschen für unser Gemeinwesen einsetzen, entsteht etwas Verbindendes. Das hat in diesem Jahr besonders eindrucksvoll das Klosterfest gezeigt, das durch den Einsatz unserer Vereine, der Ehrenamtlichen, vieler Helferinnen und Helfer sowie durch die professionelle Unterstützung der Veranstaltungsorganisation ein echtes Gemeinschaftserlebnis wurde. Es hat uns erneut vor Augen geführt, wie viel möglich ist, wenn wir zusammenstehen und miteinander gestalten.
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Advent, Licht und Besinnung
Gerade jetzt zur Advents- und Weihnachtszeit entfaltet das Licht im Erzgebirge seine besondere Bedeutung. Es steht für Wärme, Hoffnung, Geborgenheit – und erinnert uns daran, dass echte Werte nicht laut auftreten müssen, sondern leuchten, wenn wir sie pflegen.
In einer Zeit, in der Worte schnell politisiert und Meinungen vorschnell beurteilt werden, wünsche ich mir mehr Gelassenheit, Respekt und echte Gesprächsbereitschaft. Nicht das Moralisieren, nicht das ständige Belehren bringt uns weiter, sondern ein offenes Herz und das ehrliche Interesse am Gegenüber.
Diese Wochen laden uns ein, innezuhalten. Sie laden uns ein, Zeit mit der Familie zu verbringen, sich der eigenen Wurzeln zu besinnen und das Licht nicht nur in den Fenstern, sondern auch im eigenen Alltag brennen zu lassen. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie diese Ruhe genießen können – und dass Sie sich Ihre Gelassenheit nicht nehmen lassen.
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Blick in das Jahr 2026
Auch im kommenden Jahr werden wir als Stadt klug, vorausschauend und verantwortungsvoll handeln müssen. Die Aufgaben bleiben groß, doch wir gehen sie entschlossen an.
Mehrere Straßenbaumaßnahmen stehen an, die wir in enger Abstimmung mit ZWW, Stromversorgern und weiteren Partnern koordinieren werden, um doppelte Aufbrüche und unnötige Belastungen zu vermeiden. Unsere neue Stadt-App hat das Potenzial, Bürgernähe spürbar zu stärken – und ich freue mich darauf, wenn sich Vereine, Institutionen und Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen, um sie mit Leben zu füllen.
Die großen Visionen für unsere Stadt behalten wir im Blick, auch wenn wir sie angesichts der Zeiten vielleicht etwas weiter nach vorn verschieben müssen. Vorrang hat der Erhalt unserer Infrastruktur, damit wir in besseren Jahren darauf aufbauen können.
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Zum Abschluss
Zum Ende dieses Jahres wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit, ein friedliches Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches und hoffnungsvolles neues Jahr 2026.
Mein herzlichster Dank gilt allen, die sich im vergangenen Jahr für unsere Stadt eingesetzt haben – sichtbar oder im Stillen. Auch wenn nicht jede Leistung einzeln erwähnt werden kann, so weiß ich doch: Sie alle tragen dazu bei, dass Grünhain-Beierfeld eine Stadt bleibt, in der man gern lebt.