Was ist denn das für ein Name?
Aber fangen wir mal ganz von vorn an. Am 08.04. fand in Missen die Ortsbeiratssitzung statt, zu der auch die Spreeakademie geladen war, um sich und das Projekt "PartizipNatur" vorzustellen. Bei diesem Projekt geht es um die naturnahe Gestaltung von öffentlichen Grünflächen. Damit das aber realisiert werden kann, braucht es Anwohner vor Ort, die aktiv mitgestalten wollen. So wurde bei dieser Ortsbeiratssitzung schon spontan eine AG aufgestellt. Hier sind namentlich v.a. Frau Zwiebler, Frau Stanicki, Frau Bauer, Fam. Zweig und Herr Schmiedel zu erwähnen. Diese Truppe machte sich also auf und nahm sich die kommunalen Flächen in Missen vor. Eine Fläche wurde gefunden, an welcher das Projekt umgesetzt werden soll. Es geht hier um die Streuobstwiese an der Lindengrundschule.
Die Bäume sehen nicht so gut aus, aber mit fachgerechter Hilfe u.a. von Gerd Carlson (Gärtner der Spreeakademie) sollen diese Bäume wieder zum Leben erweckt werden. Bei schon verschiedenen Sitzungen wurde darüber gefachsimpelt, wie gehen wir das ganze Projekt an und wo bekommen wir weitere Hilfe her? Natürlich ist dies mit einem erheblichen Aufwand verbunden, sei es zeitlich, aber die Kosten sind auch nicht ohne. Wie kann man dies bewerkstelligen? Da fanden wir über das Land Brandenburg den Teilhabefond 2024. Jetzt musste schnell gehandelt werden. Es galt hier mehrere Seiten Papier zu füllen. Und was so alles gefragt wurde. Wir haben innerhalb von zwei Tagen unser Projekt "Streuobstwiese mit Bildungsangebot" in Schriftform verfasst, einen Zeitstrahl sowie einen Finanzplan erarbeitet und das Projekt wurde offiziell mit der namentlichen Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Missen e.V. eingereicht. Dann hieß es Daumen drücken. Am 10.07. bekamen wir dann die Antwort. Wir hatten es geschafft und erhielten per Mail das Bestätigungsschreiben, dass unsere Projektidee von der Jury ausgewählt und zu den prämierten gehörte. Gleichzeitig erfolgte eine Einladung durch die Wirtschaftsregion Lausitz zur Prämienveranstaltung des Teilhabefonds Brandenburg nach Cottbus. Nach der Begrüßung durch die Ministerin und Chefin der Staatskanzlei Frau Kathrin Schneider wurde ein Überblick über die eingegangenen Projektideen gegeben. Hier stellte sich heraus, dass wir nicht die einzigen aus Missen waren, die diese Idee der Teilnahme hatten. Auch unsere Kita "Am Storchennest" hatte sich erfolgreich mit Ihrem Projekt beteiligt. Herzlichen Glückwunsch!
Im Anschluss wurden die Urkunden durch Frau Schneider an die erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber feierlich übergeben.
Unsere AG, der wir spontan den Namen "Fallobst" nach einer gemütlichen Runde gegeben haben (hat jemand den Bezug zur Streuobstwiese gefunden?), wurde durch Frau Zwiebler und Frau Stanicki vor Ort vertreten.
So jetzt können wir also offiziell mit dem Projekt starten.
Wir beschafften uns Wassersäcke zur Bewässerung der Bäume, welche wir vom Bauhof der Stadt Vetschau geliefert bekamen. Vielen Dank dafür. Auch wurden Wasserschläuche zum Befüllen der Wassersäcke mithilfe des Teilhabefonds angeschafft.
Die erste Befüllung der Wassersäcke erfolgte durch eine Übung unseres Nachwuchses der freiwilligen Feuerwehr Missen.
Am 02.08. fand ein Baumschnitt-Workshop zur Kronenbeurteilung und Sommerschnitt auf unserer Streuobstwiese statt, durchgeführt von der Spreeakademie. Gerd - der Gärtner - zeigte den Interessierten, wie die Kronen der Bäume richtig beurteilt werden und welche Schnittmaßnahmen im Sommer sinnvoll sind. Es wurden überschüssige Triebe entfernt und somit das Gleichgewicht zwischen Wurzel und Krone zugunsten der Wurzel verschoben, somit kann der verbleibende Teil der Krone besser versorgt werden. Dieses Bildungsangebot wurde im Rahmen des Projekts "PartizipNatur" durchgeführt und ist, dank einer Förderung, kostenlos. Es gibt noch mehr solcher Veranstaltungen (kostenlos), einfach mal auf die Internetseite der Spreeakademie Raddusch schauen und vielleicht interessiert es den einen oder anderen.
Zurück zu unserem Projekt. Neben den Bäumen wurden Pflöcke eingeschlagen, sodass die Wassersäcke daran befestigt werden konnten. An den Pflöcken wurden Baumnummern angebracht. Mithilfe dieser Nummern konnten wir eine Karte erarbeiten, einen sog. Lageplan, und gleichzeitig hat jetzt jeder Baum sein eigenes Datenblatt, hier werden alle Maßnahmen dokumentiert. Als Nächstes werden Revitalisierungsmaßnahmen (Bodenverbesserungsmaßnahmen und Tiefendüngungen) an den Bäumen vorgenommen, wobei uns hier die Firma Grüner Service GmbH aus Burg unterstützen wird. Das ist erst der Anfang und es gibt noch viel zu tun. Deshalb wird es am 21.09. einen Aktionstag geben, für den wir noch fleißige Helfer suchen. Wir möchten Gießringe anlegen und Baumpflegemaßnahmen durchführen. Danach werden wir noch gemütlich bei einem Imbiss zusammensitzen. Unsere Streuobstwiese soll halt ein Ort der Begegnung sein und somit ein Bindeglied zwischen der Natur und den Generationen. Vielleicht treffen wir uns da!