Ein bemerkenswertes Theologengeschlecht aus Dorf Wehlen
Dorf Wehlen hat im Verlaufe der Jahrhunderte bekannte Theologen hervorgebracht. Einen Teil davon möchten wir heute vorstellen: die Laurentii’s. Innerhalb dieses Geschlechtes wurde von 1635 an das Amt des Pfarrers immer auf den Sohn weitergegeben. Der Stammvater aller Laurentis war Johann Laurentii, wohnhaft in Dorf Wehlen von 1635 – 1640, jedoch Pfarrer in Lohmen. Er starb 1640 an der Pest in Dorf Wehlen.
Der Sohn von J. Laurenti, August Laurentii war 1622 in Dohna geboren und von 1643 – 1684 Pfarrer in Dorf Wehlen. Er wurde als Nachfolger seines Vorgängers Abraham Timpler vom Konsistorium bestimmt.
Magister Christian Laurentii, am 19.08.1655 in Dorf Wehlen geboren. Er war von 1685 – 1720 Pfarrer in Dorf Wehlen. Er starb im Jan. 1721. Zwei Brüder des Verstorbenen waren ebenfalls Pfarrer. Johann Christoph Laurentii in Krippehna bei Eilenburg und Gottfried Laurentii in Lobstädt bei Borna. Pfarrer C. Laurentii schenkte seiner Kirche 1688 einen neuen Taufstein und 1700 eine neue Kanzel. 1700 erhielt die Kirche ihre erste Orgel.
Magister Christian Gotthold Laurentii folgte seinem Vater im Amt, 1688 in Dorf Wehlen geboren. Er wurde 1713 als Substitut seines Vaters berufen und wurde nach dem Ausscheiden des Vaters aus dem Kirchenamt zum Pfarrer ernannt. M. C. Laurentii leitete das Pfarramt von 1720 – 1756. Unter seiner Amtszeit wurde der neue Kirchturm am Kirchenschiff angebaut.
Die Laurentii‘s waren in der gesamten Zeit Pfarrer für Dorf Wehlen sowohl auch für das Filial Stadt Wehlen. Auch sie haben ihre Spuren in unserer Stadt hinterlassen. So wurde z. B. im Jahr 1732 das Pfarrhaus (Schulgebäude, gleich neben dem Rathaus) unter Leitung des M.C.G.Laurentii neu gebaut.
Ein heute noch sichtbares Zeichen dafür ist der markante Eckstein an dem Gebäude. Interessenten und Besucher des Marktplatzes von Stadt Wehlen brauchen sich nur wenige Schritte links neben dem Rathaus auf die Treppenanlage zu bewegen.
Dort kann der Eckstein oben an der Treppe an der rechten Gebäudeecke besichtigt werden. Eine weitere geniale Tat geht auf Magister Christian Laurentii zurück, als er 1696 auf den voll belegten Kirchhof neben der alten Kirche eine Elle Erde aufbringen ließ und so die Belegung von neuen beginnen konnte.