Das Jahr 2024 ist nun bereits zwei Monate alt und es ist ruhiger im Tierheim geworden. Die Ruhe vor dem Sturm wie man so schön sagt, denn mit den ersten Katzenbabys kann bald gerechnet werden. Im vergangenen Jahr durchliefen das Tierheim 187 Hunde, 515 Katzen (Streuner- und vermittelbare Katzen) und 122 Meerschweinchen sowie andere Kleintiere. Allein im III. Quartal mussten sich die Tierheimmitarbeiter um 200 Katzen kümmern. Es war eine Flut, die über viele Tierheime hereinbrach. Warum das so war, kann sich eigentlich keiner erklären. Auch ich hatte wieder einige Würfe zu päppeln und gesund zu pflegen, aber es hat doch Spaß gemacht, wenn man sie dann endlich durchs Zimmer flitzen sah.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass mir noch etwas Zeit zum Durchatmen blieb, aber der erste Notruf im neuen Jahr kam bereits am 1. Januar. Hier wurde ein verletzter Kater auf dem Friedhof entdeckt, der sein linkes Vorderpfötchen nicht aufsetzen konnte. Also habe ich ihn eingesammelt und ins Tierheim gebracht. Hier wurde er rundherum versorgt, denn er hatte Verletzungen verschiedenster Art und schlechte Zähne. Dank Antibiotikum war er schnell auf dem Weg der Besserung und soll, da er ein sehr verschmuster Kater ist, vermittelt werden. Etwas später der nächste Notruf: Eine völlig verstörte Katze, die offensichtlich blind war, wurde auf dem Schulhof von den Kindern umringt. Ich holte sie ab und brachte sie sofort ins Tierheim. Da diese Katze aber alt und wirklich blind war, wurde mit allen Mitteln der modernen Zeit, der Besitzer gesucht. Noch am gleichen Tag konnte Tinka in Zeitz abgeholt werden. Die dritte im Bunde war eine fast ganz weiße Streunerkatze. Da bereits die ersten Kater ihre Streifzüge machen, hat sie die Anwohnerin angefüttert und eingefangen. Sie wurde vom Tierarzt versorgt und sterilisiert und konnte schon am nächsten Tag wieder zu ihrem Stammplatz gebracht werden.
Liebe Tierfreunde, ich danke Ihnen, dass sie den Mut hatten zum Telefon zu greifen und um Hilfe zu bitten. Nur gemeinsam können wir die Probleme unserer Tiere lösen. Und unsere Tiere haben es verdient, dass sie von uns nicht im Stich gelassen werden. In unserer hartherzigen Zeit, die wir durchleben und in der Menschen für Geld Kriege anzetteln würden, sind es unsere Tiere, die uns ein wenig Hoffnung schenken - Hoffnung auf ein schönes friedliches Leben. Schon ein Blick aus ihren Augen zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht und es wird warm ums Herz. Es ist ein Gefühl, das man mit keinem Geld dieser Welt kaufen kann.