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Vetschauer Mitteilungsblatt - Neue Vetschauer Nachrichten (Amtsblatt)
Ausgabe 9/2023
Informationen des Bürgermeisters
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100. Todestag von Alexander Rabenau

Der Todestag von Alexander Rabenau jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal. Erst durch das Angebot des Buches von Engelhard Kühn aus dem Jahre 1889 „Der Spreewald und seine Bewohner“, als erweiterte Reprintausgabe erschienen, rückte das Wirken von Alexander Rabenau für die Stadt Vetschau und die Spreewaldregion in die Öffentlichkeit.

Der Heimatforscher Alexander Rabenau wurde am 06.10.1845 als Gottfried Phillip Alexander, Sohn eines Kaufmanns und Landwirts und dessen erster Ehefrau Luise in Vetschau geboren. Seine Vorfahren waren adliger Herkunft.

Weil seine Mutter starb als er gerade einmal 2 Jahre alt war, lebte er bis zu seinem 17. Lebensjahr bei seiner Großmutter in Cottbus.

Später arbeitete er als Landwirt und Archäologe und betätigte sich bereits in jungen Jahren als Heimatforscher.

Rabenau interessierte sich insbesondere für Antiquitäten und sammelte wendische Volkssagen. Um 1885 heiratete Alexander Rabenau die Tochter Margarethe des Vetschauer Bürgermeisters Voigt. Ebenfalls 1885 wurde er Mitglied der Niederlausitzischen Gesellschaft für Anthropologie. Mit dem Arzt Dr. Rudolf Virchow grub er Urnen vergangener Volkskulturen aus. Rabenau sammelte und notierte während seiner ausgedehnten Wanderungen etwa 60 meist wendische Sagen und Märchen.

1889 erschienen diese als Anhang des Buches „Der Spreewald und seine Bewohner“ von Engelhardt Kühn. Seine Sammlungen spendete er dem Märkischen Museum in Berlin, wo sie leider 1945 vernichtet wurden.

Sein Geburtshaus befand sich in der Cottbusser Straße 19 (ehemaliges Cottbuser Tor).

Er war aktives Mitglied der Vetschauer Katholischen Kirchengemeinde. Er hielt Laiengottesdienste und kümmerte sich um seelsorgerische Belange. Seinen Aktivitäten ist es zu verdanken, dass seiner Gemeinde 1897 eine eigene Kirche gebaut wurde. Diese Kirche befindet sich im Norden der Stadt. Sein Engagement für die Stadt Vetschau ist auch als Schiedsmann für die Jahre 1889 bis 1892 zu würdigen. Alexander Rabenau starb am 27.09.1923 in seiner Heimatstadt.