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Amtsblatt der Einheitsgemeinde Stadt Teuchern
Ausgabe 18/2023
Einheitsgemeinde Stadt Teuchern
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Einheitsgemeinde Stadt Teuchern

Gruppenbild vom Städtepartnerschaftsaustausch Teuchern

Gruppenbild vom deutsch-französischen Jugendaustausch (© Anja Föhlisch)

Ein Programmpunkt im Rahmen des Städtepartnerschaftsaustausch Teuchern war die Besichtigung des Klosters St. Claren in Weißenfels (© Manfred Gießler)

Ein Programmpunkt im Rahmen des Jugendaustauschs rund um den Städtepartnerschaftsaustausch Teuchern war die Besichtigung des Tagebaus Profen (© Anja Föhlisch)

Komplexe Themen benötigen verschiedene Perspektiven, um Lösungen mit Sinn zu entwickeln. In dieser Weise sind interkulturelle Austausche von unschätzbarem Wert, um neue Blickwinkel aus anderen Ländern aufzeigen. Das trifft auch den Strukturwandel zu, der eben nicht nur deutschlandweit relevant ist, sondern alle Länder betrifft - so auch Frankreich. Innerhalb des traditionellen Städtepartnerschaftsaustauschs zwischen der Einheitsgemeinde Stadt Teuchern und seiner Partnerstadt Saint-Jean-Bonnefonds wurde 2023 erneut ein der Blick über den Tellerrand hinausgewagt. Vom 18. bis zum 22. Juli 2023 war wieder eine 25-köpfige französische Delegation in Teuchern zu Gast. Im Mittelpunkt des beinahe 30-jährig bestehenden Austauschs standen sämtliche gesellschaftliche, politische und kulturelle Themen, darunter auch der Strukturwandel.

Marcel Schneider, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Teuchern, sieht die persönlichen Gespräche als große Chance: „Meine Erkenntnis aus der diesjährigen Begegnung ist, dass Strukturwandel kein Sprint, sondern eher ein Marathon ist. In unserer offenen Kommunikation und kritischen Diskussion können wir zahlreiche Erkenntnisse für unsere Regionen mitnehmen.“

Comparaison – Weshalb die Städte miteinander vergleichbar sind

Die Bedingungen der beiden Städte sind in gewisser Hinsicht miteinander vergleichbar und sie stehen zeitweise vor ähnlichen Herausforderungen. Die französische Partnerstadt Saint-Jean-Bonnefonds, die ungefähr 7.000 Einwohner zählt und ca. 60 Kilometer von der Großstadt Lyon entfernt liegt, war selbst eine ehemalige Steinkohleabbau-Region und hat seinen Strukturwandel durchlaufen. Dieser Wandel liegt in der Region bereits ca. 50 Jahre zurück. Die Strategie zum gelingenden Strukturwandel war es damals, ursprünglich sekundäre Wirtschaftszweige zu stärken und zu Hauptwirtschaftszweigen zu entwickeln. Es wurde verstärkt in bereits bestehende Bereiche investiert. So wurden vor allem Unternehmen aus den Branchen Mechanik, Textil, Optik und verwandten Bereichen in den Industrie- und Gewerbegebieten angesiedelt, und der Fokus lag auf Nischenmärkten. „Das war unsere Erfolgsstrategie, und dadurch haben wir das Beste aus dem Strukturwandel für unsere Stadt herausgeholt.“ folgert Chavanne die Wirtschaftsentwicklungen der vergangenen Jahre.

Amitié - Mehr als ein Austausch

Neben dem hohen Mehrwert, den der interkulturelle Austausch für die Partnerstädte erzeugt, entwickeln sich auch persönliche Verbindungen zwischen den Teilnehmern, wie Andreas Erbstößer, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees, schildert: „Es sind richtige Freundschaften entstanden, schließlich kennen wir uns mittlerweile 30 Jahre. Die kulturellen Unterschiede merkt man zwar, aber gerade dadurch können wir viel voneinander lernen.“ Seit vielen Jahren organisiert er den Austausch ehrenamtlich und steht mit Herzblut hinter dieser Partnerschaft. In diesem Jahr erhielt er durch die Stabstelle Strukturwandel des Burgenlandkreises Unterstützung bei der Planung des Austauschs. Zum diesjährigen Programm zählten vielfältige Programmpunkte in ganz Mitteldeutschland, wie der Besuch des Jenaer Planetariums, des Altenburger Schlosses oder des ehemaligen Klosters St. Claren in Weißenfels.

Neben dem Austausch der Erwachsenen-Delegation lief parallel ein Jugend-Austausch ab, bei dem die zwölf französischen Jugendlichen bspw. den Tagebau Profen und den Mondsee besichtigten und sich dabei der Frage annäherten, wie eine Tagebau-Folgelandschaft aussehen könnte.