nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Nicht melden heißt aber nicht, dass wir nichts getan haben. Wir, das ist eine Gruppe von Frauen, unterstützt durch ihre Männer, aus Teuchern, Bonau und Dippelsdorf. Wir kümmern uns um die Streunerkatzen in unserer Einheitsgemeinde. Diese Katzen werden nicht nur mit Futter versorgt sondern auch eingefangen und zum Kastrieren gebracht. In welch kurzer Zeit aus zwei Streunern Tausende werden, wurde mal im Fernsehen vorgerechnet. Es war erschreckend. Ich habe schon den Überblick verloren, wie viele Katzen wir in diesem Jahr zum Sterilisieren gebracht haben. Dieses Streunerleben mag im Sommer ganz schön sein, aber im Winter ist es ein harter Überlebenskampf. Und für die Katzenbabys ist es noch härter, da ihr Immunsystem noch nicht ausreichend ist. Anfang September bekam ich einen kleinen Kater, der einer von vier Kitten war und auf einmal alleine herumtappste. Natürlich war er krank. Er hatte eitrigen Schnupfen, war dehydriert und übersät mit Flöhen. Mehrere Tierarztbesuche waren angesagt, Infusionen und Antibiotika wurden verabreicht. Mittlerer Weile bekommt er nur noch ein Mittel gegen Katzenpilz. Aus einem 850 Gramm Katerchen wurde ein 2.400 Gramm Kerlchen. Anfangs war er sehr scheu und kroch sofort unter den Schrank wenn ich kam, jetzt kommt er angesaust und möchte auf den Arm genommen und gestreichelt werden.
Zwei Streunerkater, völlig abgemagert, schwer angeschlagen und unansehnlich, um es gelinde auszudrücken, suchten sich Hilfe bei den Menschen. Sie bekamen Futter, einen Unterschlupfplatz und nach und nach Streicheleinheiten. Lumpi und auch Dickschädel sind zu stattlichen, sehr hübsch aussehenden weiß-roten Katern geworden, sie sind noch Streuner, haben aber einen Anlaufplatz für Futter und einen warmen Schlafplatz und wer weiß, vielleicht werden sie noch richtig zutraulich. Lumpi und Dickschädel sagen: Danke liebe Menschen.
Ich bedanke mich bei Ihnen, im Namen des Tierheimes Zeitz, für die vielen Futterspenden und bei den Fängern der Streunerkatzen.
Wenn ich mich im Winter in mein warmes Bett kuschele, muss ich an die Obdachlosen denken, die sich unter Brücken und anderen etwas geschützten Plätzen einen Schlafplatz suchen. Unsere Streunerkatzen sind in meinen Augen auch Obdachlose, sie sind keine Wild- sondern Hauskatzen, die durch die verschiedensten Umstände nicht bei den Menschen wohnen, ihnen fern bleiben und sich draußen durchschlagen müssen. Dass sie nicht immer mehr werden, ist die Kastration das einzige greifende Mittel. Bitte achten Sie in ihrem Umfeld auf Katzenbabys, die draußen leben. Je schneller sie eingefangen werden, desto schneller können sie an das Wohnungsleben als Freigänger gewöhnt werden. Wir wollen doch, dass es unseren Tieren gut geht.