Endlich war es wieder so weit! Neujahrskonzert 2024 mit dem Sorbischen Nationalensemble mit Orchester, Solisten, Ballett und einer wie immer besonderen Moderation.
Es begann schwungvoll mit der Ouvertüre aus der Operette von Jacques Offenbach „La Belle Hélène“, der schönen Helena aus dem Jahr 1864 mit der der Komponist an den Erfolg von „Orpheus in der Unterwelt“ anschließen konnte. Anschließend begrüßte wie immer charmant und perfekt vorbereitet Kristina Nerad das Publikum, zunächst in blau, nach der Pause dann in grün und informierte das Publikum über Komponisten, Werke und die ein oder andere Geschichte darum herum.
Danach ging es dann mit der „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauß Sohn mit einem Stück weiter, das bei kaum einem Neujahrskonzert fehlen dürfte. Gefolgt vom ersten Auftritt des Tenors Tomasz Janczak aus Breslau, der den „Flotten Geist“ aus der Operette „Der Zigeunerbaron“ ebenfalls von Johann Strauß Sohn, gab. Das dritte Stück von Johann Strauß Sohn, ebenfalls aus der Operette „Der Zigeunerbaron“ war das Duett „Wer uns getraut“ bei dem die zweite Solistin des Abends die Bühne betrat, Juliane Schenk, und mit ihrem wunderbaren Sopran ihren Tenorpartner gekonnt ergänzte.
Mit dem nächsten Stück dem Tango Sorabica welches vom Hornisten Lutz Lehmann als Tango arrangiert wurde, wurde stimmungsvoll das Genre gewechselt, bevor anschließend Juliane Schenk mit „Höre ich Zigeunergeigen“ aus der Operette „Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálmán die Gräfin Mariza gab.
Mit „Moving to the Ghetto“ aus dem Film „Der Pianist“ aus der Feder des polnischen Komponisten Wojciech Kilar einem Filmdrama von Roman Polanski das das Überleben des Pianisten Wladyslaw Szpilman im Warschauer Ghetto verfilmte, fand der nächste Genrewechsel statt, bei dem auch erstmals an diesem Abend das Ballett die Bühne betrat.
Mit der Ouvertüre aus dem Singspiel „Smjertnica“ (Die Todesgöttin) von J. Pilk, wiederum von Lutz Lehmann bearbeitet, kam dann eines der meistgespielten Werke der klassischen sorbischen Musik zur Aufführung, welches tänzerisch und von Pathos getragen daherkam.
Die letzten drei Stücke vor der Pause waren dann wieder der Familie Strauß, Vater und Sohn, gewidmet. Zunächst das Duett „Dieser Anstand so manierlich“ aus der „Fledermaus“, dann die „Liebesbotschaft – Galopp“ wiederum mit dem Ballett zuletzt dann Vater Strauß mit dem musikalischen Scherz „Perpetuum mobile“.
Nach der Pause war zunächst Franz Lehár mit dem wohl bekanntesten Lied „Dein ist mein ganzes Herz“ aus dem 2. Akt der Operette „Das Land des Lächelns“ an der Reihe, gesungen vom Tenor des Abends Tomasz Janczak. Mit dem „Waltz Brillante“ op. 34 Nr. 2 von Frédèric Chopin war dann wiederum das Ballett auf der Bühne und gestalte den sorgenvollen langsamen Walzer gefühlvoll aus.
Mit den „Klängen der Heimat“ aus der Operette „Die Fledermaus“, der „Bahn frei“- Polka von Eduard Strauß – dem jüngsten Sohn vom Vater Strauß – und dem Duett „Ich habe kein Geld“ aus dem Bettelstudent, war der Abend dann fast auf der Zielgeraden. Mit der „Mélodie in G major“ op. 16 Nr. 2 aus der Feder des polnischen Pianisten, Komponisten, Politikers und Freiheitskämpfers Ignacy Jan Paderewski wurde das Operettenprogramm nochmals kurz unterbrochen, bevor es dann mit dem „Strahlenden Mond“ aus „Der Vetter von Dingsda“, den „Ballsirenen“ von Franz Lehár und einem weiteren Klassiker der Neujahrskonzerte Lippen schweigen, s’flüstern Geigen, hab mich lieb! All die Schritte sagen bitte, hab mich lieb! zum Ende des offizielle Teil des Programms kam.
Das „Strauß- und Operettenseelige“ Publikum erklatschte sich dann aber wie immer zwei Zugaben. Zunächst die Polka Unter Donner und Blitz vom Sohn, gefolgt wie nicht anders möglich vom Radetzky-Marsch des Vaters, den das Orchester auch ohne Dirigent meisterte. Georgios Balatsinos, zum zweiten Mal Dirigent des Abends, einzige Aufgaben dabei war, das Klatschen des Publikums zu steuern.
Und so fand auch das Neujahrskonzert 2024 ein beschwingtes Ende und entließ das Publikum aus dem annähernd voll besetzten Saal in den naßkalten Januarabend mit der Gewissheit, dass es nicht das letzte Neujahrskonzert gewesen sein wird!