Von Sonnenschein bis Schneegestöber, von schwarzen Händen bis weißen Engeln, viel hatte diese Bustour ins Gebirge an diesem Sonntag zu bieten.
So eine Ausfahrt jährlich ist Tradition im Jahreslauf unseres Vereins und gleichzeitig ein großes Dankschön an alle Mitglieder für ihren Einsatz für ein abwechslungsreiches und bis in die Öffentlichkeit wirkendes Vereinsleben.
Erstes Ziel dieser Ausfahrt war das Crottendorfer Räucherkerzenland. Hier konnten wir in einer Werkstatt in reiner Handarbeit Räucherkerzchen für das bevorstehende Weihnachtsfest herstellen. Unter Anleitung einer kompetenten „Dozentin“ wurde die Rohmasse geschmeidig geknetet, in mehr oder weniger gleichen Portionen geteilt und jeweils mit den gewünschten Aromastoffen vermischt. Diese Aromazusätze, die den entsprechenden Duft beim Abbrennen der Räucherkerzchen erzeugen, sind das getrocknete Harz von verschiedenen Pflanzen, teilweise aus fernen Ländern importiert. Eine von der Firma zur Verfügung gestellte Schürze verhinderte den Kontakt der schwarzen Ausgangsmasse mit unserer Kleidung. Die Hände mussten natürlich voll ran und sahen bald entsprechen aus. Einige Fingerfertigkeit verlangte dann das Ausformen der Kerzchen. Nach einer mehrwöchigen Trocknungszeit in warmer Zimmerluft sind sie dann zum Verbreiten der weihnachtlichen Düfte bereit. Diesbezüglich wäre also das Weihnachtsfest komplett. Naja, die Hände wurden dann auch wieder sauber, dank vieler Seife, Bürste und jede Menge Wasser.
So viel Arbeit macht natürlich Appetit und um diesen zu stillen, brachte uns der Bus der Firma Joram, die den Transport übernommen hatte, zum „Landgasthof am Park“ in Crottendorf.
Einsetzender Regen, der später mit Schneeflocken angereichert war, verhinderte einen Rundgang durch den kleinen Crottendorfer Park und eine Besichtigung einer Gartenbahnanlage auf einem benachbarten Grundstück.
Das Essen schmeckte. Nachdem auch die Bezahlung des letzten Glases Wein geklärt war, wurde das Ziel für den Nachmittag angepeilt, die Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz.
Diese Sammlung von etwa 1500 Exponaten, vorwiegend von Volkskunst und Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge, umfasst eine Zeitspanne zwischen dem 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die deutsch-schweizerische Chemikerin, Biologin und Unternehmerin Erika Pohl-Ströher übergab Teile ihrer Sammlung hier 2010 der Öffentlichkeit. Nachdem ursprünglich Freiberg als Standort vorgesehen war, konnte das Museum im Oktober 2010 in dem in den Jahren von 2008 bis 2010 umgebautem Gebäude eröffnet werden.
Bei einem Rundgang mit Führung erhielten wir von dem Museumsmitarbeiter Informationen zu der Sammlerin und ihrer Familie und erfuhren Geschichtliches zu Entstehung, Funktion und Historie vieler interessanter einmaliger Exponate einheimischer Volkskunst.
Im „Ratsherrncafe´“ am Annaberger Markt kehrten wir vor unserer Heimfahrt noch zu einem Plausch bei Kaffee und Kuchen ein.
Unser Dank gilt allen Organisatoren dieser erlebnisreichen Fahrt und dem Reiseunternehmen Joram mit seinem kompetenten Fahrer.
Text: Herbert Siebert
Fotos: Anni Porstmann