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Der Spiegelwaldbote - Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Grünhain-Beierfeld
Ausgabe 4/2025
Stadt Grünhain-Beierfeld
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30 Jahre Amphibienschutz in Grünhain

Aufbau des Amphibienschutzzaunes.

Gewimmel im Wasser.

BUND Schwarzenberg

30 Jahre Amphibienschutz in Grünhain

Die BUND-Gruppe Schwarzenberg arbeitet in der Region – auch in Grünhain

Das Teichgebiet mit Fischteich und Naturbad an der Auer Straße in Grünhain ist seit vielen Jahren eines der wichtigsten Laichgewässer im Landkreis. Vor dreißig Jahren, am 6. April 1995 wurde in Grünhain das erste Mal der Krötenzaun aufgebaut. Unser 2008 verstorbener Freund Werner Ficker hat mit seinen Mitstreitern aus Grünhain und vom Schwarzenberger BUND dafür gesorgt, dass von da an der größte Teil der zum Teich wandernden Kröten, Frösche und Molche nicht mehr den Verkehrstod starben, sondern sicher über die Auer Straße kamen. Mit Hilfe von Fördermitteln wurde der Amphibienschutzzaun angeschafft. Von der ehemaligen Turnhalle an der Auer Straße bis in Höhe des Freibades wurde in den ersten zwei Jahren der Zaun aufgestellt. Dann kaufte man noch einmal 300 m Zaun, damit dann auch auf der Teichseite ein Zaun aufgestellt werden konnte.

Etwa ab Ende März, wenn die Nächte wärmer werden und einige Tage Temperaturen von 5 bis 10 Grad in der Nacht herrschen und möglichst etwas warmer Regen fällt, beginnen die Amphibien zu wandern. Sie kommen aus ihren Winterquartieren in den Feldern und im Bereich des Wohngebiets und wandern zum Ablaichen an die Gewässer. Übrigens der früheste Zeitpunkt, wo der Krötenzaun aufgestellt wurde, war der 9. März im Jahr 1997, der späteste war der 17. April 2021. Alle im Gebiet vorkommenden Arten sind laut Bundesartenschutzverordnung gesetzlich „besonders geschützt“, d.h. es ist verboten, „die wildlebenden Tiere zu fangen, zu verletzen, zu töten und ihre Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtsstätten zu beschädigen oder zu zerstören.“ Das trifft auch für ihre Entwicklungsformen zu, d.h. auch für den Laich und die Kaulquappen.

Die Amphibien stehen auf der Roten Liste Sachsen. Der Kammmolch, der als „stark gefährdet“ vermerkt ist, konnte hier bis 2002 nachgewiesen werden. Auch Berg- und Teichmolch wurden im letzten Jahr nicht mehr registriert. Die Bestände nach den beiden extrem trockenen Jahren 2018 / 2019 und auch den darauf folgenden zu trockenen Jahren sind stark zurückgegangen. Hatten wir 2017 noch 907 Erdkröten und 25 Molche auf der Laichwanderung zum Teich, so gab es durch die Trockenheit einen kontinuierlichen Rückgang. Im Jahr 2024 hatten wir noch 122 Erdkröten und keine Molche mehr. Der Klimawandel lässt grüßen! Die Situation im Naturbad ist nicht ohne Konflikte zwischen Freibadnutzung und kartiertem Laichgewässer für die Amphibien. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass Badebetrieb und Erhaltung der entsprechenden Lebensraumqualität für die vorkommenden Amphibien miteinander vereinbar sind. Dazu wurden bereits 2001 verbindliche Richtlinien aufgestellt. Seit 30 Jahren kümmern sich die Aktiven aus Grünhain und Beierfeld zusammen mit dem BUND Schwarzenberg um den Amphibienbestand im Bereich von Freibad und Fischteich. Alle Engagierten wollen das fortführen und hoffen, dass sich die Population wieder erholt. Besonderer Dank gilt allen Helfern vor Ort! Bitte helfen auch Sie bei der Rettung der Amphibien! Melden Sie sich bei Interesse unter:

BUND Schwarzenberg, Zum Sportplatz 6, 08352 Raschau-Markersbach Tel. 03774/823767, 01703061970 Email: bund-schwarzenberg@web.de https://pronaturwesterzgebirge.com

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